Corona-Infektionsgeschehen auf neuem Höhepunkt

Landkreis WUG – Die CoronaSituation im Landkreis WeißenburgGunzenhausen erreicht nahezu täglich einen neuen Höhepunkt. Gestern wurden dem Gesundheitsamt über 170 Neuinfektionen gemeldet. Die 7TageInzidenz liegt lag RKI gestern bei 839. Die vierte Welle trifft den Landkreis mit voller Wucht. Auch die Situation in den beiden Standorten des Klinikums Altmühlfranken spitzt sich weiter zu.
„Das Corona-Virus ist überall. Täglich infizieren sich zahlreiche weitere Menschen mit dem Virus“, stellt die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Miriam Schneider fest. Das Risiko sich mit dem Coronavirus zu infizieren ist für Ungeimpfte zehnmal höher als für Geimpfte. „Die Impfungen zeigen Wirkung! Gerade die Situation in den Heimen zeigt uns das nachdrücklich. Zwar sind auch vermehrt Alten- und Pflegeheime von Corona-Infektionen betroffen, doch waren der überwiegende Teil der Bewohnerinnen und Bewohner zweifach geimpft, weshalb nur wenige schwer erkrankten – ganz im Unterschied zu den Ausbrüchen im vergangenen Winter. In vielen Heimen konnten inzwischen auch Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden, die sehr schnell innerhalb weniger Tage den Impfschutz verstärken.“

25 Patientinnen und Patienten werden derzeit im Klinikum Altmühlfranken wegen einer Covid-19-Infektion behandelt. Sechs davon müssen intensivmedizinisch betreut werden. Aufgrund der hohen Infektionszahlen werden auch zunehmend mehr Personen mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt. Die Intensivstationen in Weißenburg und Gunzenhausen sind bereits an der Kapazitätsschwelle angelangt. „Abverlegungen gestalten sich aufgrund der bayernweit angespannten Lage zunehmend schwieriger“, so Klinikvorstand Christoph Schneidewin, der weiter ergänzt: „Die Corona-Lage ist sehr ernst. Auch für das Klinikum Altmühlfranken wurde
angeordnet, dass ab dem 1
9. November 2021 sämtliche unter medizinischen
Aspekten aufschiebbaren stationären Behandlungen abgesagt werden müssen. Dadurch sollen die Bettenkapazitäten für CoronaPatienten freigehalten werden.“ Zudem ändert das Klinikum ab Samstag, 20. November 2021, seine Besucherregelung unter Anwendung der 2G PlusRegel. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene inklusive eines negativen Schnelltest oder PCRTestergebnis das Klinikum besuchen dürfen. Pro Patientin beziehungsweise Patient muss eine feste Besuchsperson angegeben werden. Die strengere Besucherregelung dient dem Schutz der Patientinnen und Patienten.


Im Landratsamt hat sich bereits seit zwei Wochen, also noch vor dem Ausrufen des Katastrophenfalls, der Krisenstab zur CoronaPandemie gebildet. Mehrmals wöchentlich wird sich in Form einer Videokonferenz detailliert ausgetauscht und Maßnahmen abgestimmt. Neben Mitgliedern der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) im Landratsamt sowie dem Gesundheitsamt sind im Krisenstab auch das Klinikum Altmühlfranken, der Koordinierungsarzt Dr. Peter Löw, der Pflegeleiter FüGK Johannes Wetzel, die Polizeiinspektionen sowie das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr vertreten.


Ein wichtiger Baustein, um die Pandemie weiter einzudämmen, sind insbesondere die Impfungen gegen das Coronavirus. Die Kapazitäten am Impfzentrum des Landkreises in Weißenburg wurden bereits massiv erhöht. Auch Sonderimpfaktionen sind geplant, wie beispielsweise am Freitag, 19.11.2021, in der Stadthalle in Gunzenhausen.


Alle Personen über 18 Jahren, deren erste Impfserie bereits fünf bis sechs Monate oder länger zurückliegt, können die wichtige Auffrischimpfung durchführen lassen. Daneben sollen Personen, die bislang eine Impfstoffdosis von Johnson&Johnson erhalten haben, eine zusätzliche mRNAImpfstoffdosis ab vier Wochen nach der ersten Impfung erhalten. Die Impfung erfolgt nach ärztlicher Entscheidung und Aufklärung des Impfwilligen im Einzelfall. Das Gesundheitsamt empfiehlt, dass insbesondere Personen über 60 Jahren oder mit Vorerkrankungen, deren erste Impfserie bereits fünf bis sechs Monate oder länger zurückliegt, zeitnah eine Auffrischimpfung durchführen lassen.


