Auf den Spuren der Vergangenheit – Kooperationsprojekt zur Erfassung (historischer) Kulturlandschaft

Weißenburg – Zwölf LEADER-Regionen aus Mittelfranken, Oberfranken und der Oberpfalz haben sich im Herbst 2017 zusammengeschlossen und gemeinsam das Kooperationsprojekt „Erfassung (historischer) Kulturlandschaft“ gestartet. Ziel war es, Kulturlandschaftselemente zu identifizieren, zu erfassen und in eine eigens aufgebaute Datenbank einzutragen.

Bei der Kulturlandschaftsexkursion wurden mit Hilfe von topografischen und historischen Karte, Reliefkarten und Luftbildern (historische) Kulturlandschaftselemente gesucht und erfasst.
(Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Historische Kulturlandschaftselemente sind Spuren aus der Vergangenheit, entstanden aus dem Zusammenspiel vom Wirken und Wirtschaften des Menschen und der Naturvorgabe. Sie zeugen von Siedlungsgründungen und Urbarmachung, von Herrschaftsstrukturen und Religiosität, von Energiegewinnung und Gewerbe, Handel und Verkehr. Aber auch davon, wie die Bewohner die sie umgebende Landschaft zur Erholung genutzt und besondere Orte und Objekte mit assoziativer Bedeutung aufgeladen und sich angeeignet haben.

Die Landschaft war und ist einem steten Wandel unterzogen. Zahlreiche Spuren zeugen noch heute von der sich über die Jahrhunderte verändernden Landnutzung durch den Menschen. Die erfassten Elemente werden in der Datenbank sichtbar gemacht und das damit verbundene Wissen für nachfolgende Generationen bewahrt.

Um diese Aufgabe meistern zu können waren interessierte Bürgerinnen und Bürger, Heimatforscher und Landschaftskenner in den beteiligten Regionen aufgerufen, sich auf die Spuren der Kulturlandschaftselemente ihrer Heimat zu begeben.

Im Frühjahr 2018 baten daher auch die Lokale Aktionsgruppe Altmühlfranken und die Zukunftsinitiative altmühlfranken um Unterstützung aus der Bevölkerung. Bei einer ersten Informationsveranstaltung wurde die Begrifflichkeit für alle definiert und die Thematik genau erläutert. Die darauffolgende Schulung unterstützte bei der Findung der historischen Kulturlandschaften und erklärte die Vorgehensweise zur Erfassung. Über die weitere Projektlaufzeit wurden regelmäßig Stammtische angeboten, um gemeinsam mit dem Projektmanagement offene Fragen zu klären und sich auszutauschen. Auch eine Datenbankschulung fand im EDV-Schulungsraum im Landratsamt statt. Ein Highlight war die Exkursion im Herbst 2019, bei der die Beteiligten ihren Blick für historische Kulturlandschaften schulen konnten.

Bei der Erfassung eines Kulturlandschaftselements ist ein gewisser Spürsinn gefragt für die Arbeit mit Archiven, Kartenmaterialien und alter Literatur. Nach erfolgter Vorarbeit ist ein wichtiges Element die Geländebegehung, bei der u. a. Fotos der historischen Kulturlandschaft zur Dokumentation gemacht werden. Alle Informationen werden in Datenblättern gesammelt und an das Projektbüro geschickt. Nach erfolgreicher Prüfung landen die Elemente in einer Datenbank und sind somit für jeden einsehbar. Die Datenbank ist auf der Homepage des Projekts zu finden: www.historische-kulturlandschaft.net
Nach drei Jahren Laufzeit endete Ende 2020 das Förderprojekt und die Betreuung durch das Projektmanagement. Damit die Datenbank weiterhin zugänglich ist und ausgebaut werden kann, ging das Projekt an den Bayerischen Landesverein für Heimatpflege über. Nach wie vor können sich Interessierte melden, um neu bei der Erfassung (historischer) Kulturlandschaften zu unterstützen (Telefon: 089/2866290; E-Mail: info@heimat-bayern.de).

Der Projektabschlussbericht mit Beispielen von erfassten Elementen in Altmühlfranken steht unter www.altmuehlfranken.de/kulturlandschaft/ zum Download bereit.

Die Projektverantwortlichen der Lokalen Aktionsgruppe Altmühlfranken und der Zukunftsinitiative altmühlfranken möchten sich nochmals herzlich für das Engagement und die Wissensweitergabe der ehrenamtlichen Erfasserinnen und Erfasser bedanken. Ohne diesen Einsatz wäre eine Beteiligung am Projekt nicht möglich gewesen.

Bei weiteren Fragen zum Projekt „Erfassung (historischer) Kulturlandschaften“ stehen Carolin Tischner (09141 902-193; carolin.tischner@altmuehlfranken.de) von der Lokalen Aktionsgruppe Altmühlfranken und Verena Bickel (09141 902-207; verena.bickel@altmuehlfranken.de) von der Zukunftsinitiative altmühlfranken gerne zur Verfügung.

Quelle und Bild: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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