Gunzenhausen – Seit letztem Dezember haben die Stadt Gunzenhausen, das Burkhard-von-Seckendorff Heim, der Seniorenbeirat, der Computerverein gunnet e.V. und die Diakonie Südfranken gemeinsam an einem Mehrgenerationenprojekt zur Stärkung der digitalen Teilhabe von älteren Menschen gearbeitet. Die Zielsetzung: Jung soll Alt bei Problemen mit Computer, Handy, Tablet und Co. helfen. Unter Anleitung von Schülercoach Thomas Pfaffinger wurden zehn Schülerinnen und Schüler aus der Stephani-Mittelschule gecoacht und auf ihren Hilfeeinsatz vorbereitet. Während des Schuljahrs ist die Gruppe einmal wöchentlich ins Gunzenhäuser Alten- und Pflegeheim gekommen, um dort hilfesuchenden Seniorinnen und Senioren beratend zur Seite zu stehen. Das kostenlose Mehrgenerationenprojekt wurde gut genutzt und hat sich bis nach München rumgesprochen. Mittlerweile wird es vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales finanziell und ideell unterstützt. Nun geht das Schuljahr zu Ende und die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer verabschieden sich ins Berufsleben. Doch gute Nachrichten: Das Projekt soll im September 2024 unter neuem Namen „zusammen.digital“ mit der nächsten Generation an jugendlichen Helferinnen und Helfer fortgesetzt werden.
„Jung und Alt haben intensiv voneinander profitiert und während des Projekts gemeinsam an Problemlösungen gearbeitet“, so Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. „Gerade ältere Menschen fühlen sich in der schnelllebigen, hochtechnisierten Welt immer mehr abgehängt und brauchen Unterstützung. Wer kann da besser helfen, als diejenigen, die mit digitalen Prozessen groß werden? Der erste Durchgang des Mehrgenerationenprojekts war ein voller Erfolg und ich danke allen an der Umsetzung Beteiligten. Nun müssen wir unsere bisherigen Digitalberater leider ziehen lassen. Ich möchte mich im Namen der Stadt, aber auch ganz persönlich bei den Schülerinnen und Schüler bedanken.“
Typische Themen des Projekts sind z.B. allgemeine technische Einstellungen, Nutzungsmöglichkeiten des PCs, des Smartphones oder des Tablets. Auch wie Videoanrufe funktionieren weiß nicht jeder, oder welche nützlichen Hilfsfunktionen moderne Smartphones bieten (z.B. Lupe, Sprachsteuerung, Taschenlampe). „Auch ich möchte den engagierten Jugendlichen ein großes Lob aussprechen“, betont Martin Bosch, Vorsitzender von gunnet e.V. „Ihr habt das toll gemacht und durch eure Intuition in digitalen Fragen in angenehmer Atmosphäre Wissen weitergegeben. Spannend war sicherlich, einmal selbst in die Rolle des Lehrers zu schlüpfen und anderen etwas beizubringen. Dabei musstet ihr manchmal ganz schön Geduld beweisen, doch am Ende konnte immer eine Lösung gefunden werden.“
Großes Lob bekamen die anwesenden Jugendlichen bei einer gemeinsamen Abschlussrunde im Burkhard-von-Seckendorff Heim auch von den anwesenden Seniorinnen und Senioren ausgesprochen, die ohne dieses Angebot den Einstieg in die digitale Welt nie geschafft hätten. Besonders anerkannt wurde, dass die Jugendlichen es verstanden haben, sich geduldig und einfühlsam auf die Lebenswelt der Älteren einzulassen, für die eine Auseinandersetzung mit digitalen Geräten eine große Herausforderung darstellt. Bei einem geselligen Ausklang im Café Vanilla bekam jeder Jugendliche von Stefan Brändlein, Abteilung Digitalisierung der Stadt Gunzenhausen, als kleines Dankeschön einen Kinogutschein überreicht.
Das Projekt wird Ende September 2024 fortgesetzt, die Gruppe trifft sich dann wieder mittwochs von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr im Speisesaal des Burkhard-von-Seckendorff Heims. Für das Projekt, die Bewohnerinnen und Bewohner sowie alle Besucherinnen und Besucher wurde von der städtischen IuK-Abteilung unter Leitung von Michael Pentza das kostenlose FreeWLAN Stadt Gunzenhausen weiter ausgebaut und kann vor Ort kostenlos genutzt werden. Weitere Informationen zum digitalen Unterstützungsangebot „zusammen.digital“ finden Sie unter www.gunnet.de.
Quelle und Bild: Stadt Gunzenhausen – Manuel Grosser