Kunstforum Fränkisches Seenland – Programmvorschau für 2018

Gunzenhausen – Theater, Kabarett, Konzert und Kunstausstellungen bietet das Kunstforum Fränkisches Seenland im Jahr 2018 in seinen Räumen am Marktplatz 11 in Gunzenhausen. „Wir haben ein vielfältiges Programm zusammengestellt, gehen auf Wünsche unserer Mitglieder und Besucher ein und feiern mehrere Premieren“, so Kunstforums-Vorsitzender Klaus Seeger.

Jaques Lieb – Urfaust – Pressebild

Gleich zu Beginn des neuen Jahres steht ein außergewöhnliches Kunstprojekt an. Schülerinnen und Schüler des Simon-Marius-Gymnasiums Gunzenhausen organisieren und gestalten eine Kunstausstellung. „Wir sind selbst gespannt was im P-Seminar in den vergangenen Monaten geschaffen wurde. Aufgabe war, nicht nur Kunst zu kreieren. Vielmehr organisieren die Schülerinnen und Schüler die gesamte Ausstellung“, erklärt Seeger. Das reiche von der Konzeption über Plakate bis hin zur Organisation der Vernissage. Viel zu tun für die Schüler. Doch das Kunstforum ist zuversichtlich. Habe man doch vor wenigen Jahren bei einer ähnlichen Zusammenarbeit beste Erfahrungen gesammelt. Die Vernissage ist für 11.Januar geplant.

Bereits zwei Tage später am 13.Januar steht eine Premiere an.  Schauspieler Michael Jacques Lieb kehrt mit seiner Erfolgsproduktion „Urfaust“ in das M11 zurück.  Kein anderes Stück wird auf deutschen Bühnen so häufig gespielt wie Goethes Drama über Faust, den ruhelosen Wissenschaftler mit den zwei Seelen, der wissen möchte, was die Welt im Innersten zusammen hält. In Gunzenhausen wird eine außergewöhnliche Fassung zu erleben sein: Ein Schauspieler schlüpft in alle Rollen! Michael Jacques Lieb bringt den URFAUST als Einmanntheater in das M11! Vier Jahre nach seinem umjubelten Auftritt im M11 kehrt Lieb auf vielfachen Wunsch nach Gunzenhausen zurück. Es ist die Premiere einer Neuinszenierung seiner Erfolgsproduktion anlässlich des Faust-Festivals 2018 in München. Der Urfaust ist ein Faust ohne Prolog im Himmel, ohne Osterspaziergang, Hexenküche und Walpurgisnacht. Goethe konzentriert sich auf die Liebesgeschichte der Protagonisten, auf Faust, Margarete und Mephistopheles und rückt die Gretchentragödie als Zeitgeistdrama in den Mittelpunkt. Das Spannende: Der Urfaust ist schroffer und schneller als die spätere Faust-Fassung. Faust schließt letztendlich den Pakt mit dem Teufel. Der Schauspieler Michael Jacques Lieb hat sich mit seinem „Theatro LieBido“ Klassikern verschrieben, in denen er alle Charaktere in einer Person verkörpert. So spielt er seit 1997 Goethes „Urfaust“ regelmäßig an den verschiedensten Spielstätten im In- und Ausland. Kleinkunst- und Freilichtbühnen gehören ebenso dazu wie Theaterfestivals und Kultureinrichtungen. Vor allem aber auch Schulen werden regelmäßig besucht und bespielt.

Philipp Sonntag (Foto © Olaf Augele)

Im Februar präsentiert das Kunstforum einen bekannten TV-Star: Philipp Sonntag kommt erstmals in das M11. „Philipp Sonntag ist ein Multitalent. Er zeichnet und malt, schreibt Theaterstücke, Kurzgeschichten, Romane und arbeitet als Kabarettist und Schauspieler bei TV und am Theater. Zu uns in das M11 kommt er als Kabarettist, Zeichner und Maler“, freut sich Klaus Seeger. Am 10.Februar zeigt Sonntag sein Kabarett „Blues in der Bluse“. Philipp Sonntag erhielt den „Deutschen Kleinkunstpreis“ mit den Worten: „Die Jury zeichnet einen philosophischen Komiker und clownesken Schauspieler aus … der mit einer perfekten Dramaturgie des nicht vorhandenen roten Fadens eine anarchisch-absurde Welt kreiert.“ Philipp Sonntag ist seit 1980 in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit eigenen Soloprogrammen unterwegs. Aufgetreten ist er unter anderem im Unterhaus (Mainz), Kommödchen (Düsseldorf) und in der Lach&Schieß-Gesellschaft (München).

