Klassische Brett- und Kartenspiele: diese Regeln muss man kennen!

Gunzenhausen – Wenngleich elektronische Unterhaltung immer beliebter wird, sterben die Klassiker unter den Gesellschaftsspielen nicht aus. Nach wie vor trifft man sich gerne zu geselligen Runden oder spielt in der Familie. Ganz gleich, ob Brettspiele wie Monopoly oder Risiko, die alten bayerischen Kartenspiele wie Schafkopf, international bekannte Kartenspiele wie Blackjack oder auch Solitaire für die Unterhaltung allein – die Regeln dieser Spiele sollte man beherrschen.

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Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und mit der dunkleren Jahreszeit kommt auch die Lust auf gemütliche Stunden daheim und gemeinsames Spielen nach Feierabend oder am Wochenende, mit Bekannten oder der Familie. Besonders Kartenspiele eignen sich für unterhaltsame Stunden daheim, da sie neben einem Kartensatz kaum Zubehör benötigen, doch auch die bekannten Brettspiele erleben derzeit ein Revival – nicht zuletzt deshalb, weil sie dank moderner Technologie mittlerweile auch für Computer oder Konsolen erscheinen. Analog ist jedoch oftmals einfach netter, vermittelt nostalgische Gefühle und Retro-Stimmung, während man gemeinsam um einen Tisch sitzt.

Viele Regeln beherrscht man noch aus Kindertagen, sollten sie jedoch in Vergessenheit geraten sein, oder will man einen Spieleklassiker neu lernen, liefern wir sie für die wichtigsten Spiele im Überblick.

Brettspiele für jedes Alter

Monopoly kennt wohl jeder, und sogar Kinder haben Spaß daran sich ein Grundstückimperium aufzubauen, Straßen, Häuser und Hotels zu kaufen und sich Miete bezahlen zu lassen, wenn ein Mitspieler auf der eigenen Straßenkette landet. Wer nicht aufpasst, landet im Gefängnis und muss sich freikaufen oder auf Würfelglück hoffen – allerdings nicht zu häufig, denn jeder dritte Pasch in Folge schickt einen erneut ins Kittchen. Die Regeln sind leicht zu erlerne: wer auf einer Straße landet, die noch niemandem gehört, kann diese kaufen, wer alle Straßen einer Farbe besitzt, kann mit dem Häuserbau beginnen. Natürlich geht es nicht nur um schlaue Investitionen, sondern auch darum so viel Geld wie möglich aus der „Miete“ zu verdienen, wann immer ein Mitspieler auf dem entsprechenden Feld landet. Steht dort ein fettes Hotel, kann der Besuch teuer werden und einen möglicherweise sogar in den Bankrott treiben. Ziel des Spiels ist natürlich, dass die anderen Mitspieler bankrottgehen, während der eigene Reichtum anwächst. Auch Bahnhöfe, ein Wasser- sowie ein Elektrizitätswerk gibt es hier, auf die allerdings nicht gebaut werden kann. Ereignis- und Gemeinschaftskarten machen das Spielerlebnis zusätzlich spannend, das außerdem mehrere Stunden dauern kann und unterhaltsame Stunden garantiert, und das für zwei bis acht Spieler.

Auch Risiko ist ein echter Klassiker unter den Brettspielen und wird seit mehr als 50 Jahren gespielt. Obwohl schlaue Strategie zum Kriegsgeschehen gefragt ist und es darum geht die ganze Welt zu erobern, geht es hier weitaus friedlicher zu als in den modernen Videospielen des Genres. Neben der richtigen Strategie zählen auch Diplomatie und etwas Glück. Zwei bis sechs Spieler können sich an einer Runde beteiligen, dann geht es daran verschiedene Gebiete der Welt zu besiedeln und diese für sich zu gewinnen oder sie zu befreien, während gleichzeitig das eigene Gebiet gesichert werden muss. Manche Länder haben nur wenige Zugänge, wie beispielsweise Japan, Madagaskar und Argentinien, und sind entsprechend schwerer zu erobern. Je nach Anzahl der eigenen Armeen wird eine entsprechende Anzahl an Würfeln eingesetzt, die wiederum natürlich das Glückselement des Spiels ausmachen.

Beliebte Kartenspiele

Wer in Mittelfranken zuhause ist, wird sicherlich im Laufe seines Lebens mit den klassischen bayerischen Kartenspielen in Kontakt gekommen sein, zu denen in erster Linie Schafkopf und Wallachen gehört.

