Andrea May ist die neue Limesbeauftragte des Bezirks Mittelfranken

Gunzenhausen – Im Beisein von Bezirksrat Alexander Küßwetter und dem archäologischen Kreisheimatpfleger a. D. Hermann Thoma stellte Bezirkstagspräsident Richard Bartsch in Gunzenhausen die 37jährige Archäologin Andrea May als neue Limesfachberaterin und Museumsberaterin des Bezirks Mittelfranken der Öffentlichkeit vor.

Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, Limesfachberaterin Andrea May, Bezirksrat Alexander Küßwetter und Kreisheimatpfleger a. D. Hermann Thoma (von links) verkosten die Römische Bratwurst der Gunzenhäuser Metzgerei Storchenfischer

Der Obergermanisch-Rätische Limes wurde von der UNESCO 2005 in die Welterbeliste aufgenommen. Auf einer Länge von 69,3 Kilometer durchzieht er dabei die Landkreise Ansbach und Weißenburg-Gunzenhausen und ist somit das einzige Denkmal mit dem Status als Weltkulturerbe in Mittelfranken stellte Bezirkstagspräsident Richard Bartsch stolz fest. Neben den Chancen für Wirtschaft und Tourismus sind mit dem Welterbestatus natürlich auch zahlreiche Auflagen verbunden, die immer wieder Fragen aufwerfen und zu Problemen führen. Daher entschied sich der Bezirk 2009 zur Einrichtung einer Limesfachberatung als Vermittlerrolle zwischen den verschiedenen Interessen.

Dieses bis heute einmalige Modellprojekt des Bezirks Mittelfranken versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Tourismus. Die Limesbeauftragte ist die Anlaufstelle für die Landkreise, Gemeinden und Museen, sie unterstützt Maßnahmen wie die fachlich richtige Limesbeschilderung, betreut die Limes-Cicerones und organisiert Tagungen und Publikationen.

Andrea May tritt die Nachfolge von Edgar Weinlich an, der dieses Amt 2009 zunächst freiberuflich und ab dem 1. September 2010 in einer Festanstellung ausübte. Er verschaffte der Stelle des Limesfachberaters eine überregionale Anerkennung und ging zum 1. Januar dieses Jahres in den Ruhestand.

Frau May studierte klassische Archäologie, Kunstgeschichte,Landesgeschichte und Evangelische Theologie an der Universität in Erlangen-Nürnberg und Denkmalpflege an der Universität Bamberg. Nach verschiedenen Praktika in Museen und Denkmalschutzbehörden sowie der Teilnahme an Ausgrabungen in Großbritannien begann sie als Mitarbeiterin im Schloss Linderhof. Im Oktober 2012 trat sie ein wissenschaftliches Volontariat in der Bezirksheimatpflege beim Bezirk Mittelfranken an und arbeitete anschließend freiberuflich als Projektmitarbeiterin im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken in Bad Windsheim. Seit Januar 2017 ist Frau Andrea May in der Bezirksheimatpflege für die Limesfachberatung und Museumsberatung zuständig.

Andrea May sieht in der Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit und der guten Kooperation mit den einzelnen Akteuren und Institutionen am Limes sowie eine kompetente Beratung aller Interessierten für die kommenden Jahre einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.

Die neue Limesbeauftragte ist den Neuerungen der modernen visuellen Präsentation durchaus aufgeschlossen, will aber dabei der Gefahr einer „Verkitschung“ begegnen und darauf achten das die Darstellungen auch immer den wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Die Wissenschaft darf dabei nicht in ihrem Elfenbeinturm sitzen bleiben sondern muss auf die Menschen offen zugehen betonte Andrea May. Sie will auf keinen Fall Grabenkämpfe zwischen den einzelnen Limesverantwortlichen haben, sondern durch eine notwendige gute Zusammenarbeit gemeinschaftlich das Projekt des Weltkulturerbes Limes weiter nach vorne bringen.

(KH)

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