Gunzenhausen

Ein Jahr ehrenamtliche Hilfe

Gunzenhausen – Vor einem Jahr startete der Vorsitzende des Seniorenbeirats,

Die Koordinatoren Thomas Schülling, Alvera Steuer und Werner Seifert (von links)

Werner Seifert, mit einigen Gleichgesinnten seine Idee der Nachbarschaftshilfe. In Zusammenarbeit mit der Stadt Gunzenhausen als Träger konnten sie ein Büro im Fachwerkstadel in der Weißenburger Straße beziehen und ihre Arbeit beginnen.

Jetzt nach einem Jahr der Arbeit freuen sich die drei Koordinatoren Alvera Steuer, Thomas Schülling und Werner Seifert über die gute Entwicklung des Projektes. Die aktiven Helfer, deren Zahl mittlerweile auf 16 angewachsen ist, absolvierten im Premierenjahr des Projektes über 135 Hilfseinsätze bei denen hilfsbedürftigen Menschen in schwierigen Lebenslagen oder in Notfällen geholfen wurde die Herausforderungen ihres Alltags zu meistern. Diese Einsätze haben dabei eine unterschiedliche Intensität und können zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden dauern. Dabei haben sie weit über 1.000 Kilometer zurückgelegt. Die Hilfen beginnen mit Besuchs- und Begleitdiensten und reichen über kleine Handreichungen (Glühbirnen wechseln), Besorgungen , Erledigung der Einkäufe, sporadische Hilfe bei der Kinderbetreuung bis hin zu vorübergehenden Hilfen wie das Blumengießen während eines Krankenhausaufenthalts oder das Bügeln der Wäsche wenn ein Arm gebrochen ist. Zusätzlich kommen noch über 200 Stunden Büroarbeit für die Organisation und Dokumentation der einzelnen Einsätze dazu. Jeder Einsatz muss schriftlich nachgewiesen werden damit das Projekt der Nachbarschaftshilfe die Fördermittel des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung auch erhalten kann.

Die Einsätze bringen aber auch Freude für die Helfer und einen persönlichen Gewinn stellt Thomas Schülling fest. Sie erleben die Freude am Tätig sein für andere, Selbstbestätigung und die damit verbundene gesellschaftliche Wertschätzung an der eigenen Person und nicht nur auf dem Papier und in Sonntagsreden.

Das Projekt der Nachbarschaftshilfe vermeidet bewusst mit professionellen Dienstleistungsangeboten in Konkurrenz zu treten. So werden keine Aufträge für Pflege und Betreuung, reinen Fahrdiensten, Hausmeistertätigkeiten und Putzdiensten und alle anderen Dienstleistungen die durch professionelle Anbieter bereits vorhanden sind konsequent abgelehnt. Die freiwilligen Helfer müssen auch nicht jeden Auftrag annehmen, sondern können auch nein sagen. Niemand muss Arbeiten ausführen die er nicht machen möchte betont Werner Seifert.

Die drei Koordinatoren benötigen aber immer noch mehr ehrenamtliche Helfer, da der Bedarf an den angebotenen Hilfen leider sehr groß ist. Die 16 Helferinnen und Helfer der Nachbarschaftshilfe haben für das Jahr 2016 nur einen Wunsch. Wenn Menschen Hilfe brauchen sollen sie sich auch melden. Leider besteht bei jüngeren und älteren Menschen eine große Hemmschwelle den ersten Anruf bei der Nachbarschaftshilfe zu tätigen oder in den Sprechzeiten einfach vorbei zukommen. Thomas Schülling appelliert daher an alle Hilfebedürftigen sich helfen zu lassen, weil die Nachbarschaftshilfe ja dafür ins Leben gerufen wurde um besonders den sozial schwächeren das Leben etwas schöner zu machen.

Wer also Hilfe benötigt oder anderen gerne helfen möchte soll zu den Öffnungszeiten des Büros (jeden Dienstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr) im Fachwerkstadel in der Weißenburger Straße vorbei kommen oder sich telefonisch unter 09831-547 96 66 oder per Mail info@nachbarschaftshilfe-gunzenhausen.de melden.

(KH)

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