Eine Ära geht zu Ende

Treuchtlingen – Graben – Familie Hüttinger aus Graben schließt die „Karlsgraben-Ausstellung“ in ihrem Stadl nach 26 Jahren.

Bildnachweis: Stadt Treuchtlingen, Dr. Marlit Bauch

Im Jahre 1993 konzipierte Hans Trögl der damalige Leiter des Talsperren Neubauamts Nürnberg anlässlich des 1200-jährigen Bestehens des Bodendenkmals Fossa Carolina die „Karlsgraben- Ausstellung”.

Ganz in der Nähe des Bodendenkmals stellten die Eheleute Susanne und Rainer Hüttinger ihren Jurastadl zur Verfügung und betreuten die Ausstellung seit 1994 engagiert weiter. Susanne Hüttinger ergänzte die Ausstellung im Laufe der Zeit sogar durch eigene Exponate, sodass sich die Besucher in den Sommermonaten intensiv über den Bau und die Nutzung des Karlsgrabens informieren konnten.

Insgesamt 26 Jahre lang öffnete die Familie für die Urlauber und waren Ansprechpartner vor Ort. Vor allem an den Wochenenden musste immer ein Familienmitglied für die Ausstellung da sein. Gemeinsame Ausflüge waren so über viele Jahre äußerst rar.

Als Ende 2020 der Pachtvertrag der Stadt Treuchtlingen über den Stadl auslief, waren sich Stadt und Familie rasch einig, dass der Vertrag nicht verlängert und die Ausstellung im Stadl aufgelöst werden sollte.

Am heutigen Donnerstag (04.02.2021) bedankte sich Bürgermeisterin Dr. Dr. Kristina Becker gemeinsam mit Museumsleiterin Dr. Marlit Bauch bei den Eheleuten herzlich für ihr jahrelanges Engagement. Als Abschiedsgruß hatte Bürgermeisterin Dr. Dr. Kristina Becker einen Obstbaum im Gepäck, der die Familie an ihre Zeit als “Aussteller” erinnern soll.

Auf Grund des geänderten Besucherverhaltens plant die Stadt Treuchtlingen in den nächsten Jahren eine Präsentation direkt entlang des Bodendenkmals. Verschiedene Installationen sollen den Besucher vor Ort ins Mittelalter versetzen oder erklären, wie und zu welchem Zweck der Karlsgraben gebaut wurde.

In der Zwischenzeit werden die Exponate der Karlsgraben-Ausstellung im Museum Treuchtlingen zu sehen sein. Hier entsteht gerade eine aktualisierte Fassung der Sonderausstellung „Baustelle 793“, die 2014 vom Römisch Germanischen Zentralmuseum Mainz konzipiert wurde.

Auf ca. 350 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden die Exponate des RGZM und der Karlsgraben-Ausstellung zusammengeführt. In der neuen Ausstellung werden dann erstmals auch die Ergebnisberichte der Wissenschaftler präsentiert, die an der Erforschung des Bodendenkmals beteiligt waren. Sie alle werden den Museumsbesuchern in Filmbeiträgen die abschließenden Forschungsergebnisse aus ihrer Sicht darstellen.

Die neue Ausstellung „Baustelle 793“ wird ab Frühjahr 2021 im Museum Treuchtlingen zu sehen sein. Der aktuelle Eröffnungstermin wird in der Presse und im Internet unter www.museum-treuchtlingen.de bekannt gegeben.

Quelle: Stadt Treuchtlingen – Marina Stoll

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