FDP-Kreisverband fordert ein Konzept zur Öffnung der Schulen

Pleinfeld – Dass die Schließung der Schulen ein probates Mittel ist, um die Ansteckungsraten zu verringern, ist nicht zu leugnen. Jedoch können die Schulen nicht langfristig geschlossen bleiben. Zum einen ist es für Familien momentan schwierig, Kinder zu versorgen und gleichzeitig einer Arbeit, in welcher Form auch immer, nachzukommen. Zum anderen sind die Möglichkeiten an digitalem Unterricht mit großen Hindernissen verbunden.

Es scheitert an Grundschulen schon am technischen Equipment, geschweige denn an Schule-Mail-Adressen (es gibt ein Beispiel bei dem seit Beantragung im September 2019 nichts passiert ist), über diese man mit Eltern kommunizieren könnte. Viele Lehrer nutzen momentan ihre privaten Laptops, Computer, Kameras, Handys, E-Mail-Adressen und das private Internet, um den Schülern Material bereit zu stellen oder mit ihnen im Kontakt zu bleiben. An vielen Schulen steht kaum Material dieser Art zur Verfügung und das Internet ist nicht leistungsfähig, um Videos hochzuladen oder auch Videokonferenzen abzuhalten.

Natürlich ist das ein deutlicher Weckruf zur zügigen Digitalisierung wir als Liberale sehen hier in der Tat eine hoheitliche Aufgabe. Denn schon vor der Corona Krise haben wir gefordert, dass digitales Leben, Lernen und Arbeiten heute zur Daseinsvorsorge wie Strom, Wasser und Müllentsorgung gehört. Unseres Erachtens muss hier die Bundesregierung bzw. als Vorreiter die bayerische Staatsregierung dieses gesetzlich verankern und die Umsetzungs- und Finanzierungswege Zug um Zug aufbauen.

Doch was machen wir kurzfristig? Grundsätzlich braucht es dazu an jeder Schule Desinfektionsmittel an den Eingängen, Seife und Handtücher auf den Toiletten und Mundschutzverteilung an jeden Schüler/Schülerin und Lehrkraft. Eine Möglichkeit wäre, den Unterrichtstag von Montag bis Donnerstag zu teilen und zwar nicht in Vormittag und Nachmittag, was für einen Grundschüler*innen nicht zu bewältigen ist, sondern in Blöcke von je zwei oder drei Stunden je nach Klassenstufe. In dieser Zeit könnten Fächer wie Mathematik und Deutsch/ Grundunterricht verpflichtend sein und für die Schüler*innen mit drei Stunden Unterricht eine von der Lehrkraft frei wählbare Stunde, wie z.B. Englisch, Kunst, HSU. Diese dritte Stunde kann auch von einer anderen Lehrkraft außer der Klassenlehrkraft übernommen werden. Durch die Verkürzung des Schultags bräuchten dann die Schüler*innen nicht zwingend eine Hofpause, sondern könnten durchaus ihre Brotzeit mit einem kleinen Bewegungsprogramm am Platz einnehmen.

Zusätzlich braucht es zwischen den Blöcken eine Art kurze Pause, in der ein Wechsel der Schüler*innen erfolgen kann. Dieser Wechsel kann genauso wie der Schulbeginn so aussehen, dass die Kinder einzeln ins Schulhaus gelassen werden, während die anderen an festen Punkten auf dem Pausenhof warten, und direkt ins Klassenzimmer gehen. Am Freitag ist keine Schule mit Präsenzunterricht, sondern die Inhalte der Woche werden, wie momentan auch an jedem Tag, zuhause von den Schüler*innen geübt und gefestigt. Diesen Tag braucht es, da es Lehrkräfte mit verminderter Stundenanzahl oder weiteren Tätigkeiten wie Schulpsychologie oder ähnlichem gibt. Natürlich muss den Schulleitungen ebenso wie Lehrer*innen die Kompetenz bleiben, selbst für ihre Schule zu entscheiden und die Möglichkeit gegeben werden das Konzept in Abwandlungen an ihrer Schule umzusetzen und wie eine Aufteilung der Schüler aussehen kann. Doch es braucht eine zielführende Debatte und hierzu soll dieser Beitrag einladen.

Quelle: FDP Kreisvorstand – Thomas Geilhardt

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