Gunzenhausen

Radweg nach Pflaumfeld wird 2017 gebaut

Gunzenhausen – Im Rahmen einer Teilbürgerversammlung für die Ortsteile Aha und Pflaumfeld informierte Bürgermeister Karl-Heinz Fitz zusammen mit

Der Sachgebietsleiter der Tiefbauabteilung des Landratsamtes Ewald Weigl erläuterte die geplanten Baumaßnahmen
Der Sachgebietsleiter der Tiefbauabteilung des Landratsamtes Ewald Weigl erläuterte die geplanten Baumaßnahmen

Landrat Gerhard Wägemann und Vertretern des Landratsamtes in der gut gefüllten Stadthalle Gunzenhausen die Bürgerinnen und Bürger über den aktuellen Planungsstand des beabsichtigten Kreuzungsausbaus zwischen Aha und Pflaumfeld und des neuen Geh- und Radwegs zwischen Pflaumfeld und Aha.

Landrat Gerhard Wägemann stellte eingangs fest, dass bei den Planungen die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger aus den Ortsteilen Pflaumfeld und Aha sehr ernst genommen wurden. Der seit vielen Jahren gewünschte Radweg zwischen Pflaumfeld und Aha war der Ausgangspunkt aller Planungen und machte den zusätzlichen Ausbau der Kreuzung zwischen den Kreisstraßen WUG 28 (von Aha nach Pflaumfeld) und WUG 27 (Von Aha nach Dittenheim) sowie die Neugestaltung der Einmündung aus Edersfeld notwendig. Die jetzt vorliegende Lösung hat sich als die wirtschaftlichste und ökologischste Möglichkeit erwiesen, da hierfür zusätzliche Fördermittel aus Bundesmitteln in Höhe von 140.000 Euro mit veranschlagt werden können. Der zuerst angedachte und gewünschte Kreisverkehr hat sich als nicht praktikabel erwiesen, da diese Variante aufgrund des zu geringen Verkehrsaufkommens nicht förderungsfähig gewesen wäre und auch zusätzlichen Grunderwerb und weitere Bodenversiegelungen notwendig gemacht hätte.

Der Sachgebietsleiter der Tiefbauabteilung des Landratsamtes Ewald Weigl erläuterte den Versammlungsteilnehmern im Anschluss die genauen Planungen für die für das Jahr 2017 geplanten Baumaßnahmen. Der seit langen geforderte Geh- und Radweg ist wegen des Verkehrsaufkommens auf der WUG 28, der geringen Fahrbahnbreite mit 5,5 Metern und den unzureichenden Sichtverhältnissen auf der Kuppe zwischen Aha und Pflaumfeld dringend notwendig geworden stellte Ewald Weigl fest. Da beim bereits 2014 vorgelegten Planungsentwurf der Stadt der Radweg an der Einmündung aus Edersfeld geendet hätte und dadurch die Radfahrer gezwungen wären im Kreuzungsbereich auf die Fahrbahn zu wechseln war aufgrund der baulichen Gegebenheiten eine Weiterführung des Radweges ohne einen Eingriff in den Bestand der Kreisstraßen nicht möglich. Es wurden daher bei den Planungen durch das Landratsamt der Bereich der Einmündung aus Edersfeld bis in den Ortsteil Aha hinein die Fortführung der Radwegeverbindung in die Stadt Gunzenhausen an den Altmühltal-Radweg und der erforderliche Umbau der Kreuzung WUG 27/28 berücksichtigt.

