Hesselberg war an Pfingsten wieder ein „Ort des Glaubens“

Hesselberg – Es pilgerten wieder rund 12.000 Gläubige am Pfingstmontag auf den Hesselberg um gemeinsam den 67. Bayerischen Evangelischen Kirchentag zu feiern. Das Motto „Orte des Glaubens“ und die Suche nach neuen Wegen für die Ausgestaltung des Glaubens prägte den ganzen Tag auf dem Gelände des Evangelischen Bildungszentrums Hesselberg.

Bischof Dr. Andreas von Maktzahn aus Schwerin erinnerte in seiner Festpredigt an die 70jährige Partnerschaft mit der Bayerischen Landeskirche

Bischof Dr. Andreas von Maltzahn von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) erinnerte als Festprediger an die 70jährige Partnerschaft zwischen den evangelischen Christen in Bayern und Mecklenburg. Er sei dankbar für die vielfältigen Stärkungen die seine Kirche bis in die Gegenwart durch die bayerische Landeskirche erfahren hat und berichtete von einigen eigenen Erlebnissen aus dieser Beziehung. Der christliche Glaube hat sich nicht nur in persönlichen Situationen zu bewähren, sondern auch dann wenn Gerüchte und Fake News nach Aufmerksamkeit gieren. Oder wenn Wahlkämpfer, egal welcher politischen Lager, Ängste schüren und Ressentiments verstärken gegen Menschen die anders sind. Der Glaube hat sich nach den Worten des Schweriner Bischofs aber auch dann zu bewähren, wenn das Interesse an Gott abnimmt. Die Menschen nehmen nach seiner Erfahrung sehr wohl war, wenn auch nach außen hin transparent wird: Hier lebt eine Gemeinschaft, da ist ein guter Geist am Werk.

Für Bischof von Maltzahn sind Gipfelerlebnisse deshalb sehr wichtig. Christen haben einen gute Grund sich Gottes Führung anzuvertrauen stellte er fest. Dies gilt besonders dann wenn seine Wege dabei ungewohnt und neu sind.

Dorfhelferinnen feierten ihr 60jähriges Bestehen am Hesselberg

Regionalbischöfin und Oberkirchenrätin Gisela Bornowski freute sich zum Abschluss des Gottesdienstes neben dem Landtagsabgeordneten Manuel Westphal, den Bezirkstagspräsidenten Dr. Thomas Bauer, den Regierungspräsidenten von Mittelfranken Richard Bartsch, den Landrat des Landkreises Ansbach Dr. Ludwig und zahlreiche Bürgermeister der benachbarten Gemeinden und viele Vertreter der Evangelischen Landeskirche beim Kirchentag begrüßen zu können.

Regionalbischöfin Gisela Bornowski freute sich besonders über das 60jährige Jubiläum der Dorfhelferinnen am Hesselberg

Ihr besonderer Gruß galt aber den anwesenden Dorfhelferinnen die am Kirchentag ihr 60jähriges Bestehen feierten. Sie begleiten und unterstützen Familien in der Landwirtschaft, die in Not geraten sind oder sich in schwierigen Situationen befinden. Der Arbeit dieser ehrenamtlich tätigen Menschen die 2017 32.300 Arbeitsstunden in 246 Familien verrichteten gehört ihr größter Respekt. Diese Arbeit in familiären Krisensituationen ist segensreich aber auch alles andere als leicht lobte die Regionalbischöfin den persönlichen Einsatz der 40 am Hesselberg beschäftigten Dorfhelferinnen die Familien in Franken, Schwaben und der Oberpfalz betreuen.

Die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes und der Hauptversammlung am Nachmittag übernahmen die Vereinigten Posaunenchöre unter der Leitung von Anne-Barbara Höfflin und dem Hesselbergchor der Kantorei Ansbach unter der Leitung von Carl Friedrich Meyer.

Am Nachmittag lag der Schwerpunkt der Hauptversammlung ganz auf der Suche nach neuen und alten Orten des Glaubens. In seinem Referat berichtete Pfarrer Michael Wolf vom Amt für Gemeindedienste von fünf verschiedenen ungewöhnlichen Orten des Glaubens. Es entstehen laufend immer neue Formen der Kirche an ganz unterschiedlichen und ungewöhnlichen Orten wie einem Tattoostudio, ein Hartrockfestival oder ein Einkaufszentrum. Die Kirche darf nicht warten dass die Gläubigen zu ihr kommen sondern muss auf sie zugehen und sie dort abholen wo sie sich aktuell befinden stellte er fest. Dieser ökumenische Blick kann der Kirche in Deutschland helfen neu aufzubrechen und mutig alte Wege zu bestärken und gleichzeitig neue Wege zu wagen fasste er seine Erfahrungen zusammen.

Für Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm war es ein Kirchentag der Ermutigung

Landesbischof Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm wehrte sich vehement gegen den Vorwurf dass die Kirche erst die Politik benötigt um sich mit dem Kreuz als christliches Symbol zu beschäftigen. Er ist der Politik aber Dankbar dass diese Diskussion jetzt in der Öffentlichkeit ausgetragen wird und dadurch die entsprechende Aufmerksamkeit erhält. In seiner abschließenden Zusammenfassung des Kirchentags stellte er fest das die Botschaft Gottes so stark ist, dass wir uns für die Zukunft der Kirche keine Sorgen zu machen bräuchten. Er erlebte den Kirchentag 2018 am Hesselberg als einen Kirchentag der Ermutigung und wünschte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen guten Heimweg und das sie aus diesen Ermutigungen viele Erkenntnisse und Kraft für sich persönlich schöpfen konnten.

(KH)

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