Ausstellung „Farben beginnen zu leuchten“ eröffnet

Ansbach – Im Landratsamt Ansbach ist die erste Ausstellung seit Beginn der Corona-Pandemie eröffnet worden. „Farben beginnen zu leuchten“ hat Moneer Ballish aus Syrien seine Schau überschrieben, in der es um die Völkerverständigung unterschiedlicher Kulturen geht. Der Künstler stellt die Erfahrungen seiner Flucht und den Prozess seiner persönlichen Entwicklung bildhaft dar. Die Ausstellung ist ein vorläufiger Höhepunkt einer von außerordentlichem ehrenamtlichen Engagement geprägten Zusammenarbeit, die vor rund sieben Jahren in einem Schulprojekt mit der Fach- und Berufsoberschule Ansbach/Triesdorf ihren Anfang nahm.

Gemeinsam mit einigen Gästen eröffnete Landrat Dr. Jürgen Ludwig (Zweiter von links) die Ausstellung „Farben beginnen zu leuchten“ mit Bildern von Moneer Ballish (Fünfter von rechts).
(Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein)

„Was wir heute sehen, ist ein gutes Vorbild. Trotz aller schlimmen Erfahrungen, die geflüchtete Menschen machen müssen, können wir hier Perspektiven aufzeigen und Hoffnung machen“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Ebenso wie Heidi Hübner, Ministerialbeauftragte für die Berufliche Oberschule in Nordbayern, drückte er seinen Respekt vor der Leistung von Moneer Ballish aus. Nach Verfolgung, Arbeitslosigkeit und Zerstörung des Wohnhauses durch eine Autobombe wagt er mit seiner Familie die Flucht ins Ungewisse. Im Helferkreis der Stadt Schillingsfürst lernt Moneer Ballish Hans Emmert kennen, der sein künstlerisches Talent erkennt. Mit einer Flüchtlingsklasse der Fach- und Berufsoberschule Ansbach/Triesdorf entsteht ein erstes Kunstprojekt. Heidi Hübner, zu dieser Zeit Schulleiterin, erinnert sich lebhaft daran, wie die Arbeit mit den jungen Leuten auch dem Künstler selbst neue Kraft gibt. „Sie hatten viel Mut, etwas Neues anzufangen. Es war schön zu sehen, wie die Farbe und das Licht in den Bildern die Dunkelheit verdrängen.“

Für das Landratsamt Ansbach hat Integrationslotsin Diana Jones nicht nur die aktuelle Ausstellung organisiert, sondern sie hat Moneer Ballish und Hans Emmert seit Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 2017 unterstützt. Zuvor waren bereits mehrere Bilderausstellungen entstanden. Auch ein Buch hat Moneer Ballish veröffentlicht. „Von jedem einzelnen Werk geht ein guter Geist aus – ein Geist des Friedens, der Verständigung, der Toleranz, aber auch ein Geist der Güte und Herzenswärme“, sagte Förderer Hans Emmert bei der Ausstellungseröffnung. Die Werke von Moneer Ballish seien „Geschenke an die ganze Gesellschaft, aber insbesondere an unsere jungen Menschen“.

„Meine Botschaft ist einfach: Mit Liebe gibt es keine Hindernisse“, sagte Moneer Ballish. Dunkel, einsam und fremd habe für ihn und seine Familie die Zeit in Deutschland begonnen. „Aber die Hilfe hat viel bewegt. Ich möchte allen danken, die mir mein Leben zurückgegeben haben.“

Die Ausstellung soll nicht allein im Landratsamt Ansbach zu sehen sein. Diana Jones und Beatrix Friedsmann, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings des Lankreises Ansbach, kündigten an, über das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit Bildungseinrichtungen im Landkreis zusammenarbeiten zu wollen. Erste Station ist die Valentin-Ickelsamer-Mittelschule in Rothenburg. Hier wird die Ausstellung von 4. Oktober bis 4. November zu sehen sein.

Das Begleitbuch kann beim Besuch der Ausstellung erworben werden. Dem Willen des Autors folgend, kommt der Erlös aus dem Verkauf kriegsgeschädigten Kindern in Syrien zu Gute. Weiteres Informationsmaterial liegt ebenfalls aus. Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes zugänglich. Bei Bedarf steht Integrationslotsin Diana Jones Besuchern während des Ausstellungszeitraums zur Verfügung (Telefonnummer 0981/468-5123)

Quelle und Bild: Landratsamt Ansbach  – Pressestelle

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