Feiern ohne Stress

Gunzenhausen – Sechs junge Frauen waren im Umfeld der Kirchweih in Gunzenhausen auf besonderer Mission unterwegs: Als ehrenamtliche Peers der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen suchten sie das Gespräch mit gleichaltrigen Menschen, thematisierten mit ihnen die gefährlichen Auswirkungen riskanten Alkoholkonsums und gaben ihnen Handlungsschritte für den Notfall mit auf den Weg. Streetworkerin Katharina Meister-Guckenberger und Präventionsfachkraft Svenja Memet von der Suchtberatung ziehen im Hintergrund die Fäden für das F.O.S.-Projekt („F.O.S.“ steht hierbei für Feiern ohne Stress), organisieren die Einsätze der Peers und bilden diese zuvor für ihren Dienst aus.

Luisa Baumgärtner, Sofia Knödel, Manuela Laubinger, Karina Paul, Nancy Schwab, Hariett Gutmann und Julia Hetzner sind seit Beginn der Kirchweih-Zeit im gesamten Landkreis im Einsatz. Sie unterhielten sich auch in Gunzenhausen mit zahlreichen Cliquen, die auf den Weg zum Festplatz am Schießwasen waren. „Junge Menschen unterschätzen oft die Wirkung von Alkohol“, berichtet Katharina Meister-Guckenberger. „Schnell kommen sie dann in Situationen, die richtig gefährlich werden können.“

Die Peers sind daher mit verschiedenen Utensilien ausgestattet: Ein Alkoholtester und eine Notfallkarte befinden sich in ihren Taschen. Der Promilletester dient dazu, dass die jungen Menschen herausfinden, wie viel Promille sie nach dem „Vorglühen“ schon haben. „Da sind doch einige sehr verblüfft“, schildert Svenja Memet und verbindet diese Überraschung mit der Hoffnung, „dass mancher dann beim weiteren Trinken etwas auf die Bremse drückt.“

Auf der am Ende noch mitgegebenen Notfallkarte finden sich neben Telefonnummern sowie Ansprechpartnern für den Ernstfall noch erste wichtige Rettungsschritte wie die stabile Seitenlage wieder. „Unsere Zielsetzung ist es, dass die jungen Menschen beim Trinken ihr Hirn einschalten – und im Notfall Bescheid wissen, sie tun können“, machen Meister-Guckenberger und Memet deutlich. Beim letzten Schritt – der Frage, wie die jungen Menschen nach Hause kommen – geht es darum, sich schon im Vorfeld hierüber Gedanken zu machen und aufzuzeigen, dass Alkohol am Steuer ein absolutes Tabu sein muss.

Die Peers waren in den vergangenen Monaten neben Gunzenhausen auf den Kirchweihen in Muhr am See, Treuchtlingen und Weißenburg im Einsatz. Hier konnten sie erfolgreich zeigen, „dass sie als Gleichaltrige eine ganz besondere Chance haben, ihr Wissen ohne erhobenen Zeigefinger weiterzugeben.“

Quelle und Bild: Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen – Thomas Pfaffinger

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