Kleine Wertstoffexperten am Recyclinghof

Gunzenhausen – Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Abfall zu vermeiden. Wenn er dann doch anfällt, ist es wichtig, dass er richtig entsorgt wird. Viele unserer Abfälle landen an den Recyclinghöfen. Die Vorschulkinder des St.-Josef-Kindergartens aus Gunzenhausen haben sich dort nun ein Bild von der Abfallentsorgung gemacht.

Die Vorschulkinder des St.-Josef-Kindergartens besuchten den Recyclinghof in Gunzenhausen und lernten eine Menge über Abfallvermeidung und -entsorgung. (Bildnachweis: Sabine Bartke/Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Dass der Begriff Abfall eigentlich falsch ist, wussten die Kinder des Gunzenhausener St.-Josef-Kindergartens bereits, denn fast alle Abfälle, die am Recyclinghof angenommen werden, können recycelt werden. Deshalb werden sie auch Wertstoffe genannt. Elektroaltgeräte werden zum Beispiel in die verschiedenen Einzelteile, wie Metalle, Glas und Kunststoffe, zerlegt und dem jeweiligen Rohstoffkreislauf zurückgeführt. Dadurch werden Ressourcen geschont und Schadstoffeinträge in die Umwelt minimiert.

„Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass die Wertstoffe getrennt gesammelt werden“, erzählte Sabine Bartke von der kommunalen Abfallwirtschaft des Landkreises. Glas gehört in die Glasiglus, Papier und Pappe in die Kartonagenpresse und die Metalle in die Metallcontainer. Aus dem alten Computer, der kaputten Wäschespinne oder dem rostigen Topf kann etwas Neues entstehen und die Vorstellung, dass daraus vielleicht einmal ein Fahrrad wird, faszinierte die Kinder. Doch bei jedem Recyclingprozess muss wiederum Energie und Wasser eingesetzt werden.

„Wäre es da nicht besser, gar nicht so viele Abfälle zu machen?“, fragte ein Kind die Expertin. Eine berechtigte Frage, denn Abfälle, die gar nicht entstehen, brauchen nicht recycelt oder entsorgt zu werden. „Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Abfallvermeidung und bereits im Kindergarten kann man damit anfangen“, motivierte Sabine Bartke.

Am Kindergarten St.-Josef in Gunzenhausen läuft derzeit das Projekt „abfallarm leben“. Dabei erhalten die Kinder wichtige Anregungen und Informationen zu Plastik, Verpackungen und Abfallvermeidung. „Wir nehmen jeden Tag unsere wiederverwendbare Trinkflasche und unsere Brotzeitbox mit in den Kindergarten“, freuten sich die Kinder über den Erfolg. PET-Flaschen und Tetrapaks fallen dadurch gar nicht erst an. Auch Alu- und Frischhaltefolien oder Plastiktüten fürs Pausenbrot werden überflüssig.

Vor dem Altkleidercontainer, in dem sich auch viele nahezu neue Kleidungsstücke und Schuhe befanden, meinte ein Vorschulkind: „Wenn mir etwas zu klein geworden ist, bekommt das meine Cousine oder Mama verkauft es im Internet“. Große Augen bekamen die Kinder dann im Gebrauchtwarenmarkt. Hier gab es jede Menge Spiele, Bücher und Spielzeuge, die die Kinder am liebsten gleich gekauft hätten. „Der eine braucht’s nicht mehr – ein andrer freut sich sehr“ ist das Motto, unter dem hier vielen Dingen ein zweites Leben geschenkt wird, anstatt sie als Müll in einer Verbrennungsanlage zu entsorgen. Zur Erinnerung an ihren Besuch am Recyclinghof durften sich die Kinder für ihre Kindergartengruppe ein Spiel aussuchen.

Die Abfallwirtschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen führt auf Anfrage Kindergartengruppen, Schulklassen oder andere Gruppen durch die Recyclinghöfe. Die Mitarbeiterin der kommunalen Abfallwirtschaft, Sabine Bartke, passt dabei die Dauer und den Verlauf der Führung der jeweiligen Altersgruppe an. Doch egal wie alt die Besucher sind, so staunen sie immer wieder über die riesigen Mengen an Abfällen, die am Recyclinghof abgegeben werden. Weitere Informationen über die Umweltbildungsangebote des Landkreises sind online unter www.landkreis-wug.de/umweltbildung zu finden.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

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