EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm wünscht sich zum Jahreswechsel „ein Jahr des Friedens“

Hannover – Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, ruft in seiner Botschaft zum Jahreswechsel dazu auf, 2019 zu einem „Jahr des Friedens“ zu machen. Er bezieht sich dabei auf die biblische Jahreslosung aus Psalm 34, Vers 15 „Suche Frieden und jage ihm nach“. Dies sei für ihn eine vielversprechende Aussicht auf das neue Jahr, so der Ratsvorsitzende: „2019 – ein Jahr des Friedens – für mich selbst und hoffentlich auch für die Welt!“

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm predigt am Hesselberg

Um für einen gerechten Frieden einzutreten, brauche es Leidenschaft, aber auch „die Besonnenheit, damit die Leidenschaft nicht in den Fanatismus abgleitet“. Auch das „Suchen“ nach dem Frieden sei notwendig: „In den Kirchen geben wir ein klares Zeugnis für den Vorrang der Gewaltfreiheit ab. Die Anwendung von militärischer Gewalt ist immer eine Niederlage. Waffen dürfen nie gesegnet werden. Gleichzeitig ringen wir mit der Frage, ob es Fälle gibt, in denen die Anwendung von Gewalt das kleinere Übel ist“, so Bedford-Strohm. Auch solches Fragen sei Teil der Suche nach dem Frieden. „Wer auf der Suche ist, der lernt dazu.“

Kritik übt Bedford-Strohm in diesem Zusammenhang an der deutschen Rüstungsexport-Politik: „Am Reden vom Frieden fehlt es nicht. Am Handeln manchmal schon.“ Noch immer sei Deutschland der viertgrößte Waffenexporteur der Welt. „Es gibt viele Versuche, die Produktion und Weitergabe von Kriegswaffen zu verteidigen. Sie alle ändern nichts daran: Da, wo Waffen nicht national oder international zur polizeilichen Sicherung des Rechts verwendet werden, verbreiten sie vor allem Schrecken. Frieden kann nur entstehen, wo die Spirale der Gewalt durchbrochen wird.“

Friede, so Bedford-Strohm, beginne aber auch in den persönlichen Alltagsbeziehungen: „Wer für den Frieden eintritt, der tritt für das Leben ein. Macht sich immer wieder von Neuem klar, wie kostbar das Leben ist. Und deswegen beginnt die Friedensarbeit in jedem einzelnen Herz. Dass ich Ja sage zu mir selbst. Dass ich Ja sage zu meinem Mitmenschen. Dass ich Ja sage zu Gott. Und wahrnehme, welches Geschenk mein Leben ist, das ich jeden Tag aus Gottes Hand bekomme.“

Quelle: EKD – Pressestelle – Carsten Splitt

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