Jugendarbeit

Streetworker kämpfen gegen Drogen

Gunzenhausen – Sie haben eine ähnliche Wirkung wie Cannabis, sind aber dennoch oft legal: Kräutermischungen.

Besonders Jugendliche greifen häufig auf die sogenannten „Legal Highs“ zurück, die unter Namen wie „Lava Red“, „Green Cat“ oder „Manga Hot“ im Internet erhältlich sind. Dabei sind die Kräutermischungen alles andere als harmlos, vielmehr haben sie sogar schon Todesopfer gefordert. Die Zusammensetzung der „Legal Highs“ wird laufend geändert, was ein Verbot durch den Gesetzgeber erschwert. Zudem kann man auch bei wiederholtem Konsum von ein und demselben Produkt nie wissen, welchen Wirkstoff man sich gerade in welcher Dosierung zuführt. Mit ein Grund, dass Streetworkerin Svenja Memet vom Diakonischen Werk Weißenburg-Gunzenhausen in der Anlaufstelle im Postgässchen ein Präventionsprojekt für Schulklassen zum Thema Drogen initiierte.
„Vor allem Teenager sind anfällig dafür, in eine Sucht abzurutschen. Oft fängt es mit einem Probieren aus Neugierde aus, man will schließlich auch dazu gehören.“, macht die Sozialpädagogin deutlich. „Viele wissen schlichtweg nicht, worauf sie sich eigentlich einlassen.“ Im „Streetwork“ setzten sich die teilnehmenden Klassen der Stephani-Mittelschule, Wirtschaftsschule Gunzenhausen, Mädchenrealschule, Altmühlfrankenschule sowie der Mittelschule Gräfensteinberg deshalb insbesondere mit der Wirkung und den Gefahren legaler wie insbesondere illegaler Drogen auseinander.
Auf Plakaten hielten die Jungen und Mädchen anfangs fest, welche unterschiedlichen Suchtstoffe es gibt und sie gingen kritisch der Frage nach, warum gerade Jugendliche zu Drogen greifen: Stress in der Familie und der Schule, Unsicherheit, cool sein und „weil es harmlos aussieht“. Anschließend stellten die Schüler in einem Quiz ihr Wissen unter Beweis: „Nenne vier strafrechtliche Folgen des Konsums illegaler Drogen.“, „Was ist eine drogeninduzierte Psychose“, „An welcher Drogen sterben die meisten Menschen in Deutschland?“, „Darf man Marihuana legal besitzen?“. Rasch wurde deutlich, wie viel Halbwissen die Jungen und Mädchen oftmals mitbringen und wie naiv sie doch häufig, mit dem Konsum von Drogen umgehen.
In Kleingruppen wurden die Jungen und Mädchen schließlich kreativ, da sie dazu aufgefordert waren, anhand von Bildern eine mögliche „Drogenkarriere“ zu legen. Dabei führten die Geschichten der Jugendlichen häufig zu keinem Happy End, nur wenige erlaubten ihren Akteuren den Ausweg über die Suchtberatung oder andere Hilfsmöglichkeiten. Abschließend erhielt jeder Teilnehmer noch verschiedene Kärtchen mit Begriffen rund um die große Bandbreite der Drogen. Es galt, die Begriffe zuzuordnen, wobei aufkommende Fragen von den durchführenden Fachkräften beantwortet werden konnten: „Machen K.o.-Tropfen abhängig?“, „Was mache ich, wenn jemand durch Drogen plötzlich ohnmächtig wird?“, „Was sind eigentlich Alkopops?“.
Die Durchführung des Präventionsprojektes leiteten neben der Organisatorin Svenja Memet jeweils drei Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen der Jugendhilfe an: Wolfgang Pfeifenberger (Suchtberatung), Thomas Pfaffinger (Jugendsozialarbeit an Schulen und Jugendmigrationsdienst), Denise Mayer (Jugendsozialarbeit an Schulen), Eva-Maria Rühl (Jugendgerichtshilfe), Katharina Meister (Jugendzentrum), Annett Letzbor und Bettina Grundmann (Berufseinstiegsbegleiter) sowie die Studenten Christian Eischer, Jennifer Heinrich, Joana Sämann und Christina Buckel.

Quelle und Bilder: Diakonisches Jugendwerk Weißenburg-Gunzenhausen – Thomas Pfaffinger

 

 

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