Die traditionelle Opalausstellung bei Gertrud Norys fand zum letzten Mal statt.

Großbreitenbronn – Bereits zum 18. Mal präsentieren Gertrud Norys und ihr Team in ihren Räumen im alten Schulhaus in Großbreitenbronn die Opale des Auswandererehepaars Kathy und Rolf Georg Olschewsky aus Australien. Aufgrund der herrschenden Einschränkungen wegen Corona findet die Ausstellung dieses Jahr bereits Anfang Juni statt. Das Ehepaar Olschewsky hat sich zum Glück nicht mit dem Virus infiziert und wurde in Deutschland bereits vollständig geimpft, berichtete Rolf Olschewsky. Jetzt hoffen Sie Anfang Juli nach fast einem Jahr Abwesenheit wieder in ihre Australische Wahlheimat zurück kehren zu können. Der 80-jährige ist jetzt seit Jahrzehnten Opalschürfer – und das mit Leib und Seele. Die in allen Farben schillernden Edelsteine haben es ihm angetan. Bei seinen Fahrten über Land entdeckte er die Opale: In Yowah, einem der Opal-Felder in S.-W. Queensland, wurde er fündig. Er erlernte das Schleifen der Steine und erwarb an einer Akademie die nötigen gemmologischen Kenntnisse über den australischen National-Edelstein. Interessiert beobachtete Olschewsky die Abbauarbeiten im Südwesten von Queensland und beschloss später selbst eine Mine zu kaufen.

von links Gertrud Norys, Rolf Georg Olschewsky und Ehefrau Kathy

Der Opal, der zu 95 % in Australien gefördert wird, ist ein Hydroxid-Gel aus Kieselsäure das sich als Opal in den Sedimentschichten des ausgetrockneten Binnenmeeres in Südwestaustralien finden lässt. Durch die verschiedensten Lichtbrechungen in den Schichten konnte sich ein Edelstein entwickeln der in seiner Farbenvielfalt einmalig ist und jeden Stein als Unikat der kein zweites Mal existiert, darstellt. Die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, nennen den Opal den „Stein der 1.000 Lichter“. Das Farbenspiel hat tatsächlich mit der Brechung, Beugung und Streuung des Lichtes zu tun, Eigenschaften die mit der Entstehung dieser Edelsteine zusammenhängen.

Heute lebt der gelernte Kaufmann von den Erzeugnissen seiner Mine und dem Verkauf von Opalen aus benachbarten Minen. „Wir arbeiten heute in unserer Mine so wie es seit 150 Jahren Tradition im Opalabbau ist“, so Olschewsky. Mit einem großen Bagger wird das Gestein im Tagebau zunächst grob sortiert der Rest ist Handarbeit. Auch Katharina Olschewsky legt gern Hand an wenn es um das Sichten der Steine geht. „Es ist eine harte, aber schöne Arbeit und wir sind dabei ständig mit der Natur verbunden. Nur wenn man selbst vor Ort den Abbau der Steine prüft und selektiert kann man die besten und feinsten Qualitäten entdecken.“ Die Auswanderer halten sich dabei an strenge ökologische Vorgaben und Bestimmungen, denn ihre Arbeitsweise wird von den australischen Behörden streng kontrolliert.

Seine selbst geförderten und geschliffenen Steine und die seiner angesehenen Kollegen verkauft Olschewsky auf Ausstellungen, auch in Deutschland. Gemeinsam mit seiner Frau bereist er Europa und beliefert über 500 Goldschmieden mit den wertvollen Steinen. Dabei hat er auch immer Steine für den kleinen Geldbeutel im Gepäck. Auf Ausstellungen geben die Olschewskys gern und ausführlich Auskunft über die Steine und ihre Arbeiten in Australien.

Bei Gertrud Norys sind sie dieses Mal bis 08. Juni in Großbreitenbronn zum letzten Mal zu Gast. Bei freiem Eintritt sind über 1.000 verschiedene geschliffene Opale und Rohsteine zu besichtigen. Das Ehepaar Olschewsky steht dabei täglich von 9 bis 20 Uhr den Besuchern für Fragen und Beratung zur Verfügung. Ein Besuch kann dringend angeraten werden, da Rolf G. Olschewsky nicht nur seine Steine zeigt, sondern auch immer wieder spannende und unterhaltsame Geschichten über den Opal und sein Leben humorvoll zu erzählen weiß.

Es kann nur allen empfohlen werden diese Ausstellung zu besuchen und sich an dem Farbenzauber dieses einzigartigen Edelsteins aus Australien zu erfreuen. Leider ist es dieses Jahr das letzte Mal dass das Ehepaar Olschewsky Deutschland mit seinen wunderschönen Steinen bereist. „Mit 80 Lebensjahren muss auch einmal Schluss sein“ stellte der rüstige Opalschürfer fest. Aus Altersgründen und wegen der angeschlagenen gesundheitlichen Situation seiner Ehefrau Kathy haben sich die beiden dazu entschlossen mit den für sie immer anstrengender werdenden Ausstellungsreisen nach Europa dieses Jahr abzuschließen und sich ihrem Leben als Rentnerehepaar in Australien zu widmen und von ihren treuen Besuchern in Deutschland zu verabschieden.

Die Arbeiten von Gertrud Norys können im Anschluss an die Opalausstellung in Großbreitenbronn und Treuchtlingen wieder zu den allgemeinen Öffnungszeiten in ihren Geschäften besichtigt und gekauft werden. Eine Verpflichtung zur vorherigen Terminvereinbarung oder eines negativen Testergebnisses besteht zum Glück nicht mehr

Alle Bilder zur Opalausstellung finden Sie auf unserer Facebookseite Altmühlfranken.online.

(KH)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert