Königinnen & Nixen bei korridor.art in Gunzenhausen

Gunzenhausen – Nach dem großartigen Erfolg der Ausstellung „Corona Kunst Peep Show“ aus dem Jahr 2020, holt die Galerie korridor.art erneut den Bildhauer Hagga Bühler nach Gunzenhausen und präsentiert mit „Königinnen & Nixen“ eine nahezu komplette Werkschau des Künstlers.

von links Hagga Bühler, Juliane Zeh und George Arauner

Die Ausstellungseröffnung fand am 4. November 2022 um 18 Uhr in der Galerie korridor.art, Dr.-Martin-Luther-Platz 13 in Gunzenhausen statt. Die Ausstellung wird bis zum 9. Dezember in der Galerie zu sehen sein. Die Skulpturen wurden so platziert, dass sie größtenteils auch von außen in den Schaufenstern gut sichtbar sind.

Der gelernte Steinbildhauer Hagga Bühler aus Hafenlohr in Unterfranken arbeitet seit 2010 an seinen „Königinnen der Scheinzeit“, von denen im Coronajahr 2020 insgesamt fünf in den Schaufenstern der Galerie korridor.art zu sehen waren. Bereits ein Jahrzehnt zuvor begannen die Arbeiten an der Serie „Haifischfraß und Nixenkuß“, die aus insgesamt 14 Wandskulpturen in Form von freizügigen und skurrilen Meerjungfrauen besteht. Gemeinsam mit den Königinnen sind beide Serien in der Ausstellung „Königinnen & Nixen“ seit dem 4. November in der Gunzenhäuser Galerie zu sehen.

Wer nun denkt das die leicht bekleideten, weiblichen Figuren Lust ausstrahlen oder gar obszön sein sollen irrt gewaltig. Die Frauenfiguren stellen ein Gegenstück zu den zahlreichen männlichen Heroen und Helden für die seit der Antike triumphale, monumentale Denkmäler errichtet werden. Alle Skulpturen sind Träger diverser Allegorien und voller kunstgeschichtlicher, antiker und moderner Bezüge. Die Nacktheit in Haggas Arbeiten ist der universellen menschlichen Darstellung geschuldet, die seit jeher frei von Moden und Status ist und in vielen Kulturen und Epochen als selbstverständlich gilt. Das die Königinnen und Nixen echte Blickfänger sind ist kaum abzustreiten. Allen Besuchern und Fans der letzten Ausstellung dürften noch das weinende grüne Marsmädchen „Silent Fiction“ oder die Nofretete als „Litfaßmadonna“ mit LIDL-Tüte bekannt sein. Hagga Bühler erzählt mit seinen Skulpturen Geschichten, Geheimnisse und Intentionen. Bei der Ausstellungseröffnung versuchte der Künstler diese Geschichten und Geheimnisse den kunstinteressierten Besuchern persönlich zu vermitteln. Hagga Bühler hat dafür den Werkstoff gewechselt und arbeitet jetzt seine Skulpturen hauptsächlich im Bereich der Holzbildhauerei.

Der Künstler ist noch im Besitz der kompletten Nixen-Serie mit ihrem menschheitsgeschichtlichen Zyklus, bestehend aus den 14 Figuren von der Hainixe bis zur Nixennixe. Hagga Bühler begründet seine Entscheidung die Skulpturen nicht zu veräußern recht einleuchtend: „Wenn ich verkaufe, dann sollte es ein Museum oder Sammler sein der eine Serie komplett übernimmt und auch beabsichtigt diese zukünftig auszustellen.“ Auch die zweite Serie „Königinnen der Scheinzeit“, passend zu einer „Zeit von Gier, Geld, Konsum und Oberflächlichkeit“ so Hagga, befindet sich noch zum Großteil im Besitz des Künstlers. Ausnahmen, wie die Figur „Souvenir vom Magdalénien“, die er seiner Künstlerkollegin und Vorsitzenden des BBK Unterfranken Christiane Gaebert überlassen hat und als Dauerleihgabe in der Galerie korridor.art verbleibt, finden ebenfalls regelmäßig ihren Weg in Ausstellungen. Die jungen Galeristen Juliane Zeh und George Arauner sind der Überzeug, dass die Arbeiten des mehrfach für den Europäischen Gestaltungspreis nominierten Bildhauers so oft wie nur möglich einem breiten Publikum zugänglich sein sollten.

Quelle ©korridor.art | Kunstgalerie

(KH)

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