Muhr am See – Das Ensemble der Altmühlseefestspiele hat ganz bewusst als erste Abendveranstaltung das Sondergastspiel zum Lutherjahr in der St. Johanniskirche in Muhr am See gewählt. Wie Intendant Christian A. Schnell in seiner Einleitung erläuterte, wollten sie mit dem Stück „Luther und Cajetan“ Martin Luther, der im Lutherjahr zum Superstar und zur Werbeikone der Andenkenwelt mutierte, ganz bewusst wieder in seine Kirche zurückbringen .
Tina-Nicole Kaiser verband mit Ausschnitten aus dem Lebenslauf Martin Luthers die einzelnen Bilder der beiden Hauptfiguren Martin Luther, gespielt von Jens-Ulrich Seffen und Kardinal Cajetan, dargestellt von Christian A. Schnell. Sie bildete mit ihren Texten über Luthers Leben den Bilderrahmen der die einzelnen Szenen zusammen hielt und als Einheit präsentierte. Durch die musikalischen Pausen mit Kantaten von Johann Sebastian Bach, die von Hartmut Kühn sehr ausdrucksvoll dargeboten und von Stefan Hofmann an der Orgel begleitet wurden, fanden die Zuhörer die notwendige Ruhe um die vorgetragenen Lutherworte der einzelnen Szenen gedanklich zu verarbeiten. Hartmut Kühn zeigte dabei als Falsetttenor sein ganzes gesangliches Können das er sich mit seiner klassischen Gesangsausbildung erarbeitet hat.
In einer fiktiven Auseinandersetzung nach Originaltexten Luthers zeigten Jens-Ulrich Seffen und Christian A. Schnell als Dr. Martin Luther und Kardinal Cajetan, einen päpstlichen Delegaten, die Grundzüge der Lehre Martin Luthers und die verlogene, korrupte und geldgierige Haltung der damaligen Kirche auf. Martin Luther wollte dabei niemals die Kirche spalten, sondern nur reformieren und zeitgemäß erneuern betonte auch der Pfarrer der Gemeinde Muhr am See Karl-Heinz Brendel in seiner Begrüßung als Hausherr der St. Johanniskirche.
Zum Abschluss des teilweise meditativen Abends fasste er zusammen was alle Zuhörer empfanden: Der Abend zeigte das Leben und Werk Martin Luthers in einer einfach und verständlich vorgetragenen Art auf und ließ dadurch Martin Luther in seiner Kirche sprechen und die Zuhörer in ihren Herzen treffen.
Die am Ausgang eingesammelten Spenden werden für die St. Johanniskirche in Muhr am See verwendet.
Nach der erfolgreichen Premiere es Kinderstückes „Pinocchio“ und des Sondergastspiels in der St. Johanniskirche geht das Programm der Altmühlseefestspiele am kommenden Donnerstag im romantischen Garten des Schlosses Altenmuhr mit der Premiere des Stückes „Mondscheintarif“ von Ildikó von Kürthy in seine nächste Phase.
Mehr Bilder von dem Sondergastspiel in der St. Johanniskirche in Muhr am See können Sie auf unserer Facebookseite altmühlfranken.online sehen.
(KH)
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