Hoher Investitionsbedarf am See

Altmühlsee – Daniel Burmann, der Geschäftsleiter des Zweckverbands Altmühlsee, hat den Investitionsbedarf am Altmühlsee für die nächsten Jahre auf vier bis fünf Millionen Euro beziffert. Ihm und auch seinem Chef, Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, ist klar, dass das gewaltige Programm nur in einem Mehrjahresprogramm realisiert werden kann.

Die MS Altmühlsee in ihrem Winterquartier auf der Helinganlage (Foto: ZV Altmühlsee)

Die Eigenmittel des Zweckverbands sind viel zu gering, um große Sprünge machen zu können. Immer noch gibt es nämlich ein Ungleichgewicht bei der Zuteilung der Mittel zwischen dem Altmühl-, Brombach- und Rothsee. Während der Altmühlsee nur 22,5 Prozent von der Zuwendung des Bezirks Mittelfranken (jährlich eine Million Euro) bekommt, erhält der ZV Brombachsee 61 Prozent und der Rothsee 16,5 Prozent. Umgekehrt ist das Verhältnis beim Mitgliedsbeitrag für den Tourismusverband: der Altmühlsee zahlt 33 Prozent, der Brombachsee 50 Prozent und der Rothsee 16,6 Prozent. Diesen Zustand zu beenden, wünscht sich der Stadtrat von Gunzenhausen, aber bisher waren alle Versuche vergeblich, weil der Zweckverband Brombachsee auf der geltenden Regelung beharrt.

Der Zweckverband Altmühlsee unterhält drei Seezentren und ein Surfzentrum, neun gastronomische Einrichtungen, die Schifffahrt, zwei Freizeiteinrichtungen und vier Seglerheime. Die Schulden des Verbands sind auf 960.000 Euro angewachsen. Jährlich muss er einen Schuldendienst von 60.000 Euro leisten – und das bei einem Investitionsrahmen von 120.000 bis 150.000 Euro. Der ZVA hat im Gegensatz zum ZV Brombachsee keine nennenswerten Einnahmequellen. Anders als beim Brombachsee sind aufgrund der geografischen Lage Investitionen (z.B. Hotel) mit Blick auf den See nicht möglich.

Wie Burmann dem Stadtrat darlegte, hat es im letzten Jahr am Altmühlsee 151000 Besucher gegeben, die an geführten Besichtigungen teilnahmen. Der Abenteuerspielplatz beim Seezentrum Wald ist mit 1,2 Hektar der größte Erlebnis-Spielplatz im süddeutschen Raum.

Dank eines Sonderprogramms „Barrierefreiheit“ kann heuer von einer zusätzlichen Zuweisung von 3.000.000 Euro profitiert werden. Es wurden verschiedene Maßnahmen angemeldet, aber nur ein Teil kann heuer tatsächlich realisiert werden.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz ist es gelungen, die Weiterführung der „Seepromenade“ (vom Falk-Kreisel bis zum Surfzentrum Schlungenhof) durchzusetzen. In diesem Abschnitt wird die Beleuchtung in der vorgegebenen Form vorgenommen, dazu soll die WLAN-Verbindung verbessert werden. Zu den Absichten gehört auch die Erweiterung des Reisemobil-Stellplatzes am Surfzentrum Schlungenhof von 100 auf 180 Plätze. Als Perspektivplanung gilt die „Lagune“.

Am Seezentrum Muhr am See sollen das Bauhofgebäude und das Seglerheim umgebaut werden (mit Übernachtungsmöglichkeit). Die barrierefreie Erweiterung der Seeterrasse am Seezentrum Wald und eine Versorgungsleitung zum Veranstaltungsplatz stehen an, als Perspektivplanung gilt eine Anlage von innovativen Ferienhäuschen auf einem 17.000-Quadratmeter-Gelände. In Wald soll auch die „Zanzibar“ erweitert werden, auch ein Sanitärgebäude für den Jugendzeltplatz steht auf der Wunschliste.

Am Seezentrum Mörsach sind die Spielgeräte zu erneuern, denn die alten wurden vom TÜV beanstandet. Sehr gut entwickelt hat sich die Gastronomie (Pächterin: Evi Kraft). Am Seezentrum Gern ist die Erweiterung der Küche und der Lagerräume vorgesehen.

Schließlich sollen am ganzen See die 30 Jahre alten Informationstafeln erneuert werden, und zwar nach dem Standard, den das Wasserwirtschaftsamt vorgegeben hat. Das Motorschiff „MS Altmühlsee“ soll neu möbliert werden. Entgegen früherer Pläne, das Schiff durch ein neues einer privaten Reederei zu ersetzen, ist jetzt daran gedacht, es aufzurüsten.

Quelle: Falk-Report – Werner Falk

Bilder. ZV Altmühlsee

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