Bundeswehr steht für zivile Aufgaben bereit

Gunzenhausen – Der Reservistenverband Mittelfranken-Süd lud zu einer Informationsveranstaltung über die zivil-militärische Zusammenarbeit in die Stadthalle nach Gunzenhausen ein. Als Referent für dieses Thema konnte Organisator Michael Müller von der Kreisgruppe Mittelfranken Süd des Reservistenverbandes Brigadegeneral Helmut Dotzler gewinnen. Er ist als Kommandeur des Landeskommandos Bayern der direkte Ansprechpartner für Amtshilfeersuchen und beim Katastrophenschutz.

von links: Michael Müller (Reservistenverband), IHK-Vizepräsidentin Erika Gruber, Kreisvorsitzender Mittelfranken-Süd Robert Höhenberger, MdL Manuel Westphal, Brigadegeneral Helmut Dotzler, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz und Dieter Hummel (Reservistenverband Bezirksgruppe Mittelfranken)

Als weitere Gäste konnte Michael Müller neben Alexander Küßwetter als Vertreter des Bezirks Mittelfranken, den Landtagsabgeordneten Manuel Westphal und den stellvertretenden Landrat Robert Westphal auch die IHK Vizepräsidentin Erika Gruber, die in ihren Grußworten die enge Zusammenarbeit zwischen der Wirtschaft und dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr herausstellte, begrüßen. Ebenso Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, der sich die Bundeswehr transparenter in ihrer Darstellung in der Öffentlichkeit wünscht, da durch den Wegfall der Wehrpflicht die Präsenz der Soldaten in der Öffentlichkeit und in den Familien nicht mehr gegeben ist.

General Dotzler griff bei seinem Vortrag einleitend die Aussage von Bürgermeister Karl-Heinz Fitz auf, dass die Bundeswehr in der Mitte der Gesellschaft steht, um sich bei den zahlreichen Besuchern aus Politik, Wirtschaft, und den örtlichen Hilfsorganisationen für ihr Interesse an der Thematik zu bedanken. Für ihn war mit der 6-monatigen Wehrpflicht eine effektive Ausbildung der jungen Soldaten nicht mehr möglich. Durch die freiwilligen Soldaten wurde die Ausbildung der Bundeswehr professioneller und die Rolle der Reservisten immer wichtiger beim Ausgleich der fehlenden Präsenz der Bundeswehr in der Öffentlichkeit. Für ihn ist es wichtig die Bundeswehr in der Gesellschaft transparenter zu machen betonte General Dotzler bei seinem Vortrag.

Helmut Dotzler berichtete kurz über einige zivile Hilfseinsätze der Soldaten in der Vergangenheit und stellte dabei besonders die Leistungen der Bundeswehr in der Flüchtlingshilfe 2015/16 heraus. Dabei errichteten die Soldaten zusammen mit dem THW und dem BRK bei Feldkirchen eine Zeltstadt mit Notunterkünften. Bei allen Einsätzen waren die Soldaten immer als Hilfeleistende vor Ort tätig und immer zivilen Führungskräften wie Polizei und dem Bundesamt für Migration unterstellt. Ihm ist dabei die Feststellung wichtig, dass die Bundeswehr von zivilen Einheiten führbar ist. Dies zeigte sich auch in der kürzlich durchgeführten Stabsrahmenübung GETEX, bei der die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bundeswehr anhand einer fiktiven Bedrohungslage geübt wurde. Nach Auswertung der Übungsergebnisse werden diese gemeinsamen Übungen auch in Zukunft voraussichtlich fortgesetzt werden.

Da aktuell die Bundeswehr nur noch aus 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten sowie 10.000 freiwilligen Wehrdienstleistenden besteht ist eine bundesweite Präsenz der Armee nicht mehr möglich. Daher ist es für General Dotzler immer wichtiger den Bürgerinnen und Bürgern zu erläutern dass die Bundeswehr ein Teil der Gesellschaft ist und für diese Aufgaben und Hilfsleistungen erbringt. Beim Einsatz der Bundeswehr für die Bewahrung unserer demokratischen Werteordnung stellen sich in Zukunft durch die Terrorgefährdung und den Cyber-Angriffen aus dem Internet immer neue Bedrohungslagen welche nur gemeinschaftlich mit Polizei und allen weiteren zivilen Hilfskräften bekämpft werden können stellte General Dotzler fest.

Es ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft den jungen Menschen die Bundeswehr vorzustellen und deren Möglichkeiten zu vermitteln. Dabei können sich interessierte Nachwuchskräfte an die jeweiligen Karrierecenter der Bundeswehr wenden. In den Schulen übernehmen die Jugendoffiziere bei ihren Vorträgen ausschließlich Bildungsaufgaben und führen keine Nachwuchswerbung für die Bundeswehr durch.

Zusammenfassend stellte General Dotzler fest, dass die Bundeswehr für ihre militärischen und zivilen Aufgaben gut aufgestellt und hoch motiviert ist. Sie benötigt aber zur Erfüllung ihrer Aufgaben dringend die Unterstützung aus der Gesellschaft damit sie auch weiterhin in Katastrophenfällen als Teil aller Hilfsorganisationen mithelfen und für die Allgemeinheit da sein kann.

(KH)

 

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