Altmühlseefestspiele präsentieren Shakespeare im neuen Gewand

Muhr am See – Das Team der Altmühlseefestspiele um den neuen Intendanten Harald Molocher hat bereits bei seiner ersten Premiere mit der speziellen Inszenierung des Klassikers „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare auf der Freilichtbühne des AIZ in Muhr am See einen tollen Erfolg gefeiert.

Das Ensemble der Altmühlfestspiele freute sich über den großartigen Erfolg bei der ersten Premiere

Zur Eröffnung der diesjährigen Spielzeit der Altmühlseefestspiele bedankte sich Bürgermeister Dieter Rampe bei allen Beteiligten für die geleistete Arbeit in der Vorbereitungsphase. Ein besonderer Dank ging dabei an den Freundeskreis der Altmühlseefestspiele der auch dieses Jahr wieder mit seinem neuen Vorsitzenden Michael Reidelshöfer die Bewirtung der Gäste vor der Aufführung und in der Pause übernimmt und an die Sparkasse Gunzenhausen, deren Vertreter Burkhard Druschel als einer der Hauptsponsoren vor der Aufführung noch einen Spendenscheck in Höhe von 1.000 Euro an die Veranstalter überreichte.

von rechts: Vorstand Burkhard Druschel übergab im Namen der Sparkasse Gunzenhausen einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an Bürgermeister Dieter Rampe, Intendant Harald Molocher und Regisseur Philipp Jeschke

Regisseur Philipp Jeschke inszenierte zusammen mit Intendant Harald Molocher den Shakespeareklassiker speziell für die Freilichtbühne in Muhr am See und ließ die märchenhafte Komödie um die Liebe und ihre Verwirrungen aus der antiken Zeit Griechenlands in die Moderne. Dabei behielt er die klassischen Texte des Originals bei und ergänzte sie durch die derbe Sprache der Handwerker, die in süddeutschen Dialekten (Bayerisch, Fränkisch und Schwäbisch) die Darbietung auflockerten und für komödiantische Abwechslung sorgten. Das Bühnenbild von Julia Ströhle ließ den Zuschauern durch seine spartanische aber auch zweckmäßige Ausstattung viel Platz für ihre eigenen Phantasien und ermöglichte es ihnen sich in das Stück selbst hinein zu versetzen.

„Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeare gehört zu den meistgespielten Stücken der dramatischen Weltliteratur. Es ist eine märchenhafte Komödie um die Liebe und um die Verwirrungen, die die Liebe auslösen kann. Der Reiz dieser Komödie besteht vornehmlich in ihrer Fantastik, die es ermöglicht, die tiefgreifende Psychologie sichtbar zu machen, die dem Thema innewohnt.

Im Mittelpunkt dieses Verwirrspiels um die Liebe stehen die jungen Männer Demetrius und Lysander sowie die Frauen Hermia und Helena. Das Stück spielt in den Tagen vor dem Maifeiertag. Shakespeare greift den Volksglauben seiner Zeit auf, der mit der Walpurgisnacht einen besonderen Zauber verband. In einer fantastischen Traumwelt beeinflussen der Elfenkönig Oberon und dessen Diener Puck die Geschicke der Menschen.

Unter der Regie von Philipp Jeschke zeigten die Schauspieler in gekonnter Weise die Verknüpfung dreier unterschiedlicher Handlungsbilder mit der Traumwelt im Feenwald, dem Hof von König Theseus und den Vorbereitungen der Handwerker für eine eigene kleine Komödie in der Komödie, die sich erst zum Schluss zusammen fügen.

Alexander Wagner präsentierte den Premierenbesuchern in einer Doppelrolle den Elfenkönig Oberon und den realen König Theseus als harte wirkende Herrscher, die aber zum Schluss das richtige Gespür für das Richtige besitzen. Christina Maria Schmiedel (Hermia), Barbara Galli-Jeschke (Helena), Martin Schülke (Lysander) und Dieter Fernengel (Demetrius) überzeugten in ihrer Darstellung der vier Liebenden und verloren bei allen Verwirrungen der Handlung nie den Roten Faden der eigentlich gefühlten liebevollen Beziehungen. Ellen Kießling-Kretz hielt als Philostrat und als Puck die Handlung durch witzige Einfälle und Späße zusammen und führte das Publikum durch den Dschungel der Irrungen und Wirrungen.

Intendant Harald Molocher glänzte in der Rolle des Handwerkers Schnauz

Intendant Harald Molocher trat selbst in der Rolle als Handwerker Schnauz und als Wand mit auf die Bühne und gab den Handwerkerszenen durch seine derbe urbayerische Spielart einen eigenen Rahmen. Alle Darsteller schafften es das keine einzige Rolle als Nebenrolle empfunden wurde sondern jede Figur des Stückes ihre eigenständige Wichtigkeit für den Handlungsablauf entwickelte. Auch die junge Franka Nele Marie Molocher konnte die Zuschauer in der kleinen Rolle des indischen Mädchens durch ihre romantisch verklärte Spielart in die Traumwelt der Feen und Schatten mitnehmen und begeistern.

Harald Molocher und Philipp Jeschke ist es gelungen den Staub der klassischen Theateraufführung aus der Komödie zu entfernen und durch die Zeitreise aus der Vergangenheit in die Gegenwart auch neues Publikum für die klassischen Theaterstücke zu gewinnen. Durch die neu installierten Lichttraversen direkt an der Bühne konnten die Schauspieler und die Szenen besser ausgeleuchtet werden und bereits im ersten Teil der Aufführung Lichteffekte trotz der Helligkeit des Tageslichts noch erfolgreich eingesetzt werden. Die Premierenbesucher waren zum Schluss der Aufführung begeistert und zollten der Leistung aller Darsteller mit ihrem lang anhaltenden Applaus und andauernden Bravorufen ihre hoch verdiente Anerkennung. Zum Schluss konnten sich die Besucher noch bei einer kleinen Aftershow-Runde im Innenhof über das Stück untereinander und mit den Darstellern unterhalten und einen gelungenen Theaterabend in der romantischen Atmosphäre des Freilichttheaters ausklingen lassen.

Weitere Bilder der Premierenveranstaltung finden Sie auf unserer Facebookseite altmuehlfranken.online.

(KH)

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