Beschrieben wird sein Programm so: „Philipp Sonntag ist der Mann mit der Bluesharp, ein naiver Philosoph, der versucht, dem alltäglichen Horror unserer Umwelt mit Begeisterung und Demut zu begegnen – Netz, Autos, Überwachung, Bilderflut, Datenschmutz -. ‚Zwischen den Zeilen‘ jedoch lauert unübersehbar der Blues, die Verzweiflung am Fortschritt – noch ein Schritt und wir sind fort“.

Sonntag zeigt zudem in einer zweiwöchigen Ausstellung ab dem 11.Februar Zeichnungen und Gemälde. Vermittelt wurde der Besuch Sonntags von seinen langjährigen Freunden und Kunstforums-Mitgliedern Ulrich Pfeifer und Michl Schmidt.

Jonny Götze (Pressefoto)

„Einfühlsame Kompositionen und deutsche Texte, die das Publikum entführen und verführen“, verspricht Seeger für den 9.März.  Jonny Götze reist aus Berlin an und wird im M11 mit seinen Liedern und seiner Gitarre eine besondere Atmosphäre schaffen. „In Berlin ist Jonny Götze längst bekannt für seine Lieder mit ansteckender Fröhlichkeit und Tiefe. Er trifft mitten ins Herz. Dieser Mann hat eine besondere Gabe.“ Götze feiert seine Gunzenhausen-Premiere.

Im April wird Hans Pattis in das M11 zurückkehren. Seine erste Ausstellung „Seelenholz“ hat vor wenigen Jahren die Besucher begeistert. Pattis lebt in Völs am Schlern in Südtirol. Er ist gelernter Tischler und widmet sich heute ganz der Kunst. Seinen Werkstoff findet er auf ausgedehnten Wanderungen in seiner Heimat. Für Pattis ist Holz kein totes Material, es lebt. Vielmehr müsse der Künstler darauf aufpassen, es nicht kaputt zu machen. Pattis begeistere, so Seeger, vor allem auch als Mensch: „Es ist schon beneidenswert, wie geerdet und in sich ruhend Hans Pattis wirkt“.

Im Sommer wird das Kunstforum seine Mitglieder zur sogenannten Jahresausstellung einladen. „Hier zeigen unsere Künstlerinnen und Künstler Arbeiten zu einem von uns vorgegebenen Thema“, erläutert Seeger. Noch stehe das Thema nicht fest. Sicher sei aber, so der Vorsitzende mit Blick auf die zurückliegenden Ausstellungen, dass es wieder eine sehr abwechslungsreiche und beeindruckende Ausstellung und Demonstration der Bandbreite unserer Künstlerinnen und Künstler sein wird. Eröffnet wird traditionell am Bürgerfest.

Einer der Höhepunkte des Jahres wird Ende September die Ausstellung des Fotoclubs Gunzenhausen im M11 sein. Derzeit werde fleißig in den Archiven des Vereins geforscht, gesichtet und vorausgewählt. Auf Vermittlung des 2.Vorsitzenden Holger Pütz-von Fabeck ist es gelungen, anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Vereins das Jubiläum mit einer entsprechenden Ausstellung öffentlich zu machen. „Wir dürfen alle sehr gespannt sein auf das, was uns die Mitglieder des Fotoclubs zeigen werden. Wir rechnen mit großem Besucherinteresse und werden diese Ausstellung auch zum Kulturherbst am 29.September öffnen“, verspricht Klaus Seeger.

Die Planungen für das Ausstellungs- und Veranstaltungsjahr im M11 laufen schon seit Monaten. Seeger freut sich über die äußerst konstruktive Zusammenarbeit in der Vorstandschaft mit Margit Schuler, Thomas Fischer, Jürgen Pfeffer, Holger Pütz-von Fabeck und Klaus Selz: „Ohne diese Teamarbeit wäre es nicht möglich, ein solches Programm zu stemmen. Schließlich stehen wir alle im Beruf und organisieren das M11 ehrenamtlich – das aber mit enormer Leidenschaft!“

Der Lohn dafür sei das große Interesse in der Öffentlichkeit. „Inzwischen nehmen viele der Besucher auch weitere Anfahrten in Kauf, das sie sicher sein können, Qualität im M11 geboten zu bekommen.“  Grundsätzlich sei der Eintritt zu den Ausstellungen frei. Lediglich für die Sonderveranstaltungen von Michael Jacques Lieb, Philipp Sonntag und Jonny Götze werde Eintritt verlangt. „Da bleiben wir aber mit 15 Euro im gemäßigten Bereich. Schließlich wollen wir ein breites Publikum ansprechen“, wirbt der Vereinsvorsitzende. Und fügt hinzu: „Tickets für alle Veranstaltungen bieten wir – gern auch als Weihnachtsgeschenk – ab sofort in der Buchhandlung Fischer Gunzenhausen an, Telefon 09831/2380“.

Quelle und Bilder: Kunstforum Fränkisches Seenland – Klaus Seeger

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