Die Europaabgeordnete Kerstin Westphal besucht Hetzner online in Gunzenhausen

Gunzenhausen – Auf Einladung des SPD-Ortsverbandes besuchte die Europaabgeordnete der SPD, Kerstin Westphal aus Würzburg, die international tätige Firma Hetzner online GmbH in Gunzenhausen. Begleitet wurde sie dabei von der Bezirkstagesdirektkandidatin und stellvertretenden Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß, ihrem Pressereferenten Simon Hupfer und einer Abordnung des SPD Ortsverbandes aus Mitgliedern des Stadtrats und der Vorstandschaft.

von links: Monika Wopperer, Mirjam Eischer, Christa Naaß, Bianca Bauer,Martin Hetzner, Gerd Rudolph, Kerstin Westphal, Dr. Hans-Peter Neumann und Angela Schmidt

Firmengründer Martin Hetzner freute sich sehr über den politischen Besuch und stellte seine Firma in einem kurzen Vortrag mit anschließender Aussprache vor. Die Firma Hetzner Online GmbH wurde vor 20 Jahren in Gunzenhausen gegründet und beschäftigt zurzeit rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den vier Standorten in Gunzenhausen, Nürnberg, Falkenstein (Sachsen) und Helsinki (Finnland). Durch die Partnerfirma Hetzner Südafrika werden drei weitere Rechenzentren in Kapstadt und Johannesburg seit 1999 mit rund 150 weiteren Mitarbeitern betrieben. Martin Hetzner hätte auch gerne ein Rechenzentrum am Stammsitz der Firma in Gunzenhausen eingerichtet, aber die fehlende Glasfaseranbindung hat dies leider verhindert. Die jetzt geschaffene DSL-Anbindung der Ostvorstadt und von Frickenfelden ist zwar eine Verbesserung der Situation, reicht aber von der Datentransportkapazität für ein Rechenzentrum bei Weitem nicht aus, beklagte sich Martin Hetzner bei den Politikern. Kerstin Westphal berichtete dass für eine flächendeckende Glasfaserabdeckung europäische Fördermittel zur Verfügung stehen, diese aber vom Freistaat Bayern nur sehr spärlich in Anspruch genommen und abgerufen wurden. Andere Bundesländer haben diesen Wettbewerbsnachteil bereits viel früher erkannt und die Versorgung mit Glasfaserkabel durch den Einsatz dieser Fördermittel im Vergleich zu Bayern wesentlich stärker verbessert.

Einen weiteren Wettbewerbsnachteil sieht Martin Hetzner für seine international tätige Firma in den Strompreisen in Deutschland. Da die Rechenzentren nicht zu den produzierenden Gewerben zählen können sie auch nicht von der EEG-Abgabe befreit werden. Die Firma Hetzner bezahlt aktuell rund 1,5 Mio. Euro pro Monat für Strom. Dabei wird ganz bewusst zu 100 % Strom aus regenerativen Quellen bezogen berichtet der Firmengründer. Dies bedeutete bereits 2012 für die Firma einen Wettbewerbsnachteil gegenüber den Rechenzentren in Frankreich von 4,8 Mio. Euro jährlich. Dieser Nachteil könnte allein durch die Befreiung von der EEG-Abgabe um 2,5 Mio. Euro gesenkt werden. Er befürchtet daher, dass weitere Standortverlagerungen von Rechenzentren ins Ausland unumgänglich sind wenn diese Rahmenbedingungen für deutsche Rechenzentren-Betreiber von den politischen Entscheidungsträgern nicht verbessert werden.

Der Europaabgeordneten Kerstin Westphal waren diese Probleme bereits bekannt. Sie versicherte Martin Hetzner auch weiterhin sich dafür vehement einzusetzen aber es ist immer das Problem dafür europaweite tragfähige Mehrheiten zu finden um Änderungen durchzuführen die auch von allen Mitgliedsländern der EU mitgetragen werden.

(KH)

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