Leserbrief zum Streit im Rathaus

Gunzenhausen – Aufgrund der aktuellen Berichterstattung halte ich weitere Ergänzungen für dringend geboten.


Zunächst fiel im Altmühl-Boten der Blick auf den Kommentar mit der Überschrift „Das Dilemma“. Den Titel als solches finde ich sogar als äußerst gelungen. Er spiegelt nämlich auch wider, wie es um die Berichterstattung in Gunzenhausen bestellt ist. Mehrfach wurde nicht nur vermutet, dass „Schreiberlinge“ für den Altmühl-Boten aktiv Partei ergreifen und nicht loyal über die politischen Geschehnisse der Parteien berichten. Das fällt sehr auf. War es zu Federschmidt’s Zeiten noch Herr Redakteur Falk (von der FDP), dem nachgesagt wurde, seine journalistische Arbeit mit seiner politischen Tätigkeit zu verbinden, so lässt der Kommentator, Herr Jürgen Eisenbrand, eine unabhängige, freie Berichterstattung nicht erkennen. Der Bürger möge informiert sein, und wenn’s in Gunzenhausen kracht, dann möge das auch so – wertfrei – vermittelt werden. Dafür spricht der Pressekodex. Das, und nichts anderes sehe ich in der Aufgabe eines Journalisten. Herr Eisenbrand möge sich vielleicht auch selbst entscheiden, für die eine Rolle oder für die andere Rolle. Und damit meine ich den Eintritt in die CSU.

Schade finde ich, dass Gunzenhausens Altmühl-Bote damit immer mehr zu einem
„Krampfblatt“ herab kommt. Viele Bürger sehen in den Informationen des AB ohnehin kein
adäquates Mittel der Informationsgewinnung mehr. Die zurückgehenden Abonnements
bestätigen dies auch.
Nebenbei: Wird nicht die Bürgerzeitung StadtLandGun mit finanziellen Mitteln der Stadt
Gunzenhausen vertrieben? Wurden da etwa Abhängigkeiten geschaffen?

Ich gebe zu, zur letzten Kommunalwahl habe auch ich mir einen Bürgermeisterwechsel gewünscht.
Dieser ist dann auch eingetreten und zunächst war ich darüber sehr froh. Die Freien Wähler, deren Ortsvorsitzender ich zur Kommunalwahl 2014 war, mussten nach dem Wechsel aber sehr schnell feststellen, dass die vor der Wahl zugesagte Unterstützung zu den proklamierten Wahlthemen schnell „vergessen“ wurden.
Insoweit gehe ich sogar soweit und bezeichne die Vorgehensweise des damals 2. Bürgermeisters Fitz als verlogene Wahltaktik.
Wie Altbürgermeister Federschmidt in seinem Leserbrief richtig darstellt, ist die wirtschaftliche Lage in Gunzenhausen derzeit ein Selbstläufer.

Eine Stadthalle für 16 Mio. soll es sein? Warum nicht, auch wenn dabei ein Stöhnen aufgeht. Bürgermeister Fitz will Leuchttürme schaffen? Ja natürlich, aber dann bitte nicht mit fremden Federn schmücken! Ob die aktuelle Haushaltspolitik allerdings richtig ist, wage ich zu bezweifeln. Als Bürgermeister sollte man dabei sehr gut aufpassen, ob man sich bei den „Leuchtturm-Vorhaben“ letztendlich nicht im Schuldturm wiederfindet. Eine Grundregel im Umgang mit Haushaltsmitteln ist „antizyklisches Verhalten“. Dass Fitz mit diesem Verhalten auf Kriegsfuß steht, zeigt der als dramatisch prognostizierte Schuldenstand Gunzenhausens.

Projekte werden als Leuchttürme verkauft ohne zu vermitteln, wie die Schulden später einmal
zurückbezahlt werden sollen. Wo bleibt der Schuldentilgungsplan von Fitz?