Schafkopf erfordert etwas Übung und wird natürlich mit einem bayerischen Kartendeck gespielt. Zudem braucht man für jede Runde vier Spieler, die jeweils mit acht Karten spielen. Jede Karte besitzt einen Punktwert, die Sechsen werden dabei aus dem ursprünglich 36 Karten zählenden Deck aussortiert. Ein Ass zählt elf Punkte, ein König vier und der Bube zwei. Der Beginner der Runde gibt die Farbe an, die anderen Spieler müssen mitziehen, wer die höchste Karte dieser Farbe auf den Tisch legt, gewinnt die Runde. Gespielt wird im Solospiel, bei dem der der Spieler, der die Farbe angibt, gegen die anderen drei Mitspieler spielt, oder als Rufspiel – auch Sauspiel genannt – bei dem sich der „rufende“ Spieler einen Komplizen wählt und gegen die anderen beiden Mitspieler spielt. Obwohl Schafkopf bereits seit Jahrhunderten in Gaststuben gespielt wurde, verlor er über die Jahre hinweg zunehmend an Beliebtheit, besonders da die Regeln recht komplex sind und in vielen Variationen existieren, gleichzeitig überregionale Glückspiele immer beliebter wurden.

Blackjack Spielregeln sind beispielsweise leicht und schnell zu erlernen, das Spiel kann daheim in geselliger Runde gespielt werden, ist aber auch in Spielbanken und Online-Casinos ganz geläufig. Gezockt wird gegen den Dealer oder Croupier, nicht gegeneinander, wobei es darum geht den Zahlenwert von 21 nicht zur überschreiten, weshalb es hier besonders wichtig ist sich die einzelnen Kartenwerte gut zu merken. Zunächst bekommen jeder Spieler sowie der Croupier eine offene Karte ausgeteilt, die zweite offene Karte geht nur an die Spieler. Gegen den Uhrzeigersinn können die bis zu sieben Spieler der Reihe nach eine weitere Karte anfordern, keine Karte anfordern, ihre Karten splitten oder „doppeln“ (double down) – also den Einsatz verdoppeln, nachdem man die ersten zwei Karten erhalten hat. Je näher man an die 21 kommt, umso höher die Chance die Runde zu gewinnen, wer die 21 überschreitet, verliert seinen Einsatz und ist „Bust“. Für den Croupier gibt es ebenfalls genaue Regeln, wann er eine weitere Karte ziehen (bei 16 Punkten oder weniger) muss, oder wann er keine weitere Karte ziehen darf (bei 17 oder mehr). Die Runde gewinnt der Spieler mit dem höchsten Kartenwert, oder, sofern sich der Croupier überkauft, alle noch im Spiel befindlichen Spieler.

Während Blackjack zu den klassischen Glückspielen gehört, oft um Geld, und deshalb in erster Linie von Erwachsenen gespielt wird, ist Uno ein Kartenspiel für die ganze Familie, ganz gleich ob daheim oder im Urlaub. Zumal man dazu nur ein Kartendeck mit 32 Karten benötigt und mit zwei bis fünf Personen spielt. Ziel des Spiels ist es über mehrere Runden hinweg 500 Punkte zu erreichen, wobei derjenige, der alle Karten ablegt und damit eine Runde gewinnt, die Punkte aus den verbleibenden Karten der Mitspieler zugeschrieben bekommt. Wichtig ist, dass beim Ablegen der vorletzten Karte „Uno“ gerufen wird – das spanische Wort für Eins. Vergisst man dies und wird erwischt, muss man zur Strafe weitere vier Karten ziehen. Neben den traditionellen Farb- und Zahlkarten gibt es bei Uno auch Aktionskarten, die das Spiel noch unterhaltsamer machen. Dazu gehören die Zieh-Zwei-Karten, Retourkarten (um die Spielrichtung zu ändern), Aussetzkarten und die Joker in Form von Farbwahlkarten und Zieh-Vier-Karten.

Wer sich allein unterhalten möchte, sollte die Regeln von Solitaire kennen, die allerdings gar nicht so simpel sind. Gelegt wird in vier Stapeln mit je einer Farbe, wobei die Karten in der Reihenfolge Ass bis König gelegt werden müssen. Zunächst werden sieben Karten verdeckt nebeneinandergelegt, darunter Reihen mit sechs, fünf, vier Karten usw., die letzte Karte jeder Reihe wird aufgedeckt. Die verbleibenden Karten bilden den Talon, nur die oberste Karte ist dabei sichtbar und kann gezogen werden, wenn aus dem Spiel keine Karten mehr gelegt werden können. Die offenen Karten werden in absteigender Reihenfolge untereinandergelegt, jedoch stets abwechselnd rot und schwarz. Freiwerdende Karten werden umgedreht, sobald ein Ass als niedrigste Karte offen liegt, kann mit dem Bilden der Stapel begonnen werden – auf ein Herz Ass folgt Herz-zwei usw. Gewonnen hat, wer alle Stapel vervollständigt, geht in einer Runde nichts mehr, hat man leider verloren.

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