Bahnhof spielt eine zentrale Rolle

Treuchtlingen – Lösungen für die Treuchtlinger Verkehrsprobleme sollen künftig in einer Projektgruppe
unter Beteiligung der Stadtratsfraktionen, der Verwaltung, und punktuell von Fachleuten, Bürgern und Betroffenen gemeinsam erarbeitet werden. Das ist eines der Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Verkehr“ im Rahmen der kürzlichen Stadtratsklausur in Heidenheim (wir berichteten). Dass der Treuchtlinger Bahnhof künftig eine zentrale Rolle in den Überlegungen einnehmen soll, ist dabei bereits gesetzt.

Die Arbeitsgruppe Verkehr bei der Stadtratsklausur (Foto: Stadt Treuchtlingen – Marina Stoll)

In der Stadtratsklausur widmete sich eine neunköpfige Arbeitsgruppe dem Themenblock „Verkehr“. Dass in diesem Rahmen nicht sofort tiefgreifende Konzepte und Lösungen erarbeitet werden konnten, war von vornherein klar. Es ging um das Ausloten einer gemeinsamen Linie und von Schwerpunkten, die im Mittelpunkt der künftigen städtischen Verkehrsplanungen liegen sollen.

Das Thema „Ortsumgehung“ wurde dabei vollständig ausgeklammert. Es soll erst zur Sprache kommen, wenn eine Projektgruppe sich formiert hat und falls in diesem Rahmen und nach Erhebung von grundlegenden Zahlen und Fakten überhaupt eine Notwendigkeit festgestellt wird.

Hauptziel des Klausurtages in Heidenheim war der einvernehmliche Beschluss, das Thema Verkehr in einer Projektgruppe voran zu bringen. Dies gelang bei guter Stimmung und mit vielen proaktiven Beiträgen.

Vorab wurde bereits festgestellt, dass dem Treuchtlinger Bahnhof nicht nur beim Thema Verkehr, sondern generell in der gesamten Stadtentwicklung künftig eine noch wichtigere, wenn nicht sogar zentrale Rolle zukommen wird. Das hat auch mit dem „Deutschlandtakt“ zu tun, der den Treuchtlinger Bahnhof mit deutlich mehr ICE-Halten noch mehr zu einem Bahnzentrum der Region befördern wird. Dabei wurde in der Arbeitsgruppe angerissen, dass die Anfahrbarkeit, Parkmöglichkeiten und die Sichtbarkeit des Bahnhofes verbessert werden müssen. Als konkrete Punkte im Sinne erster „Milestones“ soll geprüft werden, ob Treuchtlingen neben der Mitgliedschaft im Nürnberger Verkehrsverbund VGN zusätzlich auch in den Augsburger AVV aufgenommen werden kann. Ebenso konkret soll die Ausschilderung des Bahnhofs überprüft und ggf. verbessert werden.

Auch über den Verkehr in der Innenstadt diskutierte die Arbeitsgruppe der Klausur, wobei grundsätzliche Lösungen für die Verkehrsführung in die künftige Projektgruppe verwiesen wurden. Als konkrete kleine Schritte wird zunächst geprüft, ob der Bereich Hauptstraße, Wallmüllerplatz und vielleicht sogar Oettinger Straße bis hin zum Krankenhaus mit Tempo 30 belegt werden kann. Ziel ist grundsätzlich, eine Verkehrsberuhigung in der Innenstadt zu erreichen sowie Einmündungs- und
Kreuzungsbereiche zu verbessern. Ebenso wurde angeregt, die Tempo-20-Zone in der Bahnhofstraße zu erweitern.

Eine Beruhigung des Verkehrs in diesem Bereich wurde von den Bürgern auch vermehrt in der aktuell durchgeführten Umfrage zur Standort- und Tourismusentwicklung gefordert (Bericht zu den Ergebnissen folgt). Auf der Agenda der Projektgruppe wird zudem ein Radwegekonzept für die Gesamtgemeinde stehen. Eine Bürgerbefragung hierzu läuft noch bis zum 31.10.2020 (umfragen.treuchtlingen.de). Ebenso wird der Projektgruppe mit auf den Weg zu geben, sich auch um die Verkehrsberuhigung in den Dörfern zu kümmern. Natürlich in Abstimmung mit den jeweiligen Ortssprechern und Ortsausschüssen.

Gesprochen wurde auch über ein Parkraumleitsystem. Dabei ist zu prüfen, ob dies in zwei Schritten geschehen kann. Im ersten geht es um das grundsätzliche Konzept und die Ausweisung der Parkplätze, im zweiten darum, das Ganze digital anzubieten.

Zum Thema Öffentlicher Nahverkehr wurde mittelfristig ein Elektro-Pendelverkehr angeregt, was angesichts der momentanen Gegebenheiten in der Priorisierung noch ein ganzes Stück weit nach hinten gestellt wurde.

In der Diskussionsrunde in Heidenheim wurden viele Themen andiskutiert, die in der künftigen Projektgruppe möglicherweise vorangetrieben werden; so z.B. die komplette Neusortierung des Innenstadtverkehrs mit einer Verschiebung der Verkehrsachsen und auch das Thema „Shared Space“ bei künftigen innerörtlichen Straßenplanungen. Letzteres meint, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt die Verkehrsfläche (Straße) nutzen. Allein durch diese Gleichberechtigung kann eine Verkehrsberuhigung erreicht werden.

All das ist allerdings zunächst eine Art „Stoffsammlung“, mit der sich die Projektgruppe auseinandersetzen soll. Die nächsten Aufgaben sind jetzt, die Projektgruppe zu formen und mit einem „Kick-off“ die Arbeit zu starten. Falls die Corona-Lage dies zulässt, soll der Startschuss noch in diesem Jahr fallen.

Quelle und Bild: Stadt Treuchtlingen – Marina Stoll

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