Aber hierzu braucht man sich als 1. Bürgermeister ja keine Gedanken zu machen. Mit seinen zusätzlichen Einkünften in Verwaltungsräten/Aufsichtsräten diverser Einrichtungen ist sein bescheidenes Auskommen ausreichend gesichert. Zahlen müssen es ohnehin die Bürger, ob sie
es nun gut oder schlecht finden.
Und ob dem 1. Bürgermeister nun ein dienstlicher Audi Quattro zu Verfügung steht, ist schlichtweg auch egal. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob eine Super-Stadtbusverbindung quasi vor seiner Haustür direkt in sein Rathaus rollt oder nicht. Wahrscheinlich sind es dringende Termine, die es verhindern, dass Herr Bürgermeister Fitz regelmäßig diese Fahrmöglichkeit nicht in Anspruch nehmen kann.
Zum öffentlichkeitswirksamen Stadtradeln reicht es aber dann doch wieder. Ökologische Radel Kilometer zugunsten der Natur, die man sonst vermutlich nicht zurückgelegt hätte? Das ist Falschtum, das ist unehrlich, so etwas bezeichne ich als Klüngelei!

Ist es die große Anzahl von nichtöffentlichen Sitzungen, die vermuten lässt, es solle am Bürger vorbei geherrscht werden? Auffällig ist dies, sehr auffällig! So wird zufällig eine auswärtige,
nichtöffentliche Eisbahnbesichtigung bekannt. Warum dürfen die Bürger das nicht wissen?

Warum werden kritische Facebook-Einträge auf der Facebook-Seite von Fitz, die er sich in Ausübung seines Amtes zunutze macht, kurzum gelöscht? Ein Bürgermeister, der sein Amt
ernsthaft ausübt und Diskussionen auslösen will, tut so etwas bestimmt nicht. Hier geht’s doch
nur um die Umsetzung seiner Vorhaben und da ist Kritik schlichtweg fehl am Platz.

Nein, kritikfähig ist Bürgermeister Fitz wahrlich nicht. Das kann er nicht ab. Viele Beispiele belegen das auch. Teilweise wurden diese Vorkommnisse auch aus der Presse bekannt. Herr Fitz versucht, den Schwarzen Peter dennoch immer weg zuschieben. Das kann er. Und da ist ein guter Kontakt zum Altmühl-Boten Gold wert!

Ja, auch ich bezeichne das Verhalten des 1. Bürgermeisters weder als ehrlich, auch nicht als
transparent und ebenso wenig offen.

Wenn Bürgermeister Fitz tatsächlich für seinen Vertreter Herrn Dr. Neumann zur Ausübung seiner Urlaubsvertretung das Schloss der Amtsräumlichkeiten gewechselt hat, dann hat das mit fairem politischem Umgang auch sehr wenig zu tun. Vor was hat Fitz hier Angst? Was muss er verstecken? Warum tut ein Mensch so etwas? Fürchtet er um seine Wiederwahl?

Für mich steht schon seit längerer Zeit fest: Fitz sollte zurücktreten. Es ist das geschönte Auftreten von Bürgermeister Fitz, das zwischenzeitlich in der Öffentlichkeit auch als solches erkannt wird und das Amt des 1. Bürgermeisters in der Öffentlichkeit schädigt. Die politischen Fraktionen sollen nun Flagge zeigen und nicht nur in nichtöffentlichen Sitzungen ihren Missmut zum Ausdruck bringen.

Armin Ferber
Gunzenhausen

Leserbriefe geben ausschließlich Ansichten und Meinungen ihrer Verfasser wieder und nicht die der Redaktion von altmühlfranken-online.

4 Kommentare

  1. Der Bürgermeister von treuchtlingen denkt er hätte mit dem Bau der Brunnen bzw.
    wallmüller Platz etwas gutes getan, im Gegenteil ich finde es schrecklich hässlich und vor allem finde ich es unmöglich wie es zu einem Bade Anstalt geworden ist. Es ist eine Frechheit dass die Kinder ihre Bade Tücher gleich mitbringen nur weil die Mütter ihre Ruhe haben wollen, stören sie
    andere Leute, ja dann kommen noch die Hunde und die kleinen mit ihre Windeln dass überall die ganze scheisse am boden liegt, es ist so ein unangenehmer Geruch wenn ich da vorbei gehe und der ganzer Dreck hinterlassen wird. Ich hoffe dass die Stadt etwas dagegen unternimmt ansonsten schwimmt der wallmüller Platz im dreck ,es sieht einfach nicht schön aus.

    1. Lieber Christian,
      ich danke für Ihren Zuspruch. Selbstverständlich beobachte ich das Geschehen weiter, und nachgegeben wird nur, wenn es gerechtfertigt ist. Ist es aber – derzeit – nicht.
      Vielen Dank nochmals
      Armin Ferber

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