Peter Reitmaier warnt vor Luca-App

Gunzenhausen – In die Luca-App wird auch bei uns im Landkreis viel Hoffnung gesetzt. Sie soll helfen, Kontakte nachzuverfolgen und so die Öffnungen von Geschäften, Gastronomie und Kultureinrichtungen zu ermöglichen. Die Berichte über Mängel in der Programmierung reißen derweil nicht ab. Zuletzt wurde bekannt, dass es auch bei den „analogen“ Schlüsselanhängern für Personen ohne Smartphone, gravierende Sicherheitsmängel gibt. Die Kritik an der Luca-App wird daher immer lauter:


Die App ist gefährlich, unwirksam und kontraproduktiv. Experten kritisieren Datenschutz und
Sicherheit als unzureichend. Die Beschaffung durch die Bundesländer hat an einigen Stellen große
Fragen aufgeworfen. Obwohl sich Wissenschaftler bei ihren Warnungen einig sind und Studien die
Schwächen und Gefahren belegen, wurden Millionenbeträge zum Kauf der nötigen Lizenzen
ausgegeben. So hat auch der Freistaat Bayern, per Vorauszahlung, eine Jahreslizenz erworben –
Preis: fünf Millionen Euro, mehr als das seit Jahren entwickelte SORMAS-System, das die
Gesundheitsämter in ganz Deutschland verwenden.

Gefahren drohen für die Bürger, weil deren Daten nur unzureichend geschützt sind und so
beispielsweise umfangreiche Bewegungsprofile erhoben werden können. Es ist nicht sichergestellt,
dass Adress- und Teilnehmerdaten von Veranstaltungen frei im Internet zugänglich werden. Zudem
sind Haftungsrisiken bezüglich des Datenschutzes für die Geschäfte und Gastronomen nicht
auszuschließen. Auch das Geschäftsmodell der Luca-Entwickler ist nicht eindeutig, es ist unklar, ob
die Nutzung der App für die Firmen kostenlos bleiben wird.

Die Gesundheitsämter werden von der Luca-App mit großen Mengen irrelevanter Daten überhäuft.
Dagegen hat die datenschutzkonforme Corona-Warn-App des Bundes seit einigen Wochen fast
identische Funktionen, ohne die Gesundheitsämter zu belasten. Sie arbeitet dabei deutlich
effizienter, sicherer und schneller. Bei der vorbildlich programmierten Corona-Warn-App sind bis
heute beim Thema Datensicherheit und Datenschutz keinerlei Beanstandungen erkennbar. Mit über
27 Millionen Downloads hat sie eine hohe Akzeptanz erreicht. Die App ist zudem für die Firmen
sicher kostenlos und ohne Risiken, wird stetig transparent weiterentwickelt und verbessert.

Die Landräte dürfen es daher nicht zulassen, dass Bürger, Veranstalter und Firmen unnötigen
Risiken ausgesetzt werden. Keinesfalls darf es passieren, dass ein indirekter Zwang zur Luca-App
etabliert wird. Es gibt mit der Corona-Warn-App des Bundes eine funktionierende, technisch
überlegene, sichere und unbedenkliche Alternative, für die es sich lohnt, zu kämpfen.

Quelle: Peter Reitmaier – Stadtrat Gunzenhausen – Piratenpartei

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