Digitale Tagung der Landessynode beendet

München – Heute ist die Herbsttagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) zu Ende gegangen. Ursprünglich als physische Zusammenkunft im unterfränkischen Geiselwind geplant, musste die Synode aus Gründen der Pandemie erneut digital tagen, zum dritten Mal in Folge.

Im Mittelpunkt der Beratungen der 108 Synodalen stand der Haushalt der Landeskirche für 2022, der mit Erträgen in Höhe von 962 Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von 927 Mio. Euro verabschiedet wurde. Mittel- und langfristig muss die ELKB sparen: Perspektivisch geht die Kirchenleitung aufgrund insbesondere demografischer Entwicklungen bis zum Jahr 2030 von Mindereinnahmen bis zu 30 Prozent aus.

In einem „Wort“ richtet sich die Synode an alle Mitarbeitenden in Diakonie und Kirche in Bayern und dankt ihnen für ihren „außerordentlichen Einsatz in der Corona-Pandemie. Durch sie ist Kirche nahe bei den Menschen, auch da, wo andere Abstand halten oder halten müssen.“ Die Landessynode fordert alle „kirchlich, politisch und gesellschaftlich Verantwortlichen im Sozial- und Gesundheitswesen auf, sich mit Nachdruck für eine spürbare Verbesserung der Rahmenbedingungen in diesen Berufszweigen einzusetzen.“

Die Synode hat auch die Verlängerung der seit 2010 bestehenden Partnerschaft der bayerischen Landeskirche mit der schwedischen Diözese Skara beschlossen. Damit wird das regelmäßige Austauschprogramm zwischen beiden Kirchen, das bereits in der sechsten Runde läuft und für beide Seiten wichtige Impulse bringt, in den folgenden Jahren fortgesetzt – mit den künftigen Schwerpunkten Jugendarbeit und Kirchenmusik.

In einem Zwischenbericht hat die Fachstelle der ELKB für den Umgang mit sexualisierter Gewalt Einblick in ihre aktuelle Arbeit gegeben. Nachdem Anfang November ein Rahmenschutzkonzept in Kraft getreten ist, das gemeinsam von verfasster Kirche und Diakonie erarbeitet wurde, sollen jetzt Gemeinden und Einrichtungen geschult werden, eigene Schutzkonzepte zur Prävention zu erarbeiten. Die Fachstelle, die inzwischen auf 8,5 Personalstellen ausgeweitet wurde, begleitet nicht nur Betroffene, sondern kümmert sich auch um Prävention, Intervention und Aufarbeitung.

Über die verschiedenen Wege (Ansprechstelle, Meldestelle und Unabhängige Kommission) sind der Landeskirche in 2021 bereits 17 neue Fälle sexualisierter Gewalt bekannt geworden. Darunter sind Fälle, die sich unmittelbar ereignet haben, ebenso wie solche, die lange zurückliegen. Insgesamt sind der bayerischen Landeskirche zum gegenwärtigen Zeitpunkt 166 Fälle sexualisierter Gewalt bekannt.

Die nächste Tagung der Landessynode soll nach Möglichkeit wieder in Präsenz stattfinden, vom
27. bis 31. März 2022.

Quelle: ELKB – Johannes Minkus

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