Intendant Harald Molocher geht in die 8. Spielzeit bei den Altmühlsee-Festspielen

Muhr am See – Intendant Harald Molocher geht dieses Jahr bereits die 8. Saison der Altmühlsee-Festspiele. Nach langen Verhandlungen kann auch dieses Jahr wieder ein anspruchsvolles und unterhaltsames Programm den theaterbegeisterten Besucher der Altmühlsee-Festspiele anbieten.

Sie freuen sich auf die neue Spielzeit (von links: Bürgermeister Dieter Rampe, AIZ-Chefin Melanie Proske und Intendant Harald Molocher)

Bürgermeister Dieter Rampe und Intendant Harald Molocher stellten mit den drei Inszenierungen „Woyzeck“, „der Enkeltrick“ und „die Wand“ sowie einem reichhaltigen Rahmenprogramm wieder einmal ein humorvolles und kulturell sehr hochwertiges Festspielprogramm mit inhaltlichem Tiefgang vor, dass die Besucher unterhalten soll damit sie ihre Probleme für zwei Stunden vergessen können.

Den offiziellen Anfang der Festspiele bildet am 19. Juni die Vernissage zur ausstellungsbegleitenden Kunstausstellung in den Räumen des AIZ mit Bildern des Gunzenhäuser Malers Michael Lange unter dem Titel „Experimente 3.0“. Im Anschluss veranstaltet der Freundeskreis der Altmühlsee-Festspiele eine Openingveranstaltung unter dem Motto „Rock meets Altmühlsee Festspiele“.

Wenn sich fünf Musiker zusammentun, die alle eines eint – die Begeisterung für handgemachte Rockmusik und der Wille, jedes Stück wirklich zu verstehen –, entsteht etwas Besonderes. Die Band Blacksmiths, Anfang 2025 neu gegründet, bringt frischen Wind in die Szene: Mit klarem Fokus auf musikalisches Handwerk, Präzision und Ausdruck.

Im Zentrum stehen Songs, die sie nicht einfach nur nachspielen, sondern in ihrer Tiefe ausloten: Was macht diese eine Stelle im Original so besonders? Warum klingt sie genau so – und nicht anders? Diese Fragen treiben die Musiker an, fordern sie gegenseitig heraus und sorgen dafür, dass die Qualität stetig wächst.
Die fünfköpfige Formation bringt dabei Erfahrung und neue Energie ideal zusammen:
Evi Meidl – eine stimmstarke Frontfrau mit starker Präsenz und großem Gespür für Dynamik, Jens Baranowski (Bass) und Wolfgang Mäderer (Schlagzeug) – ein eingespieltes Rhythmus-Duo mit jahrzehntelanger Bühnenerfahrung, Alexander Bähr und Laurin Schicker – zwei Gitarristen, die sich gegenseitig musikalisch herausfordern und immer wieder verblüffen. Im Repertoire finden sich Klassiker von R.E.M., Bryan Adams, Black Sabbath und anderen Größen – alles neu geschmiedet im Stil der Blacksmiths: authentisch, kraftvoll, detailverliebt. Ihr allererster Live-Auftritt findet im Rahmen der Vernissage statt – ein Debüt, das zeigt: Hier ist eine Band am Start, die nicht einfach nur covert, sondern musikalisch formt, prägt – und dabei hörbar Spaß hat.

Am 20.06.2025 startet mit dem Theaterklassiker „Woyzeck“ von Georg Büchner das Theaterprogramm auf der Freilichtbühne im Bürgerhof. Die Inszenierung von Harald Molocher zeigt »Der Mensch ist ein Abgrund, es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.«

Woyzeck ist ein Außenseiter: finanziell an den untersten Rand der Gesellschaft gedrängt, von Vorgesetzten gedemütigt, von der Wissenschaft als Studienobjekt missbraucht. Er tut alles, um seine Geliebte Marie und ihr Kind durchzubringen. Als Marie sich vor dem von Wahnvorstellungen geplagten Woyzeck in die Arme des Tambourmajors flüchtet, verliert Woyzeck den letzten Halt in seinem Leben.

Büchners Bühnenfragment aus dem Jahr 1836 basiert auf dem Fall des Soldaten Woyzeck, der seine Geliebte erstach und dafür 1824 zum Tode verurteilt wurde. Das poetische und bildgewaltige Werk gehört zu den einflussreichsten Dramen der deutschen Literatur – und erzählt immer wieder neu von einer Gesellschaft, die so menschenfeindlich eingerichtet ist, dass sie ihre eigenen Monster schafft.

