Artenvielfalt gemeinsam erhalten: der Bienenpakt!

Weißenburg – Bereits im vergangenen Jahr gründete sich auf Initiative des Stimmkreisabgeordneten für den Bayerischen Landtag Manuel Westphal der Bienenpakt für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Neben dem Landkreis und den Kommunen beteiligen sich daran auch Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes, des Landwirtschaftsamtes, der Imker und des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine. In den vergangenen Monaten erarbeiteten die Akteure rund um Westphal verschiedene Maßnahmen, um vor Ort den Erhalt der Artenvielfalt gemeinsam mit den Landeigentümern zu stärken.

Die Akteure des Bienenpakts bei der Gründung im vergangenen Sommer (Bildnachweis: Büro Westphal).

Mittlerweile wurden hier insgesamt 10 Projektideen entwickelt, die nun umgesetzt werden können.

  1. Biodiversitätskommune:

Die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf werden dabei in einer Gemeinde des Landkreises ein abgestimmtes System an Biotopen entwickeln. Dabei soll gezeigt werden, dass sich eine Stärkung der Biodiversität und landwirtschaftliche Nutzung nicht ausschließen. Zwischenzeitlich wurden alle Gemeinden im Landkreis angeschrieben, ob Interesse an der Teilnahme an diesem Modellprojekt bestünde.

Wissenschaftlich begleitet wird das in Bayern einzigartige Modellprojekt durch die Landesanstalt für Landwirtschaft und die Hochschulen Weihenstephan-Triesdorf und Nürtingen. Mit diesem Monitoring soll zum einen der aktuelle Stand der Biodiversität festgestellt werden, zum anderen aber auch die Auswirkungen der Maßnahmen fortlaufend überprüft werden. Diese Erkenntnisse können fortlaufend auf andere Gemeinden in der Region übertragen und dort ebenfalls angewandt werden.

„Letztendlich sollte es nach Möglichkeit in jeder Gemeinde dann eine Art Bienenpakt geben, der alle Beteiligten, also die Gemeinde selbst, die Landwirte, Hauseigentümer bis hin zu Unternehmen einbindet und man gemeinsam das Ziel einer noch besseren Biodiversität erreicht“, erklärt Westphal.

  1. Biene sucht Bauer:

Darüber hinaus wurde das Programm „Biene sucht Bauer“ neu initiiert. Imker können zukünftig über die landwirtschaftlichen Akteure des Bienenpakts Rapsflächen erfragen, um die Bienentracht besser ausnutzen zu können. „Eine Win-Win-Situation für die Imker und die Landwirte!“, freuen sich des Bienenpakts.

  1. Freiflächenphotovoltaikanlagen als Biodiversitätsbausteine:

Eine besondere Rolle können auch Freiflächenphotovoltaikanlagen spielen. Die Flächen, auf denen diese Anlagen stehen, haben in aller Regel keine intensive landwirtschaftliche Nutzung, so dass diese als Biodiversitätsinseln geeignet sind. Überlässt man diese allerdings der Natur, heißt das nicht, dass daraus zwangsläufig eine größere Artenvielfalt entsteht. Deswegen soll mit besonders geeigneten Saatgutmischungen und Maßnahmen nachgeholfen werden. „Zahlreiche Eigentümer derartiger Anlagen haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Weitere sind jederzeit herzlich eingeladen, sich dieser Initiative anzuschließen“, erklärt Westphal.

  1. Vortrags- und Informationsveranstaltungen:

Dazu kommen Vortrags- und Informationsveranstaltungen. So hat der Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine kürzlich zu einer Informationsveranstaltung nach Windsfeld eingeladen. Neben dem Kreisvorsitzenden der Imker, Stefan Spiegl hat Frau Carola Simm vom Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen zum Thema „bienenfreundliche Gärten“ referiert.

  1. Bienenstammtisch:

Bei einem regelmäßig stattfindenden „Bienen-Stammtisch“ können sich die beteiligten Akteure außerdem über ihre Maßnahmen austauschen und bekommen fachlichen Input.

  1. Hofführungen: 

Seitens der Landwirtschaft werden verstärkt Hofführungen angeboten. „Wir wollen zeigen, wie und was wir produzieren und was wir dabei bereits alles für die Biodiversität machen“, so der Kreisvorsitzende des Bayerischen Bauernverbands Friedrich Rottenberger.

  1. Blühender Sportverein:

Viele Sportvereine haben Flächen, die für Flora und Fauna stärker als bislang genutzt werden können. Hier können über den Bienenpakt Informationen und Beratungsangebote gegeben werden.

  1. Blühendes Unternehmen:

Auch die Flächen von Unternehmen können dafür verstärkt genutzt werden. Der Bienenpakt dient auch hier als Informationsplattform.

  1. Insektenfreundlichen Kommune:

Im Rahmen eines Wettbewerbs „Insektenfreundliche Kommune“ können in allen Gemeinden des Landkreises Maßnahmen zum Wohle der Biodiversität angestoßen und anhand von Kriterien auch bewertet werden.

  1. Blühpatenschaften:

Über Blühpatenschaften können auch Privatpersonen etwas zur Biodiversität beitragen. Landwirte stellen ihre Flächen zur Verfügung und bepflanzen diese durch die Zuwendungen der Paten als Blühflächen. Jeder Interessent kann sich deswegen an die Initiatoren des Bienenpakts wenden. „Diese Maßnahme ist für all diejenigen interessant, die selbst gemeinsam mit Landwirten mehr für die Artenvielfalt tun wollen“, erläutert Westphal. 

„Das Ziel der Biodiversität wird niemand in Abrede stellen. Allerdings können wir dies nur gemeinsam erreichen. Es bringt nichts, wenn dabei eine Gesellschaftsgruppe einseitig an den Pranger gestellt wird. Jeder muss sich mit einbringen! Gerade auch Initiativen vor Ort sind wichtig. Immer nur auf andere zu deuten, wird unserem Anspruch nicht gerecht. Weiterhin wollen wir die Diskussion auch versachlichen, wozu insbesondere die Vortragsveranstaltungen oder die Hofführungen beitragen“, so die Initiatoren des Bienenpakts.

Ergänzt werden diese lokalen Maßnahmen durch Programme des Freistaats Bayern wie das KULAP (Kulturlandschaftsprogramm) oder das VNP (Vertragsnaturschutzprogramm) mit dem biodiversitätsförderliche Maßnahmen der Landwirtschaft unterstützt werden, aber auch durch den Blühpakt Bayern.

Mitmachen erwünscht! Jeder ist eingeladen, sich mit seinen Ideen, Fragen und Anregungen am Bienenpakt zu beteiligen. Egal, ob als Privatperson oder als Verband. Jeder der Interesse an der Umsetzung eines Punktes hat und  z.B. Blühpate werden oder aktiv am Bienenpakt mitarbeiten will, kann sich an den Abgeordneten Manuel Westphal unter 09146/672530 oder info@manuel-westphal.de wenden.

Quelle und Bild: Büro Manuel Westphal

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