Frauenbilder in der Plakatkunst

Gunzenhausen – Frauen als Künstlerinnen, als hingebungsvolle Mütter, Frauen im Beruf, als Heimchen am Herd und als Femme fatale – Mit der Ausstellung „Wahrnehmung Frau“ zeigt die Stadt- und Schulbücherei unter dem Titel „Wahrnehmung Frau“ wie sich Frauenbilder und Geschlechterrollen in der Plakatkunst widerspiegeln.

Alle Plakate kommen aus der umfangreichen Sammlung von Heinz Krug, der auch das Konzept für die Ausstellung anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März erstellt hat. Die Ausstellung ist bis zum 23. März in den Büchereiräumen zu sehen.

Auf die Frage „Was ist typisch weiblich?“ haben Künstler und Fotografen, Filmemacher und Werbeagenturen, Politiker und Historiker immer neue und viele spannende Antworten gefunden. Die 38 Plakate der Ausstellung zeigen eine breit gestreute Palette an Frauenbildern.

Das älteste Plakatmotiv der Ausstellung ist eine Madonna aus dem Jahr 1480. Viele männliche Künstler haben sich mit Frauenfiguren befasst: unter anderem vertreten sind in der Ausstellung Joseph Beuys mit seiner „Honigsammlerin“, Paul Klees „Herzdame“ und die Pop-Art-Künstler Albert Hermann und Allen Jones, der seine Besessenheit von Frauenbeinen in seinen Werken ausgedrückt hat. Der gefühlvollen Darstellung von „Mutterliebe“ durch Dora

Hitz stellt Hein Krug das „Ungleiche Paar“ von Lucas Cranach dem Älteren gegenüber. Frida Kahlo hat sich als Künstlerin und eigenständige Frau profiliert und sie ist mit dem Schmerzensporträt „Die gebrochene Säule“ vertreten.

Frauen im Berufsleben, als Diven, als Mutter oder als politische Akteurinnen haben die in der Ausstellung vertretenen Fotografinnen und Fotografen in den Fokus genommen. Ein großformatiges Plakat zeigt die „Malweiber im Atelier Colarossi in Paris“ um 1900. In einer Zeit, in der Frauen an den europäischen Kunstakademien keine Chance auf Zulassung zum Studium hatten, war die freie Kunstszene in Paris ein Zufluchtsort einer neuen, selbstbewussten Frauengeneration.

Heinz Krug, der über eine umfangreiche Plakatsammlung verfügt, repräsentiert mit seiner Auswahl ein ideenreiches Spektrum an Haltungen, die Frauen einnahmen und heute noch einnehmen, an Traumbildern und hart gezeichneten Fakten.

Quelle und Bild: Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen

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