Ein Stück Tradition zum Mitnehmen

Ansbach – Die Wintermonate sind in der Weinbaugemeinde Adelshofen fest verbunden mit den Heckenwirtschaften. Hier wird direkt aus dem Fass Hauswein der eigenen Reben ausgeschenkt und man sitzt bei einer deftigen fränkischen Brotzeit zusammen. Bis vor zwei Jahren kannten die Einheimischen genau einen Grund, warum es im Winter keine Heckenwirtschaften gab: Frost zur Unzeit, der in den Weinbergen die Ernte vernichtete. Seit zwei Jahren gibt es einen neuen Grund: Die Corona-Pandemie. Sie macht Abstand zum Gebot und schränkt die Geselligkeit stark ein. „Heckenwirtschaften leben davon, dass man eng beisammen sitzt, aber das funktioniert zur Zeit nur unter erschwerten Bedingungen“, bedauerte Adelshofens Bürgermeister Johannes Schneider beim Besuch von Landrat Dr. Jürgen Ludwig.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig (links) und Bürgermeister Johannes Schneider (rechts) erkundigten sich bei Martina und Heinz Schneider im Adelshöfer Ortsteil Tauberzell nach dem Erfolgsmodell „Heckenwirtschaft to go“. In Pandemiezeiten gibt es die beliebten Spezialitäten und den Hauswein zum Mitnehmen.
(Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein)

Der Landrat kam in den Adelshöfer Ortsteil Tauberzell, um sich bei den Eheleuten Heinz und Martina Schneider zu erkundigen. Denn sie und Sohn Frank versuchen mit ihrer Heckenwirtschaft auch in Pandemiezeiten das Beste, bieten ihren fassfrischen Wein, hausgebackenes Schwarzbrot und Brotzeitspezialitäten eben zum Mitnehmen an. Mit Familie Müller, die am Ort ebenfalls eine Heckenwirtschaft betreibt, teilte man sich die Wochenenden im Januar und Februar auf. „Es wird zwischen 16 und 19 Uhr alle fünf Minuten ein Termin vergeben. Die Leute kommen und wir reichen ihnen die Bestellung zum Fenster raus. So gibt es keine Wartezeit. Es läuft wirklich gut“, berichtet Martina Schneider. Sohn Frank ergänzt: „Manche kommen sogar mit einem kleinen Fass und feiern Heckenwirtschaft zuhause dann eben im kleineren Kreis.“

„Weinbau und Heckenwirtschaften haben gerade in Tauberzell eine lange Tradition. Sie prägen die Landschaft und sind Kulturgut. Ich freue mich, dass Sie sich dafür einsetzen, dies alles auch in Pandemiezeiten zu erhalten“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Mit dem Wein von regionalen Erzeugern stehe ein frisches heimisches Produkt zur Verfügung, das ohne die direkte Vermarktung kaum angeboten werden könnte. Was schon ihre Großeltern begonnen haben, möchte Martina Schneider aber in jedem Fall fortsetzen. Sie bietet als weiße und beliebteste Sorte Müller-Thurgau an, daneben die roten Sorten Domina und Dornfelder.

Wie viele gesellige Anlässe es in diesem Jahr rund um den Wein in Tauberzell geben wird, ist derweil noch offen. „Wir überlegen derzeit, in welchem Rahmen unser traditionelles Weinfest stattfinden könnte“, erklärt Bürgermeister Johannes Schneider.  Die Winzerfamilie Schneider will auf jeden Fall im Juli das Hofschoppenfest feiern. Der Heimat- und Weinbauverein plant außerdem fest mit dem Bremserfest mit ganz frischem Federweißen im September. „Da findet alles draußen statt und man kann gut Abstand halten“, betont Marina Schneider.

„Heckenwirtschaft to go“ findet wieder statt von Freitag, 18. Februar, bis Sonntag, 20. Februar, in der Zeit von 16 bis 19 Uhr bei Familie Schneider, Tauberzell 21, 91587 Adelshofen, Telefonnummer: 09865/759.

Geöffnet ist derzeit auch die Heckenwirtschaft von Familie Blumenstock im Adelshöfer Ortsteil Neustett: Weinbau Gerhard Blumenstock, Neustett 25, 91587 Adelshofen, Telefonnummer: 09865/337.

Quelle und Bild: Landratsamt Ansbach – Pressestelle

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert