Comedian Bembers begeisterte im Gunzenhäuser Falkengarten

Gunzenhausen – Zum Bembers gibt´s eigentlich keine zwei Meinungen. Entweder man liebt seinen vor nichts und niemanden haltmachenden Humor, oder man hasst ihn, weil er gerne die Grenzen des guten Geschmacks sprengt, recht derb sein kann und beim Publikum dann eher Fremdscham als Freude auslöst. Ein intelligenter, bewusster Schachzug, der überraschend gut funktioniert und die Leute mitreißt. Er selbst beschreibt es in einem seiner Gags so, dass „man eigentlich nicht hinschauen will, aber auch nicht wegschauen kann.“ Am Sonntag, den 15. August 2021 war der fränkische Comedian im Gunzenhäuser Falkengarten auf der kleinKUNSTbühne zu Gast. Und traf auf ein ausgehungertes Publikum mit viel Lust und Laune auf gute Unterhaltung.

Der Bembers begeisterte sein Publikum im Falkengarten
(Foto: Stadt Gunzenhausen)

Lange Mähne, Rauschebart, ausgewaschene Klamotten und Bierflasche in der Hand – so einen Menschen der Marke „Bembers“ kennt eigentlich jeder von uns. Diese Typen mit ihren vulgären Sprüchen und unbequemen Alltagsweisheiten. Meistens macht man einen Bogen um diese Art Mensch, um solche Typen wie den Bembers eben. Zurück zu ihm: Der fränkische Comedian hält uns den inneren Spiegel vor. Insgeheim sind wir neidisch, auf die Anarchie, die sich die Kunstfigur bewahrt hat und seinen großen Mut, auch für gesellschaftlich nicht-konforme Überzeugungen lautstark einzustehen. So schimpft er über den Genderwahn und pfeift auf Political Correctness. Bei ihm gibt es russische Kunstspucker in der U-Bahn, Körperknorpel ohne Hals mit umgestülpten Kampfhunden oder Neonazi-Dominas mit Reitgerte. Seine Geschichten schockieren und sind doch und vielleicht genau deswegen total witzig. Manchmal erst später fallen die nachdenklichen Zwischentöne auf, die der Bembers geschickt in seine überzogenen Wortbilder packt. Er flucht auf den „Rassenwahn“ und macht sich stark für eine Gemeinschaft, in der es egal ist, welcher Religion man angehört. Er lästert über die „Prostitution“ vor allem junger Menschen in den Sozialen Medien, seinen Neffen „Fickfehler Justin“ oder über subalterne Zivilpolizisten, die in einer Autobahnbaustelle in der Nähe von Bayreuth intensiv seine Dekoschafe aus „Spritzguss-Kokain“ untersuchen. Die 150 Zuschauer im ausverkauften Falkengarten hatten Tränen in den Augen vor Lachen.

Nach fast drei Stunden verabschiedete sich der Bembers mit einem witzigen Musik-Medley. Das Kinderlied „Alle meine Entchen“ in den Nachthimmel grölend, erhob sich das begeisterte Publikum und schenkte Standing Ovation. Dann war der kurzweilige Abend auch schon vorbei. Kurze Zeit später saß der Komiker im Biergarten auf einer Bierbank, mit der Bierflasche in der Hand und war gar nicht viel anders, als vorher auf der Bühne.    

Quelle und Bild: Stadt Gunzenhausen

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert