Die Gesundheit im Blick

Weißenburg – Bei der letzten Sitzung des Frauenforums im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erhielten die Teilnehmerinnen Einblicke in die Gesundheitsregionplus Altmühlfranken. Referentin Nina Silbereisen informierte über die Entstehungsgeschichte und aktuelle Projekte.

Nina Silbereisen (rechts außen) informierte das Frauenforum Altmühlfranken über die Arbeit der Gesundheitsregionplus.
(Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Begonnen hat alles mit dem Modellprojekt „Regionale Gesundheitskonferenzen“, an welchem der Landkreis von Oktober 2013 bis Dezember 2014 erfolgreich teilgenommen hat. Daraus entwickelte sich die Gesundheitsregionplus. Seit März 2014 hat die Geschäftsstelle ihre Arbeit aufgenommen und ist im Landratsamt angesiedelt. Die Gesundheitsregionen werden vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit unterstützt und vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Der aktuelle Förderzeitraum läuft bis Dezember 2019. In Bayern gibt es derzeit 41 Gesundheitsregionenplus.

Das Kernstück der Gesundheitsregionplus ist das Gesundheitsforum als zentrales Leitungs- und Steuerungsgremium. Darin sind regionale Vertreterinnen und Vertreter des ärztlichen Kreisverbandes, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenhäuser und Krankenkassen, des Gesundheitsamtes und der Patientenvertretung vereint. Das Gesundheitsforum gliedert sich in folgende vier Arbeitsgruppen:

  • Ärztliche Versorgung,
  • Gesundheitsförderung und Prävention,
  • Pflege und medizinisch-soziale Versorgung und
  • Hospiz- und Palliativversorgung.

„Aus den einzelnen Arbeitsgruppen entstehen viele wichtige Projekte, die die hochwertige und wohnortnahe, medizinische Versorgung in der Region verbessern“, erläuterte die Mitarbeiterin der Gesundheitsregionplus Nina Silbereisen.

In der Arbeitsgruppe „Ärztliche Versorgung“ werden Möglichkeiten gesucht, um den zunehmenden Ärztemangel entgegenzuwirken. Es wurden zum Beispiel eine Ärztebefragung auf Landkreisebene durchgeführt oder eine Aus- und Weiterbildungsbörse sowie die medizinische Ferienakademie für Medizinstudentinnen und -studenten eingerichtet. In letzterer sollen Medizinstudenten angeworben werden und sich später in der Region Altmühlfranken niederlassen.

Die Arbeitsgruppe „Gesundheitsförderung und Prävention“ hat bisher die Gesundheitsziele psychische Gesundheit und Prävention von Essstörungen behandelt. Es wurde unter anderem ein Flyer mit Kontaktadressen für Menschen in psychischen Krisen herausgegeben und eine Kinovorstellung sowie eine Ausstellung mit Theaterstück zum Thema Essstörungen durchgeführt. Darüber hinaus wird der Schultag „Verrückt? Na und!“ angeboten, der Schülerinnen und Schüler über psychische Krankheiten aufklären soll.

Das Pflegeforum Altmühlfranken ist das Ergebnis der Arbeitsgruppe „Pflege und medizinische-soziale Versorgung“. Ziel dieses Forums ist die regelmäßige Information der Pflegekräfte über wichtige Themen und Neuerungen aus dem Pflegebereich. Es ist eine Austauschplattform und klärt auch pflegende Angehörige über das regionale Angebot auf. Der nächste Vortrag „Plötzlich pflegebedürftig“ ist am 24. Oktober 2018, um 17.30 Uhr im Forsthaus in Treuchtlingen. Am 10. und 17. November 2018 ist ebenfalls im Forsthaus in Treuchtlingen die Schulung „Hilfe beim Helfen“. Das nächste Pflegeforum am 26. März 2019 in Gunzenhausen bietet den Pflegenden etwas zum Thema Humorpflege. Der Diplom-Pflegewirt und Klinikclown Andreas Schock wird dort referieren. Außerdem wird die Reform der Pflegeberufe thematisiert. Ein weiteres Projekt der Arbeitsgruppe „Pflege und medizinische-soziale Versorgung“ ist der Pflegeüberleitungs- und Wundüberleitungsbogen. Dieser soll die Überleitung von Pflegebedürftigen und Patienten zwischen den Leistungsträgern optimieren, damit eine nahtlose und gute Versorgung garantiert werden kann.

In der Arbeitsgruppe „Hospiz- und Palliativversorgung“ wurde das Hospiz- und Palliativnetzwerk Südfranken (HPNV Südfranken) gemeinsam mit dem Landkreis Roth gegründet. Es verbessert die allgemeine ambulante Palliativversorgung und den Austausch der Akteure. Darüber hinaus wurde die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) mit Sitz in Pleinfeld eingerichtet. Durch geschulte Pflegekräfte und Palliativmediziner wird eine ambulante Behandlung und Versorgung in häuslicher Umgebung von Menschen, die an einer nicht heilbaren Erkrankung leiden, an 365 Tagen im Jahr und an 24 Stunden am Tag sichergestellt.

„Die Gesundheitsregionplus ist für die Region Altmühlfranken eine große Bereicherung und wir haben seit März 2014 schon sehr viel erreicht“, bilanzierte Silbereisen.

Weitere Themen des Frauenforums

Nach der Vorstellung der Gesundheitsregionplus plante das Frauenforum die Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag 2019. Die Teilnehmerinnen waren sich einig, dass die Reihe auch im kommenden Jahr stattfinden soll. Es wird wie im letzten Jahr ein Veranstaltungsflyer erstellt. Vorträge, Workshop sowie weitere Termine, die in den Flyer aufgenommen werden sollen, können bis zum 10. Dezember 2018 an die Gleichstellungsstelle (E-Mail: gleichstellung.lra@landkreis-wug.de) gemeldet werden.

Abschließend machte die Gleichstellungsbeauftragte Agnes Müller auf den Infotag „Beruf und Familie“ aufmerksam. Dieser ist am Dienstag, den 6. November 2018, von 9 bis 13 Uhr im Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit in Weißenburg. „Der Tag bietet umfangreiche Informationen und Vorträge für alle, die nach einer Auszeit, zum Beispiel wegen der Kindererziehung oder Pflege, wieder in den Beruf einsteigen wollen“, wirbt die Gleichstellungsbeauftragte Agnes Müller. Außerdem präsentieren sich zahlreiche Aussteller mit Infoständen zum Thema „Zurück in den Beruf: Starten Sie durch!“.

Für alle die am Frauenforum teilnehmen möchten: Der nächste Termin ist am Dienstag, 10. Dezember 2018, um 19.30 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamtes in Weißenburg. Fragen zum Frauenforum beantwortet die Gleichstellungsstelle am Landratsamt telefonisch unter 09141 902-241.

Zum Frauenforum

Das Frauenforum ist ein Zusammenschluss von Bürgerinnen aus Altmühlfranken, die sich für eine Verbesserung der Situation der Frauen einsetzen. Frauen aus den unterschiedlichsten Verbänden, Vereinen, Initiativen, Parteien und Institutionen sowie interessierte Bürgerinnen arbeiten hier zusammen. Gemeinsam werden Aktionen und Veranstaltungen geplant und ein reger Dialog geführt. Das Frauenforum besteht seit dem Jahr 1998 und wird von der Gleichstellungsstelle am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen koordiniert.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Lena Ellinger

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