Innenentwicklung der Dörfer ist wichtig

Gunzenhausen – Intelligente Planungen für zeitgemäßes Wohnen im Innenbereich von Dörfern hat Stadtrat Werner Falk (FDP) vor dem Hintergrund des hohen Flächenbedarfs und einer vermeidbaren Zersiedlung angemahnt. Er votiert zugleich gegen ein von den Grünen angestrebtes Volksbegehren, das eine pauschale Obergrenze für den Flächenverbrauch und eine strikte Kontingentierung fordert. „Das Ziel verbindet mich mit den Grünen, aber deren Verbotsfetisch ist verwerflich“, kritisiert der Freidemokrat.

Macht sich Sorgen um die Zukunft der Dörfer: Stadtrat Werner Falk, ausgezeichnet mit der Theodor-Heuss-Medaille in Gold.

Derzeit würden in Bayern 12 Prozent als Verkehrs- und Siedlungsfläche  genutzt, dazu zählten aber auch Gärten und Parks, Holzhäuser und Sportanlagen mit natürlichem Baumbestand. In der Konsequenz bedeute die Forderung der Grünen ein Ausbluten der ländlichen Räume. Jungen Familien würde es erschwert, auf dem Land Wohnraum zu schaffen.

Einen guten Ansatz, um die aussterbenden Dörfer zu vitalisieren, sieht Werner Falk im Konzept der Innerortsentwicklung, wie es die Ämter für Ländliche Entwicklung in den verschiedenen Regierungsbezirken durchzusetzen versuchen. In der Stadt Gunzenhausen seien die Ortsteile Oberasbach, Wald und Unterwurmbach für das Programm angemeldet. Leider sei die Umsetzung bisher sehr „verhalten“, da viele Grundstücksbesitzer dem Angebot skeptisch gegenüber stünden.

Ziel dörflicher Strukturpolitik müsse es sein, die brach liegenden Hofstellen zu vitalisieren. „Wir sollten bestrebt sein, die Baulücken in den Dorfkernen unter Berücksichtigung der Erhaltung der regionaltypischen Baukultur zu schließen“, erklärt Werner Falk und rät, an den herkömmlichen Strukturen und Bauformen nicht starr festzuhalten, sondern Modifizierungen anzustreben. Das Bauen auf dem Dorf dürfe beispielsweise nicht unmöglich gemacht werden durch das Festhalten an denkmalpflegerischen Anforderungen. Das Ergebnis eines solchen Handelns seien verlassene Hofstellen. Ihr jahrelanger Verfall sei kein Gewinn für das Dorf und schon gar nicht für die Denkmalpflege. „Ich sehe aber“, so Falk, „dass die amtlichen Denkmalpfleger umdenken und erkennen, dass ruinöse Hofstellen in den Dörfern nichts bringen für die Bewahrung der Baukultur auf dem Land“.

Für vorstellbar hält es der Kommunalpolitiker, auf altmühlfränkischer Ebene eine Zusammenschau von Objekten zu erarbeiten, um sie Immobilienmaklern in den Großstädten an die Hand zu geben. Bauen im Dorf könne eine Herausforderung für kreative Architekten sein. An einigen guten Beispielen sei das im Landkreis heute schon erkennbar. Das Fränkische Seenland mit seinem hohen Freizeitwert habe durchaus Anziehungskraft.

Quelle und Bild: Werner Falk, Stadtrat der FDP in Gunzenhausen

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert