Jugendarbeit

Jugendsozialarbeit ist eine wichtige Aufgabe in Gunzenhausen

Gunzenhausen – Die Betreuung der Jugendlichen und Heranwachsenden bei ihren sozialen Problemen, die sich durch Schule, Familie, Ausbildung und

Thomas Pfaffinger
Thomas Pfaffinger

Pubertät ergeben, ist eine wichtige soziale Aufgabe für eine Stadt mit 16.000 Einwohnern wie Gunzenhausen. Diesen Bereich der sozialen Daseinsvorsorge hat in Gunzenhausen das Diakonische Werk Weißenburg-Gunzenhausen übernommen und ein hervorragendes Netzwerk an Betreuungsangeboten aufgestellt, das die Betreuung Jugendlichen von der Grundschule an bis in den Bereich der jungen Erwachsenen hinein sicher stellt.

Der Sozialpädagoge Thomas Pfaffinger ist seit über 8 Jahren in Gunzenhausen tätig und einer der Hauptansprechpartner für Jugendliche mit persönlichen und sozialen Problemen. In der Stephani-Mittelschule betreut er die Jahrgangsklassen 5 – 10 und ist gleichzeitig der kompetente Ansprechpartner für Jugendliche und junge Erwachsene von 12 bis 27 Jahren mit Migrationshintergrund. Katharina Meister hat seit April diesen Jahres als Nachfolgerin von Svenja Memet die Stelle der Streetworkerin übernommen, die sich um all diejenigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen kümmert, die aus den bestehenden Hilfsnetzen herausfallen und sonst keine Ansprechpartner finden, die ihnen bei der Bewältigung ihrer sozialen und persönlichen Probleme helfen.

Der dritte Baustein der Jugendsozialarbeit ist im Jugendzentrum der Stadt Gunzenhausen zu sehen. Hier bieten Joana Sämann und Johannes Kosok im Rahmen einer offenen Jugendarbeit den Jugendlichen Angebote zur sinnvollen Freizeitgestaltung und zur Kommunikation an.

Thomas Pfaffinger hat alleine im laufenden Schuljahr in der Mittelschule 140 Einzelfälle zu betreuen und geht für ganz Gunzenhausen von einer Größenordnung von rund 200 Jugendlichen mit einem Betreuungs- und Unterstützungsbedarf aus. Hinzu kommen noch weitere Heranwachsende und junge Erwachsene, die sich insbesondere im Bereich der Streetwork-Arbeit niederschlagen. Die konkret geleistete Arbeit ist äußerst schwierig in Zahlen zu fassen, macht Thomas Pfaffinger deutlich. Neben den Dauerthemen wie Pubertätsprobleme, Probleme im Elternhaus und Zukunftsängste wegen fehlender Perspektiven für eine Berufsausbildung oder eine feste berufliche Zukunft sind in den letzten Jahren Thomas Pfaffinger zufolge immer mehr psychische Erkrankungen von Jugendlichen und Fälle von Selbstverletzung („Ritzen“) sowie Suizidgedanken aufgefallen. Dabei hat sich in den vergangenen 1,5 Jahren ein Wandel in den Problemthemen bei den Jugendlichen ergeben. Während Alkoholkonsum bei jungen Menschen in den Ortsteilen weiterhin ein großes Thema darstellt, ist diese Thematik in der Kernstadt rückläufig, erläutert der erfahrene Sozialpädagoge in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Dafür hat sich die Thematik des Drogenmissbrauchs („Kiffen“) und des damit verbundenen Dealens in der Kernstadt zu einem größeren Problem entwickelt, da durch den Drogenkonsum viele Jugendliche immer motivationsloser werden.

Die Sozialpädagogen können ihre Hilfen in der Einzelfallarbeit nur durch den Aufbau einer Vertrauensbasis zu den Jugendlichen erfolgreich anbieten. Um dieses Vertrauen zu erhalten, organisiert Thomas Pfaffinger in Kooperation mit seinen Kollegen in Gunzenhausen viele verschiedene Projekte der Gruppenarbeit wie zum Beispiel die Projekte Streitschlichter und Lerngruppen, Teilnahme am Altmühlfrankenlauf, schulische Förderangebote wie Hausaufgabenhilfe, intensive Vorbereitung auf Quali und Mittlere Reife, Maßnahmen zur Freizeitgestaltung wie „FIFA-Turnier“, Hallenturniere wie „Mini Hayvan-Cup“ und „Sieeef-Cup“, geschlechtsspezifische Jungenarbeit wie die Gamers Night oder gemeinwesen orientierte Veranstaltungen wie die Teilnahme am Bürgerfest oder das dieses Wochenende stattfindende Street-Soccer Turnier auf dem Hartplatz der Grundschule Süd.

Bei diesem Turnier treten 23 Jugendmannschaften in drei verschiedenen Altersgruppen gegeneinander an und messen im Kleinfeldfußball ihre Kräfte. Die teilnehmenden Mannschaften gehören dabei keinen Sportvereinen an, sondern sind Freizeitmannschaften von Jugendlichen, die sich für dieses Turnier zusammengefunden haben und ihre Teilnahme von der Anmeldung bis zur Teilnahme an dem Turnier selbst organisieren müssen. Im Mittelpunkt ebensolcher Veranstaltungen steht nämlich, dass die Jugendlichen sich selbst einbringen und aktiv an der Gestaltung mitwirken. „Uns geht es vor allem darum, etwas gemeinsam mit den Jungen und Mädchen auf die Beine zu stellen.“

 

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Zusammenfassend muss man feststellen, dass das Diakonische Werk Weißenburg-Gunzenhausen mit seinen Mitarbeitern für die Stadt Gunzenhausen eine wichtige Aufgabe übernimmt und es diesen Sozialpädagogen zu verdanken ist, dass die Probleme der Jugendlichen in der Öffentlichkeit nicht auffallen und die Jugendlichen mit einem erhöhten Betreuungsbedarf auch erfolgreich auf ihren Weg in das Leben als Erwachsene begleitet werden können. Nur der sehr großen persönlichen Einsatzbereitschaft der in Gunzenhausen tätigen Sozialpädagogen, die bei ihrer Arbeit immer das Schicksal der zu betreuenden Jugendlichen und niemals ihre Überstunden sehen, ist es zu verdanken, dass für derartig viele Einzelschicksale immer wieder erfolgreiche Lösungen gefunden werden können.

(KH)

 

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