Gunzenhausen – Am Donnerstag, 7. November 2024, wird das Stadtarchiv Gunzenhausen unter Federführung von Stadtarchivar Werner Mühlhäußer den antisemitischen Hetzfilm „Jud Süss“ in voller Länge zeigen und im Anschluss zu einer kritischen Auseinandersetzung einladen. Der Film wird von der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung aus Wiesbaden zu dokumentarischen und wissenschaftlichen Zwecken zur Verfügung gestellt.
Zu Beginn der Veranstaltung wird der Historiker Dr. Thomas Greif „Jud Süss“ kontextualisieren und eine wissenschaftliche Einordnung des NS-Vorbehaltsfilms vornehmen. Dr. Greif ist vielen Geschichtsinteressierten vor allem durch seine Recherchen zur „braunen“ Geschichte des Hesselbergs ein Begriff.
Am Ende der Filmvorführung wird eine Podiumsdiskussion zum Thema „Antisemitismus zu Unterhaltungszwecken“ anschließen. Daran teilnehmen werden neben dem genannten Wissenschaftler Dr. Greif auch die Historikerin Dr. Andrea Erkenbrecher, die sich in der Vergangenheit u.a. intensiv mit den SS-Verbrechen im französischen Oradour-sur-Glane beschäftigt hat. Mit ihr auf dem Podium sitzt die Historikerin Katrin Kasparek von der Forschungsstelle „Bezirk im Nationalsozialismus“. Sie erforscht u.a. die NS-Euthanasieprogramme. Die Runde komplettieren wird Stadtarchivar Werner Mühlhäußer, der vor seiner Zeit in Gunzenhausen in Nürnberg an der Aufarbeitung der Kriegsverbrecherprozesse arbeitete. Moderiert wird die Runde von Radio 8-Moderatorin Birte Montasseri. Gemeinsam wollen sie der Frage nachgehen, wie es möglich war, dass solch ein volksverhetzender, rassistischer und antisemitischer Inhalt von Millionen Menschen begeistert konsumiert wurde.
„Jud Süss“ wird am 7. November 2024 um 19 Uhr auf der Hensoltshöhe im Bethelsaal gezeigt (Einlass: 18.30 Uhr). Zur Deckung der Unkosten wird ein Eintrittsgeld von 10 Euro pro Person erhoben. Karten können in der Tourist Information der Stadt Gunzenhausen und am Abend vor Ort im Bethelsaal erworben werden.
Bitte beachten Sie: Auf dem Gelände der Hensoltshöhe sind nur begrenzte Parkflächen vorhanden. Nutzen Sie daher die Parkplätze in der Frickenfelder Straße 17 (Alter Sonnenhof).
Quelle: Stadt Gunzenhausen – Manuel Grosser