Grundsteinlegung Haus für Kinder in Weißenburg

Weißenburg – Die Bodenplatte ist betoniert, die Außenwände in Holzbauweise wurden bereits aufgestellt. Am Freitag, 19.06. fand nun die offizielle Grundsteinlegung für das neue Haus für Kinder der Diakonie in der Schwärzgasse statt. Bereits im Januar 2021 soll die neue Einrichtung in Betrieb gehen, die Platz für 161 Kinder von Krippe bis Hort bieten wird.

Claudia Pößnicker und Martin Ruffertshöfer
(Foto: Diakonie Weißenburg)

Corona-bedingt fand die Grundsteinlegung in kleinstem Kreis statt. Diakonie-Geschäftsführer Martin Ruffertshöfer rekapitulierte in seiner Ansprache noch einmal, wie es zum Bau der ersten diakonischen Kinderbetreuungseinrichtung Weißenburg gekommen war:

Die Planungen für das Haus für Kinder starteten bereits im Jahr 2018, als im Schulauschuss ein Mehrbedarf bei den Krippen- und Kindergartenplätzen festgestellt wurde. Der Stadtrat stimmte einem Neubau zu und es wurden bereits innerhalb weniger Monate Gespräche mit möglichen Trägern geführt. Neben der Leistungsfähigkeit und Anerkennung als Träger war es für die Stadt Weißenburg bei der Auswahl des Trägers wichtig, dass der zukünftige Träger im Besitz eines Grundstücks in zentraler Lage ist und dieses mit einbringt. Das Diakonische Werk konnte auch hier mit seinem Grundstück in der Schwärzgasse punkten und wurde im Rahmen des Bewerbungsverfahrens einstimmig vom Stadtrat als Träger ausgewählt.

Eine erneute Bedarfserhöhung der Stadt Weißenburg zum Jahresende 2018 verzögerte zunächst die angelaufene Planung und somit den Bau der Einrichtung. Eine zusätzliche Krippengruppe sowie zwei Hortgruppen sollten ebenfalls Platz im Neubau finden. Aufgrund des Mehrbedarfs und des größeren Projektumfangs wurde eine EU-weite Ausschreibung der Architektenleistung VgV-Verfahren notwendig. Als neuer Zeitpunkt der Inbetriebnahme wurde nun der 01.01.2021 festgelegt. Eine höchst „sportliche“ Vorgabe, wie Ruffertshöfer feststellt, aber das Diakonische Werk stellte sich dieser Herausforderung.

Nach erfolgreichem Abschluss des VgV-Verfahrens konnte das Münchner Architekturbüro Hrycyk aus München beauftragt werden. Architekt Sebastian Hrycyk stellte am 19.07.2019 seine Pläne vor. Rechtzeitig zum Ende des 4. Sonderinvestitionsprogramms Kinderbetreuungsfinanzierung am 31.7.2019 konnte der Bauantrag gestellt werden. Bereits zum offiziellen Baubeginn am 01.03.2020 lagen somit aufregende und arbeitsreiche Monate hinter dem Diakonischen Werk.

Das Gebäude wird in ökologischer Holzbauweise mit Hybrid-Wärmepumpenheizung, welche auch keine Kühlfunktion hat, und mit Photovoltaikanlage gebaut. Das Haus für Kinder erreicht energetisch nahezu Passivhausstandard. Auch bei der Innenausstattung wird Wert auf nachhaltige Materialien gelegt. In insgesamt acht Gruppenräumen mit Nebenräumen, Ruheräumen, Multifunktionsräumen, Therapieraum, Atelier, Dachgarten und mehr werden die Kinder vielfältige Möglichkeiten haben zu spielen und zu lernen.

Somit gehen die zur Verfügung stehenden Flächen über das gesetzlich vorgeschriebene Raumsummenprogramm hinaus.

Mit einem Investitionsvolumen von rund 6,6 Mio. € investiert das Diakonische Werk, unterstützt durch die staatliche Förderung von 4,25 Mio. €, viel Geld in das Gebäude und die Schaffung der benötigten Betreuungsplätze für Kinder.

Für das Haus für Kinder der Diakonie konnte mit Claudia Pößnicker bereits eine kompetente Gesamtleitung gewonnen werden. Die ausgebildete Erzieherin mit Studium zur Dipl. Sozialpädagogin (FH) und Kunstpädagogin ist 47 Jahre alt und wohnt seit 15 Jahren mit ihrem Mann und zwei Kindern in Weißenburg. Schon als junge Erzieherin leitete sie den dreigruppigen Evangelischen Kindergarten in Nennslingen. Anschließend war sie viele Jahre bei Regens Wagner Zell als Bereichsleitung für die Heilpädagogische Tagesstätte für Kinder und Jugendliche mit Hörschädigung und später in der gleichen für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturarbeit verantwortlich. Aktuell unterrichtet Claudia Pößnicker an der Fachakademie für Sozialpädagogik von Diakoneo in Fürth, außerdem lehrt sie seit über 10 Jahren nebenberuflich an der Evangelischen Hochschule Nürnberg im Bereich Kultureller Bildung.

Mit der Gesamtleitung der neuen Diakonie-Einrichtung für Kinder und Familien verwirklicht Pößnicker ein lange angestrebtes berufliches Ziel, nämlich wohnortnah Leitungsverantwortung in einer sozialen, interessanten und innovativen Einrichtung zu übernehmen. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und werde mein Bestes geben, hier in Weißenburg eine zeitgemäße und zukunftsfähige Einrichtung zu etablieren, in der sich Kinder, ihre Familien, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl fühlen“, so Pößnicker.

Auch wenn Pößnicker erst im Herbst bei der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen einsteigen wird, wirkt sie jetzt schon bei wichtigen Planungsbesprechungen, der Konzepterstellung und Personalakquise mit. Bewerbungen können gerne eingereicht werden. Pößnicker und Ruffertshöfer wünschen sich motivierte Mitarbeitende, welche sich in einem neuen Haus verwirklichen wollen und in einem Team zukunftsweisend die Betreuung der Kinder mit individuellen Engagement und Fachlichkeit gestalten.

Darüber hinaus möchte Frau Pößnicker ihre Erfahrung im Bereich „kulturelle Bildung“ ins Konzept der neuen Einrichtung einfließen lassen. Sie ist überzeugt, dass die ästhetisch-kulturelle Bildung über Ausdrucksformen wie Musik, Tanz, Theater und Kunst eine ausgezeichnete Möglichkeit bietet, um den Erwerb zukunftsorientierter Kompetenzen für alle Kinder zu ermöglichen, unabhängig vom Hintergrund und Bildungsniveau der Eltern.

Mit denjenigen Eltern, die ihr(e) Kinde(er) für eine Aufnahme im ersten Quartal 2021 vorgemerkt haben, führt Pößnicker bereits Aufnahmegespräche. Auf Grundlage dieser Gespräche werden dann die ersten Betreuungsverträge abgeschlossen und den Eltern kann eine verlässliche Zusage für einen Betreuungsplatz im kommenden Jahr gemacht werden.

Quelle und Bilder: Diakonie Weißenburg – Martin Ruffertshöfer

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