Pflege

Plötzlich pflegebedürftig

Gunzenhausen – Trotz der winterlichen Straßenverhältnisse und der frostigen Temperaturen wollten sich 80 Bürgerinnen

Die Referenten Stefan Krauß, Gerhard Lutz, Oliver Riedel und Beate Loy (von links) mit Vorstandsmitgliedern des Pflegeforums altmühlfranken

und Bürger über die Möglichkeiten bei einer eintretenden Pflegesituation von Angehörigen informieren. Diese Chance bot ihnen der Geschäftsführer des Pflegeforums altmühlfranken Oliver Riedel zusammen mit den Referenten Beate Loy, Gerhard Lutz und Stefan Krauß von der AOK Bayern im Tagungsraum Altmühltal der Stadthalle Gunzenhausen.

Das Pflegeforum altmühlfranken entwickelte sich aus der Gesundheitskonferenz des Landkreises heraus und stellt einen wichtigen Meilenstein bei der Information über alle Fragen der Pflegeversicherung und der Umsetzung der häuslichen Pflege dar, betonte Oliver Riedel bei seiner Begrüßung. Es ist ein Hauptproblem in der Pflege, dass sich die Betroffenen meistens zu spät mit der Problematik befassen und dann überfordert sind wenn im persönlichen Umfeld ein Pflegefall konkret eintritt betonten alle drei Referenten.

Beate Loy als Pflegeberaterin der AOK im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen erläuterte ausführlich die gesetzlichen Grundlagen der Pflege und die Änderungen im neuen Pflegestärkungsgesetz der Bundesregierung. Der Pflegeberater sollte für die Pflegenden bei der Organisation und Planung einer häuslichen Pflege immer der zentrale Ansprechpartner sein um auch alle möglichen und notwendigen Hilfen erhalten zu können. Beate Loy erläuterte dabei die Inhalte der unterschiedlichen Pflegestufen und die sich daraus ergebenden Leistungsansprüche an die Pflegeversicherungen wie Pflegegeld, Sachleistungen, Kurzzeit- und Tagespflege, Verhinderungspflege und Pflegehilfsmittel.

Der Fachteamleiter für Orthopädie und Medizintechnik der AOK Bayern, Stefan Krauß, nahm diese Hilfsmittel im Anschluss gleich auf um über die rechtlichen Voraussetzungen für die Bewilligung von Pflegehilfsmitteln zu informieren. Er unterschied dabei die Hilfsmittel der Krankenkassen und die Hilfemittel die durch die Pflegekassen bewilligt werden können. Nach der Vorstellung des Hilfsmittelverzeichnisses des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen erläuterte er ausführlich das Genehmigungsverfahren für Hilfsmittel und welche Unterlagen dabei von den Antragstellern vorgelegt werden müssen, wie zum Beispiel eine ärztliche Verordnung und ein Kostenvoranschlag eines Vertragspartners der Kranken- oder Pflegekassen. Er gab dabei auch den wichtigen Hinweis das der Antragsteller zur Abrechnung die Auslieferung erst dann unterschriftlich betätigen soll, wenn das Hilfsmittel dem Hilfebedürftigen auch wirklich passt und keine weiteren Anpassungen mehr erforderlich sind.

Der Reha-Spezialist Gerhard Lutz stellte zum Abschluss noch die verschiedenen Hilfsmittel von Gehhilfen über Rollstühle, Badehilfen, Dikubitushilfen und Krankenbetten bis hin zu den Verbrauchsmitteln und dem häuslichen Notruf den interessierten Zuhörern vor.

Die zahlreichen Besucher verfolgten interessiert die Vorträge der Referenten

Im Anschluss an die Vorträge standen die drei Referenten auch noch zu persönlichen Gesprächen zur Verfügung bei denen sich die Besucher interessante Tipps und Ratschläge für ihre eigenen Pflegesituationen einholen konnten. Damit endete eine Informationsveranstaltung die von allen Besuchern als interessant und für sie persönlich sehr hilfreich empfunden wurde.

(KH)

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