Zusätzlich zur Kapazitätserweiterung am Impfzentrum haben auch niedergelassene Arztpraxen ihr Impfangebot massiv erweitert. Einige Arztpraxen impfen sowohl an Mittwoch und Freitagnachmitten und bieten auch Impfsprechstunden am Wochenende an, berichtet Koordinierungsarzt Dr. Peter Löw. Das Landratsamt WeißenburgGunzenhausen unterstützt bei der Beschaffung von noch mehr Impfstoff, um die Bevölkerung möglichst rasch zu immunisieren. Auch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Altmühlfranken unterstützt nun im Landkreis, um noch mehr Impfmöglichkeiten für die Bevölkerung zu schaffen. So findet am Samstag, 20.
November 2021, eine Sonderimpfaktion am MVZ in Treuchtlingen statt (JosefLidlStr. 3, 91757 Treuchtlingen). Impfwillige können ohne vorherige Terminvereinbarung zwischen 09.30 und 12.30 sowie zwischen 13.00 und  16.30 Uhr vorbeikommen und erhalten eine Erst, Zweit oder Auffrischimpfung mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Es können am Samstag rund 100 Impfungen durchgeführt werden. Zur Impfung sind der Personalausweis sowie der Impfausweis oder die Impfzertifikate bisheriger Covid19Impfungen mitzubringen. Auch müssen Impfwillige zwingend ihre Versichertenkarte mitbringen, da ansonsten keine Impfung möglich ist.


„In der CoronaPandemie haben sich insbesondere das Klinikum Altmühlfranken mit dem MVZ sowie die niedergelassenen Ärzte als äußerst wichtige kommunale Partner gezeigt. Gerade jetzt mit den massiv steigenden Infektionszahlen ist es wichtig, möglichst viele flächendeckende Impfangebote zu schaffen. Gemeinsam mit den 
Kapazitäten am Impfzentrum hoffen wir, dass wir ausreichend Impfmöglichkeiten für
unsere Bevölkerung haben. Bitte nehmen Sie diese Angebote auch an! Die Impfungen helfen uns die vierte Welle, die uns sehr hart trifft, zu brechen“, verdeutlicht Landrat Manuel Westphal und bedankt sich ausdrücklich bei allen Partnern vor Ort für deren Einsatz.


Auch die Testkapazitäten an den lokalen Testzentren in Weißenburg und Gunzenhausen wurden nochmal ausgeweitet. Getestet wird nun zusätzlich auch an Wochenenden: Samstags ist das Testzentrum in Gunzenhausen von 10.00 bis 15.00 Uhr geöffnet. Sonntags ist das Testzentrum in Weißenburg von 10.00 bis 15.00 Uhr
geöffnet. Auch von Montag bis Freitag sind beide Testzentren weiterhin von 10.00 bis 13.00 Uhr und von 13.45 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Das Gesundheitsamt wurde sowohl mit internen Kräften aus dem Landratsamt als auch mit externen Unterstützungskräften von anderen Behörden personell massiv verstärkt. Die Mitarbeitenden sind unermüdlich auch am Wochenende im Einsatz, um alle bekannten Infektionsfälle möglichst noch am Übermittlungstag des Ergebnisses zu kontaktieren. Aber bei täglichen Fallzahlen von teils weit über hundert gelingt dies leider nicht immer. Der Fokus der Kontaktnachverfolgung liegt insbesondere bei den vulnerablen Gruppen und Personen, die in erster Linie mit Heimen und Krankenhäusern in Verbindung stehen.

Alle Kontaktpersonen der positiv Getesteten zu ermitteln, ist aufgrund der hohen Fallzahlen derzeit nicht mehr möglich, weshalb es hier bayernweit auch neue Regelungen gibt. Die Informationen dazu gibt es unter www.landkreiswug.de/kontaktnachverfolgung/. Im Falle eines positiven Befunds sollten sich Betroffene umgehend in Quarantäne begeben sowie die Kontaktpersonen informieren. Das Gesundheitsamt wird sich dann mit den Betroffenen in Verbindung setzen und über die Quarantäne informieren.

„Ich kann nur an die Bevölkerung appellieren, die CoronaSituation sehr ernst zu nehmen. Die täglich steigenden Fallzahlen könnten sich in Kürze auch noch massiver auf die Situation in den Kliniken auswirken“, verdeutlicht Landrat Manuel Westphal und erklärt weiter: „Bitte halten Sie sich jederzeit an die geltenden CoronaRegeln sowie die Hygienemaßnahmen. Die Impfungen können die Pandemie weiter eindämmen! Bitte nehmen Sie die Impfangebote auch an.“

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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