Kultur

SPD moniert zu wenig Geld für Kultur in Mittelfranken

Nürnberg – Die Nürnberger Landtagsabgeordnete Helga Schmitt-Bussinger kritisiert die, auch in diesem Jahr, geringe Förderung von Projekten

Helga Schmitt-Bussinger SPD (MdL)

in Mittelfranken durch Mittel des Kulturfonds in Bayern und schlägt eine Quotenregelung für die Regierungsbezirke vor:

Mittelfranken bekommt laut Schmitt-Bussinger von 6,092 Millionen Euro Gesamtsumme nur 473 000 Euro. Das entspricht einem Anteil von nur 7,8 Prozent an der gesamten Fördersumme für Bayern. „Wenn Mittelfranken nicht einmal acht Prozent der Mittel bekommt, Oberbayern aber dreißig Prozent, dann stimmt beim Verteilungsmodus einfach etwas nicht“, gibt Schmitt-Bussinger, Mitglied im Kulturausschuss des Landtags zu bedenken. Immerhin konnten in Mittelfranken bspw. das Jubiläumsfestival der Rother Bluestage oder das 1. Mundart-Festival in Burgbernheim gefördert werden.

Das unerfreuliche Bild bestätigt sich auch, wenn man die letzten zehn Jahre betrachtet: Von der in dieser Zeit ausgegebenen Gesamtsumme bekommt bspw. Schwaben rd. 12 Millionen Euro und Mittelfranken nur rd. 6 Millionen Euro. Damit ist Mittelfranken Schlusslicht bei der Kulturförderung über den Kul-turfonds. Schmitt-Bussinger fordert: „Gerade weil es ja eh schon eine Verteilung des Mangels ist, brauchen wir feste und gerechte Förderquoten für die Regierungsbezirke und eine bessere Information der Kulturschaffenden über die Möglichkeiten, Mittel des Fonds zu bekommen. Weshalb orientiert man sich bei der Vergabe beispielsweise nicht an den Schlüssel- und Bedarfszuweisungen und schafft eine faire Quote für alle Regierungsbezirke?“

Die Mittel können u.a. für Maßnahmen im Bereich Theater, Museen, Zeitgenössische Kunst, Musik-pflege, Laienmusik, Heimatpflege, Internationaler Ideenaustausch und sonstige kulturelle Veranstaltungen und Projekte des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege verwendet werden. „Weshalb die Stadt Nürnberg von einer Förderung grundsätzlich ausgeschlossen ist, erschließt sich mir nicht. Für die Hauptstadt München mit seiner guten Finanzlage ist das eher nachvollziehbar. Aber in Nürnberg gibt es beispielsweise viele denkmalgeschützte Gebäude oder kulturelle Projekte, wie die freien Theater, die von den Mitteln des Kulturfonds profitieren könnten.“

Die Abgeordnete hat sich aufgrund des erneut nicht zufriedenstellenden Ergebnisses mit einem Schreiben an die Regierung von Mittelfranken gewandt verbunden mit der Aufforderung, offensiver in allen Regionen Mittelfrankens für den Kulturfonds zu werben und verstärkt Bürgermeister und Landräte darüber zu informieren.

Die Abgeordnete empfiehlt nachdrücklich, die Möglichkeit der Förderungen über den Kulturfonds rege zu nutzen. Die Internetadresse www.km.bayern.de/ministerium/kulturfonds.html gebe hier wertvolle Hinweise auf die Fördervoraussetzungen und Förderverfahren. Der Kulturfonds wurde 1996 eingerichtet und gibt wichtige Impulse für kulturelle Einrichtungen. Daraus können jährlich kulturelle Investitionen und Projekte gefördert werden, die überregionale Bedeutung haben, ob im professionellen oder im Amateurbereich.

Quelle und Bild: Helga Schmitt-Bussinger

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert