Elektronische Messgeräte „Made in Germany“ aus Gunzenhausen

Gunzenhausen – Seit über 100 Jahren werden bei der Müller + Ziegler GmbH & Co. KG elektrische Messgeräte hergestellt. Während der Ursprung in der Fertigung von analogen Anzeigegeräten lag, werden heute auch digitale Messgeräte und elektronische Komponenten, wie beispielsweise Messumformer und Energiezähler gefertigt. Landrat Gerhard Wägemann nutzte bei seinem jüngsten Unternehmensbesuch die Gelegenheit, sich den Betrieb in Gunzenhausen genauer zeigen zu lassen.

(v. l. n. r.) Landrat Gerhard Wägemann informierte sich bei Geschäftsführer Klaus Beck über die Firma Müller + Ziegler GmbH & Co. KG in Gunzenhausen, die elektrische und digitale Messgeräte herstellt.
(Bildnachweis: Zukunftsinitiative altmühlfranken)

In der einladenden Empfangshalle des 2014 neu errichteten Bürogebäudes wurden die Vertreter des Landkreises von Geschäftsführer Klaus Beck und seiner Frau Judith begrüßt. Das im Jahr 1911 gegründete Unternehmen ist seit 1950 in Besitz der Familie Beck, der jetzige Chef führt den Betrieb bereits in dritter Generation. Der Firmenstandort wechselte über die Jahre. Die damaligen Firmengründer siedelten vom ursprünglichen Stammsitz Katzwang nach Nürnberg über, jedoch wurde das Betriebsgebäude während des Krieges stark beschädigt, sodass es das Unternehmen im Jahr 1945 nach Pleinfeld zog. Nach dem Wiederaufbau wurde das Produktionsgebäude schnell zu klein, weshalb sich die Familie Beck 1952 für einen Umzug nach Gunzenhausen entschied. Am heutigen Standort in der Industriestraße produziert Müller + Ziegler seit 1976, wobei das Gebäude optimal auf den Betriebsablauf angepasst wurde.

Während eines Betriebsrundganges konnte Landrat Gerhard Wägemann genau diesen Ablauf kennenlernen. Vom Warenlager angefangen, wo die zahlreichen verschiedenen Einzelteile für die Vor- und Endmontage lagern, ging es in die firmeneigene Werkstatt. Durch eigene Spezialisten im Vorrichtungsbau können die Maschinen und Montagevorrichtungen auf die jeweiligen Anforderungen individuell angepasst werden, um so die verschiedenen Bauteile für die nächsten Arbeitsschritte vorzubereiten. Allgemein werden im Unternehmen ein Großteil der Maschinen, Prozesse und Softwareprogramme selbst entwickelt, sodass die derzeit 27 Mitarbeiter auf pass genaue Lösungen zurückgreifen können. Hierfür sind unter anderem zwei Elektrotechniker verantwortlich, die das nötige Fachwissen ins Unternehmen einbringen.

Die fortschreitende Automatisierung und die damit einhergehende Änderung und Anpassung des Produktspektrums hat bei Müller + Ziegler dafür gesorgt, dass im Laufe der Jahre verschiedene Arbeitsschritte von Maschinen erledigt werden können. Während früher die Skalen für die analogen Messgeräte noch von Hand und später über Plotter mit Tusche gezeichnet wurden, werden diese heute zeitsparend über Drucker individuell nach Kundenwunsch angefertigt. Die Leiterplatten werden über einen eigenen SMD-Bestückungsautomat hergestellt und für die Endmontage und Kalibrierung der Messumformer stehen selbst konstruierte und angefertigte Vorrichtungen mit automatischem, softwaregesteuertem Prüfablauf zur Verfügung. Trotzdem zeigte sich während der Betriebsbesichtigung, dass zahlreiche Arbeitsschritte von den Mitarbeitern noch von Hand erledigt werden und auch die Endkontrolle eines jeden Produktes von den Mitarbeitern übernommen wird. „Durch unsere vergleichsweise geringen Stückzahlen produzieren wir noch viel in Handarbeit, doch genau diese Qualität schätzen unsere Kunden“, betonte der Geschäftsführer Klaus Beck.

Zu den Kunden gehören Unternehmen und Betriebe aus den verschiedensten Geschäftszweigen, die mit Elektrotechnik zu tun haben. So finden beispielsweise die Messumformer von Müller + Ziegler bei Herstellern von Schalt- und Steuerungsanlagen Verwendung, die tragbaren Prüfgeräte sind bei Elektroinstallateuren in Gebrauch. Dabei ist der Anspruch des Unternehmens die innovative Weiterentwicklung der eigenen Produkte, damit auch komplizierte Sonderlösungen schnell und flexibel realisiert werden können. Alle Produkte werden vor Ort in Gunzenhausen gefertigt, sodass selbstbewusst mit dem Slogan „Made in Germany“ geworben wird.

Landrat Gerhard Wägemann zeigte sich während des Rundganges beeindruckt: „Ich freue mich immer wieder, vermeintlich unscheinbare Unternehmen kennenzulernen und mich über deren wertvolle Arbeit zu informieren.“ Während eines vertraulichen Gesprächs wurde den Firmeninhabern ebenso die Gelegenheit gegeben, das ein oder andere Thema persönlich mit dem Landkreischef zu besprechen, um so den Dialog mit der Wirtschaft zu halten.

Quelle und Bild: Zukunftsinitiative altmühlfranken

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