40 Jahre Notarztstandort Gunzenhausen

Gunzenhausen – Mit einer Veranstaltung und einer Ausstellung am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen wird am 15. Dezember 2016 das 40jährige Jubiläum des notärztlichen Rettungsdienstes und der Einsatz der Notärzte mit den Rettungskräften des BRK gewürdigt.

Einsatzfahrzeug des BRK Gunzenhausen (Foto: BRK Gunzenhausen)

Zur Olympiade 1972 in München wurden in Bayern 100 Notarztwagen angeschafft, die auf die Rettungswachen verteilt wurden. Auch das BRK Gunzenhausen erhielt mit einem Opel Blitz den ersten Rettungswagen. Die notfallmedizinische Ausrüstung war gering und die Besetzung meist dem Zufall überlassen.

Dies änderte sich 1976 als Dr. Frank Freytag in der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses Gunzenhausen begann. Als leitender Arzt des Unfallrettungsdienstes organisierte er einen Notarztdienst, der rund um die Uhr einsatzbereit war und mit Notärzten fuhr, die fast alle Ärzte des Krankenhauses waren. Schon im ersten Jahr stieg die Anzahl der Einsätze auf 261 und die behandelten Patienten mit 307 um 90 Prozent gegenüber dem Jahr 1973. Notfälle damals waren häufig schwere Unfälle und hatten selten andere Ursachen wie z.B. Herzinfarkte. Heute ist dies umgekehrt, was vor allem auch auf eine erhöhte Aufklärung der Bevölkerung und die Zunahme der passiven Sicherheitsvorkehrungen in Autos wie Sicherheitsgurt und Airbags zurückzuführen ist.
Doch nicht nur die Notarzteinsätze, auch die Ausrüstung der Rettungswägen hat sich in den letzten 40 Jahren verbessert. Heute gibt es ein 12-Kanal-EKG im Rettungswagen und die Übermittlung der Meßergebnisse an den Kardiologen sowie die Vorankündigung des Patienten im Klinikum ist Standard. Das heißt, die Mitarbeiter des Herzkatheterlabors oder der Notaufnahme im Traumazentrum sind informiert und stehen bereit, um den Patienten sofort und ohne Verzögerung zu behandeln. Seit September 2015 ist mit Christoph 65 auch in Südwestmittelfranken ein ADAC Rettungshubschrauber stationiert, welcher auch mit Notärzten des Klinikums Altmühlfranken fliegt.

Doch neben der technischen Ausstattung hat sich auch die personelle Situation verändert. Die Ausbildung der Notärzte und Rettungssanitäter und –assistenten wurde gesetzlich festgelegt und laufend dem aktuellen Stand der Notfallmedizin angepaßt.

Ein weiterer wichtiger Schritt war die Einführung der einheitlichen Notrufnummern 110 für die Polizei und 112 für den Rettungsdienst. Die zentralisierte Organisation der Notrufe über die ILS – Integrierte Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr – in Schwabach verbesserte die Rettungskette und ermöglichte eine deutliche schnellere Versorgung der Notfallpatienten.

Das Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen ist auf Notfälle gut eingerichtet. Bestätigt wird dies durch die noch hohe Zahl von Ärzten, die neben ihrer normalen Tätigkeit als Notarzt im Einsatz sind und durch externe Zertifizierungen. Die CHEST PAIN UNIT steht 24 Stunden zur Versorgung von akuten Herzinfarkten im Herzkatheterlabor bereit. Das regionale Traumazentrum versorgt jederzeit mit einem Team von mindestens 10 Mitarbeitern Schwerstverletzte und durch die STROKE UNIT werden Schlaganfallpatienten schnellstens behandelt.

Mit einer Veranstaltung und der Eröffnung einer Ausstellung mit Presseartikeln zum Rettungsdienst aus den letzten 40 Jahren wird das langjährige Wirken der Notärzte am Standort Gunzenhausen gewürdigt. Mit einer Notfallübung zur Rezertifizierung des Regionalen Traumazentrums am Klinikum Altmühlfranken Gunzenhausen wird die Arbeit der Notärzte und Ärzte im Krankenhaus erlebbar.

Die Veranstaltung findet am 15. Dezember 2016 um 13 Uhr im Foyer des Klinikums Altmühlfranken Gunzenhausen statt. Die Ausstellung ist bis 15. Januar 2017 zu sehen und wird im Anschluß in der Sparkasse Gunzenhausen gezeigt.

Quelle: Klinikum Altmühlfranken – Julia Kamann

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