Harald Molocher hat dieses Stück auf besonderen Wunsch des Publikums in das Programm mit aufgenommen. Die Besucher wünschten sich wieder einen Theaterklassiker der auch für das Publikum „anfassbar“ ist.

Mit „Der Enkeltrick“ von Frank Piotraschke präsentieren die Altmühlsee-Festspiele eine unterhaltsame, zugleich absurde und vielschichtige Inszenierung, die auf amüsante Weise ein äußerst aktuelles Thema behandelt.

Für den 10. Juli konnte die bekannte Schauspielerin Dorothee Hartinger für ein einmaliges Gastspiel auf der Freilichtbühne in Muhr am See gewonnen werden. Mit dem Ein-Personen-Stück „die Wand“ nach dem Roman von Marlen Haushofer wird die Künstlerin die Theaterbesucher in Muhr verzaubern.
Marlen Haushofers Roman ermöglicht viele Deutungsmöglichkeiten. „ Die Wand“ als Symbol für Barrieren, die uns von den Mitmenschen trennen; Krankheit, Depression, Ausgrenzung, Einsamkeit. Die Bedrohung und zugleich die Sehnsucht, gezwungen zu werden, ohne Menschen zu leben.

Dorothee Hartinger spielt in szenischer Einrichtung von Christian Nickel diesen österreichischen Jahrhundertroman normalerweise auf der Feststiege des Burgtheaters, die mit ihrer wuchtigen Unwirtlichkeit einem Naturereignis gleichkommt. Muhr wird diese Wuchtigkeit der Geschichte auf der Freilichtbühne erleben.

Im Rahmenprogramm der Festspiele wird auch bereits am 16. Juni eine Lesung der Autorin Regina Denk im Altmühlsee-Informationszentrum stattfinden. Die Schriftstellerin liest aus ihrem aktuellen Roman „Schwarzgeherin“. Die Buchhandlung am Färberturm in Gunzenhausen organisiert dies Veranstaltung und der Eintritt kostet 8 Euro, wovon 3 Euro an das Frauenhaus in Schwabach gehen.

Den Abschluss der Festspiele bildet wieder traditionell die Veranstaltung „Klassik am See“ am 20. Juli auf der Freilichtbühne im Seezentrum Schlungenhof. Dem bewährten und bekannten Organisator Stefan Hofmann ist wieder, in Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Nürnberg, ein interessantes Programm mit einem Kontrabass-Quartett gelungen.

Von argentinischen Tangos bis deutsche Schlager, von italienischer Oper bis Wiener Walzer, das Bass Quartett der Nürnberger Klasse bietet eine bunte Vielfalt und ein abwechslungsreiches Programm an und verspricht einen Abend voller Unterhaltung. Vier junge Bassisten aus Nürnberg zeigen ihre Musikalität und überraschen auf dem größten Streichinstrument des Orchesters mit ihrer Virtuosität. So haben Sie den Bass noch nie gehört!
Intendant Harald Molocher bedankte sich besonders bei Bürgermeister Dieter Rampe, dem Gemeinderat der Gemeinde Muhr am See, den Freundeskreis der Altmühlsee-Festspiele und dem Team des AIZ für die anhaltende Unterstützung ohne die ein derartige einzigartiges Theaterfestival nicht möglich wäre.

Bürgermeister Rampe wies auch darauf hin, dass kulturelle Angebote immer für eine Gemeinde wie Muhr am See ein Minusgeschäft bleiben werden. Dies ist sich der Gemeinderat auch bewusst und steht dennoch hinter den Festspielen, die ein Alleinstellungsmerkmal für die Gemeinde in Mittelfranken sind und den Namen Muhr am See weit verbreiten. Dieter Rampe bedankte sich dabei für die finanzielle Unterstützung der Sponsoren VR-Bank, Sparkasse, NErgie und dem Bezirk Mittelfranken. Ohne diese finanziellen Beiträge und die Unterstützung des Freundeskreises, der auch dieses Jahr wieder die Versorgung mit Speisen und Getränken übernimmt, wären die Festspiele in dieser familiären Form nicht möglich, betonte Bürgermeister Rampe. Nur der Zusammenhalt der BürgerInnen in der kleinen Gemeinde ermöglicht die Festspiele in dieser Form welche eine Besonderheit in der kulturellen Szene in der Region und in Mittelfranken darstellt.

Karten sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im AIZ in Muhr am See oder online über www.reservix.de im Vorverkauf ab sofort erhältlich.

Weitere Informationen über Eintrittspreise, Sitzpläne und die Stücke finden Sie auch im Internet unter https://altmuehlsee-festspiele.de/.

(KH)

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