Bei der durchgeführten Bestandsaufnahme ergab sich das folgende Bild: Die vorhandene Dreiecksinsel wurde in den 1970er Jahren errichtet. Ihre Ausbildung ist nicht mehr richtlinienkonform, die spitzwinkligen Einmündungen sind zu vermeiden, zudem sind hier theoretisch 17 Konfliktpunkte vorhanden. Diese werden durch den Umbau auf 4 theoretische Konfliktpunkte reduziert. Die Sicht der Einmündung aus Richtung Edersfeld zur Kreisstraße WUG 28 ist aufgrund des mehr als 70 km/h fahrenden Verkehrs von Aha Richtung Pflaumfeld nicht ausreichend, trotz vorhandenem Verkehrsspiegel. Zudem wird die Sicht durch die Böschung verdeckt. Der gewünschte Kreisverkehr konnte nicht verwirklicht werden, da bei dem vorhandenen Verkehrsaufkommen von unter 3.000 Kraftfahrzeugen in 24 Stunden der Kreisverkehr nicht ausgelastet wäre (erforderlich sind hierzu 13.000 Kraftfahrzeuge in 24 Stunden) und die Kosten für Erstellung und Unterhalt wesentlich höher wären als bei der jetzt vorliegenden Variante da eine staatliche Förderung nicht möglich ist. Desweiteren wäre eine Anbindung der Gemeindeverbindungsstraße Richtung Edersfeld nicht bzw. nur mit enormem Kostenaufwand möglich.

Die Herstellungskosten für einen Kreisverkehrsplatz mit drei Fahrbahnästen würden bei rund 500.000 € liegen, was annähernd den Baukosten der gesamten Umbaumaßnahme in der geplanten Variante entspräche. Die Verlängerung bis zur Ortsdurchfahrt hinein, die Erneuerung der Fahrbahndecke der WUG 27 Richtung Dittenheim, die Kanalerneuerung und die Angleichungen der Einmündungen würden zusätzlich hinzukommen.

Da die WUG 28 61% stärker frequentiert ist als die WUG 27 aus Richtung Dittenheim wird die Kreisstraße aus Pflaumfeld zur vorfahrtsberechtigten Straße erklärt werden.

Durch den vorgeschriebenen Mindestabstand auf freier Strecke zum Fahrbahnrand von 1,75 m und der Breite des kombinierten Geh- und Radweges von 2,50 m ist die Anlage eines Radweges zur Weiterführung an die Ortsstraße Richtung Altmühltal-Radweg nur mit Verlagerung der Kreisstraße ohne größeren Aufwand möglich. Der Abstand von Einmündung Richtung Edersfeld / WUG 28 und dem Ast der Mittelinsel von der WUG 28 Richtung Dittenheim ist gering und bietet zusätzliches Gefahrenpotential für den ein- und abbiegenden Verkehr. Durch die Vergrößerung dieses Abstandes wird die Übersichtlichkeit deutlich verbessert. Die Entsiegelung der Dreiecksäste wirkt sich positiv auf die Bilanzierung zur landschaftspflegerischen Begleitplanung aus. Dadurch können zusätzliche Ausgleichsflächen (ca. 780 qm), die für den Bau des Radweges erforderlich sind, geschaffen werden.

Es wird sich daher nach der Fertigstellung der Baumaßnahme die folgende Situation ergeben:

Der Radweg wird neben der Kreisstraße WUG 28 auf der Seite der Einmündung der Gemeindeverbindungsstraße aus Edersfeld im erforderlichen Abstand verlaufen. Die Kreisstraßen werden so umgebaut, dass eine rechtwinkelige Einmündung der WUG 27 in die dann vorfahrtsberechtigte WUG 28 entsteht. Aus Richtung Aha wird eine Linksabbiegerspur in die WUG 27 geschaffen. Die Einmündung der Verbindungsstraße aus Edersfeld wird übersichtlicher und daher weniger gefährlich werden. Ab der Eisenbahnunterführung führt der Radweg auf der Ortsdurchgangsstraße weiter auf dem bereits vorhandenen Radweg nach Gunzenhausen. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2017 vorgesehen und mit der Fertigstellung wird im August 2017 gerechnet.

In der Bürgerversammlung monierten die Bürgerinnen und Bürger noch die gefährliche Situation der Ortsdurchfahrt in Aha für die Schulkinder die auf den Schulbus warten und dafür die Durchgangsstraße ohne Hilfe eines Zebrastreifens oder ähnlicher Überquerungshilfen passieren müssen. Bürgermeister Karl-Heinz Fitz sagte eine entsprechende Prüfung durch das Stadtbauamt zu und beendete die harmonisch verlaufende Bürgerversammlung nach einer kurzen Diskussion über die Gestaltung der Planungen.

(KH)

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