Hesselbergbahn in weiter Ferne?

Gunzenhausen – Der Presse war vor kurzem zu entnehmen, dass die geplante Wiederinbetriebnahme der Hesselbergbahn von Nördlingen nach Gunzenhausen erneut auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. MdB Martin Burkert, Vorsitzender des Ausschusses Verkehr und digitale Infrastruktur im Bundestag, ist über diese Verzögerung alles andere als glücklich.

„Ich beobachte den Stillstand bei der Reaktivierung der Hesselbergbahn mit großer Sorge“, so Burkert. „Daher habe ich auch an den Bundesminister für Verkehr, Alexander Dobrindt geschrieben und mich erneut für die Reaktivierung stark gemacht. Leider fällt die Antwort aus dem Ministerium nüchtern aus: Zuständig seien die Länder, der Bund stellt über die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung Gelder für den Personennahverkehr auf der Schiene zur Verfügung, die dann vom Freistaat selbst mit den Eisenbahninfrastrukturunternehmen verteilt werden.“

Damit dürfte die Finanzierung von Länderseite her eigentlich kein Problem sein, denn Ministerpräsident Seehofer hatte schon vor längerer Zeit versprochen, sich persönlich um die Reaktivierung der für die Region so wichtigen Bahnlinie zu kümmern. Aber das Problem liegt auch woanders.

„Ich habe mich auf das Wort von Ministerpräsident Seehofer verlassen, als er schon vor Jahren zugesichert hat, sich für eine Finanzierung einzusetzen.  Jetzt heißt es, ohne kommunale Zuschüsse käme die Reaktivierung nicht. Da setzen wir uns in Berlin dafür ein, die Kommunen zu entlasten, und bei einem Projekt, dass so weit fortgeschritten war, heißt es dann plötzlich, die Kommunen seien am Zug.“

Dazu kommt, dass sich laut DB Netz AG der Freistaat und die Deutsche Bahn beim der Ausbau des Kreuzungsbahnhofes Langlau darauf verständigt haben, die Leistungsphasen 1 und 2 (Grundlagenermittlung und Vorhabenplanung) in die Länderliste aufzunehmen und über die Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung LuFV zu finanzieren. Erst danach wird über die weiteren Maßnahmen und Finanzierungen zum Ausbau entschieden. Man kann also weiterhin nur abwarten.

Damit dürfte der Unmut bei den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort weiter wachsen. Denn immerhin wurde von Seiten der Bayerischen Staatsregierung bereits vor zwei Jahren eine schnelle Reaktivierung in Aussicht gestellt. Obwohl es scheint, als sei diese nun in weite Ferne gerückt, will sich Martin Burkert weiterhin aktiv für die Reaktivierung einsetzen.

Quelle und Bild: Martin Burkert MdB (SPD)

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