Auf der Jagd nach dem Gunzenhäuser Gerstensaft

Gunzenhausen – Mit einer beeindruckenden Veröffentlichung zur Geschichte der Gunzenhäuser Brauereien, Mälzereien und Felsenkeller hat der Würzburger Lothar Hiemeyer nun ein weiteres Kapitel der bewegten Stadtgeschichte Gunzenhausens bearbeitet und mit seinen umfangreichen Ausführungen auch weitestgehend schließen können. Das rund 400 Seiten starke Buch ist ab sofort in den Buchhandlungen für 39 Euro erhältlich. Vor kurzem überreichte der engagierte Heimatforscher eine Ausgabe des Buchs an Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer.

v.l.n.r.: Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Autor Lothar Hiemeyer
(Foto: Stadt Gunzenhausen)

Franken ist zwar traditionell Brauereiland, aber dass es in der Vergangenheit stolze 12 Brauereien und 72 Wirtshäuser in der Altmühlstadt gab, das ist schon eine Ansage. Dazu kamen mehrere Mälzereien, welche nicht nur brauten, sondern die Gerste auch verarbeiten konnten. Übrigens: In der Mälzerei Braun hatte der Großvater des Autors als Bierbrauer gearbeitet, die Faszination für die Geschichte des Gunzenhäuser Gerstensaftes wurde also in die Wiege gelegt.

Heute sind zahlreiche der beschriebenen Einrichtungen, beispielsweise die Goldene Krone oder die Bürgerstube – wenn überhaupt – nur noch vom Namen her bekannt. Andere Lokalitäten wie der Blaue Wolf oder das Gasthaus Lehner existieren zwar noch, haben allerdings einen Wandel durchlaufen. Lothar Hiemeyer hat die Geschichte und Geschichten festgehalten und sogar Unbekanntes ausgegraben, so z.B. zum Markgräflichen Brauhaus.

Bei seinen Recherchearbeiten stieß Hiemeyer irgendwann auf die Gunzenhäuser Felsenkeller, immerhin existieren davon 24 am Burgstallwald und am südlichen Reutberg. Einige sind schon seit vielen Jahren zugeschüttet, andere einsturzgefährdet und nicht begehbar. Lothar Hiemeyers große Leistung ist die Einordnung der Keller in einen geschichts-historischen Kontext. Dazu hat er Pläne aufgetan, die als Abdruck in seinem Buch zu finden sind und die Komplexität der Bauwerke erahnen lassen.

Ein weiteres Highlight seines umfangreichen Werks ist eine übersichtliche Tabelle, welche über die ersten urkundlichen Erwähnungen der Brauereien, Mälzereien und Wirtshäuser, sowie deren Schließung informiert. Ein Muss für jeden, der ein Interesse an der Geschichte Gunzenhausens hat.

Das Buch „Geschichte der alten Brauereien, Felsenkeller und Mälzereien in Gunzenhausen“ ist bereits erschienen und kann über die Buchhandlungen für 39 Euro bezogen werden (ISBN: 978-3-87707-253-0). Ein zweiter Band mit zahlreichen Illustrationen zur Geschichte der Gunzenhäuser Brauereien wird im Laufe des Jahres erscheinen.

Quelle und Bild: Stadt Gunzenhausen – Manuel Grosser

Ein Kommentar

  1. Vielen Dank an Sie, Herr Lothar Hiemeyer, für das wunderbare Buch „Bauen und Baustoffe in Franken 160 Jahre Huber & Riedel Gunzenhausen – Würzburg“
    Mein Name ist Johanna (Riedel) Tomik und ich bin die Tochter von Hans Heinrich Ferdinand Riedel; geboren am 13. August 1903. Das Buch bekam ich von meinem Cousin Thomas Riedel (Sohn von Georg Riedel) bei meinem letzten Besuch in Gunzenhausen geschenkt. Ich freue mich sehr über all die wunderbar detaillierten Informationen, die Sie recherchiert haben! (Ich bin sogar der Erbe des Bildes von Hermann Riedel auf Seite 135, einschließlich des im Bild gezeigten und von Johanna (Dersch) Riedel gemalten Gemäldes! Ich habe auch den Tisch und die Stühle, an denen Hermann Riedel sitzt! Wenn Sie jemals Interesse haben, schicke ich Ihnen gerne Fotos! Was für eine ausführliche Geschichte und es gibt so viele interessante Informationen – die meisten davon wusste ich nicht! Es bestätigt auch einige der Informationen, die mein Vater mir mitgeteilt hat. (Gottfried, der an seinem Geburtstag im Kampf gefallen ist, und vieles mehr!) Ich wollte Ihnen für dieses wunderbare Buch danken, das ich zu übersetzen versuche, damit ich die Informationen an unsere Kinder weitergeben kann – 3 Jungen!!

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