Gunzenhausen

Zwei Projekte der Diakonie in der Stadt- und Schulbücherei vorgestellt

Gunzenhausen – Mit zwei ungewöhnlichen Ausstellungsprojekten präsentieren sich die Standorte

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz bei der Eröffnung mit Vertretern der Bücherei und der Diakonie sowie vier Teilnehemern des Projekts „Lebenswelten“

Polsingen, Gunzenhausen und Oettingen der Diakonie Neuendettelsau in der Stadt- und Schulbücherei. Bis zum 27. Mai sind Schwarzweiß-Fotografien aus der Wanderausstellung „Siegertypen“ und dem europaweiten Projekt „Lebenswelten“  zu sehen, an denen sich auch Menschen mit Handicap aus Gunzenhausen beteiligt haben.

Es geht nicht um Leistung, nicht um Zehntelsekunden und nicht um starre Wettkampfregeln. Bei den Trainingsgruppen und den Wettbewerben, die der Fotojournalist Bernhard Kunze mit seiner Kamera begleitet hat, stehen das Gemeinschaftserlebnis, das Erproben und Erweitern der eigenen Grenzen und die neuen Bewegungserfahrungen im Vordergrund. Wer hier mitmacht, der hat schon gewonnen, der ist ein „Siegertyp“.

Ob beim Boule-Spiel, beim Schwimmen, Tischtennis, Walking oder anderen Sportarten – in Bernhard Kunzes Schwarz-Weiß-Porträts und Gruppenbildern wird deutlich, mit wie viel Spaß, Konzentration und Freude sich die Aktiven auf ihre Sportart einlassen und mit welcher Begeisterung sie ganz bei der Sache sind. Der Fotojournalist veröffentlicht seine Bilder in Zeitschriften wie „Stern“ und „Geo“ und hat seit 30 Jahren Kontakte zu Behinderteneinrichtungen und zu den Menschen, die dort leben.

Zur Ausstellungseröffnung in der Bücherei waren neben vielen Ehrengästen mit Florian Kölbel, Karl Steger, Petra Greulich und Silke Schwabe vier Teilnehmer des zweiten Ausstellungsprojekts „Lebenswelten“ und auch einige der Sportler aus den fotografierten Sportgruppen zu Gast. Mit viel Charme führten sie durch die Ausstellung und gaben Erläuterungen zu ihren Bildern und den gezeigten Aktivitäten.

Als die Initiatorinnen der Ausstellung Margit Schmutterer und Roswitha Fingerhut in der Bücherei ihr Ausstellungskonzept vorstellten, war Büchereileiterin Carolin Bayer sofort von dem Konzept überzeugt. Die Bücherei bietet Institutionen und regionalen Künstlern die Möglichkeit, im Rahmen einer Ausstellung ihre Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen – so informierte die Büchereileiterin zur Ausstellungseröffnung und fügte hinzu: „Kunst verbindet Menschen, deshalb ist die Bücherei ein guter Ort für dieses Ausstellung.“  Den Kontakt zur Diakonie pflegt die Bücherei bislang über den LEA-Leseclub der Lebenshilfe Gunzenhausen, der in der Bücherei einen festen Anlaufpunkt hat. Aus dem Wohnheim der Diakonie kommen regelmäßig Bewohner und leihen Medien aus.

Roswitha Fingerhut, die die Bereiche Wohnen in den drei Diakonie-Standorten Gunzenhausen, Polsingen und Oettingen leitet, informierte über den Hintergrund der Siegertypen-Ausstellung. Diese ist seit fast 10 Jahren auf Tour und reiste bereits bis nach Berlin. Entstanden sind die Bilder im Jahr 2006, als Bernhard Kunze, die rund 300 Sportler der Diakonischen Einrichtungen beim Training begleitet hat. Mit dabei war er auch beim integrativen Landesschwimmfest in Nürnberg und bei den nationalen Sommerspielen der Special Olympics.

Den zweite Ausstellungsteil „Lebenswelten“  stellten die Teilnehmer Silke Schwabe, Petra Greulich und Florian Kölbel gemeinsam mit Andrea Beranek, der Koordinatorin der Erwachsenenbildung.  „Wir zeigen, was uns bewegt, was uns wichtig ist, wie wir leben“, informierte Florian Kölbel. Über Fotos und gegenseitige Besuche tauschen sich im Projekt „Lebenswelten“ Menschen mit und ohne Handycap aus. Mittels von Fotografien erzählen sie von ihrem Alltag, von Begegnungen, von Dingen, die ihnen Freude machen und sie bewegen.

Im Rahmen des Projekts gab es bereits einen Austausch mit einer Gruppe aus Helsinki. Über das gesamte Projekt können sich Büchereibesucher anhand eines Fotobuches informieren, zudem sind Porträtfotos der Teilnehmer und ein Bild aus ihrem Lebensumfeld ausgestellt.

Positiv bewertete auch Erster Bürgermeister Karl-Heinz Fitz die Zusammenarbeit von Diakonie Neuendettelsau und der städtischen Bücherei. Er wünschte der Ausstellung eine gute Resonanz und zeigte sich davon überzeugt, dass die vielen Büchereibesucher sich von den Fotografien und den Hintergrundinformationen beeindrucken lassen.

Nicht nur im Sport sei es wichtig, das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen, sagte das Stadtoberhaupt: „Sieger ist jeder, der seine Begabungen zeigt“. Respekt zollte der Redner auch im Rahmen des Lebenswelten-Projekts entstandenen Arbeiten. Bei denen man von sich selbst etwas preisgebe, aber auch signalisiere, dass man von anderen etwas erfahren möchte.

Die Ausstellung mit rund 30 Fotoarbeiten und zahlreichen Informationsmaterialien hat, kann zu den Öffnungszeiten der Bücherei besucht werden.

Quelle und Bilder: Stadt Gunzenhausen – Pressestelle – Ingeborg Herrmann

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