Pflegeausbildung am Klinikum Altmühlfranken in Zeiten von Corona

Gunzenhausen – Pflegeschüler der Berufsfachschulen für Krankenpflege des Klinikums Altmühlfranken zeigen großes Engagement in einer außergewöhnlichen Situation.

Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflege des Klinikums Altmühlfranken machen aufmerksam: Pflege(ausbildung) ist nicht nur in der Krise wichtig. (Foto: BFS Klinikum Altmühlfranken)

In der aktuellen Coronapandemie ist die Arbeit von Ärzten und Pflegefachkräften noch unerlässlicher als ohnehin schon. Auf diese Berufsgruppen kommt es aktuell an. Sie übernehmen selbstverständlich professionell Verantwortung. Das gehört zu ihrem Berufsalltag, nicht nur in der Krisenzeit. Hierzu leisten auch die Pflegeschüler an den Berufsfachschulen für Krankenpflege an den Standorten Weißenburg und Gunzenhausen ihren Beitrag.

Annette Löffler, Schulleiterin an der Berufsfachschule am Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg, berichtet über Ihre Erfahrungen und den Schulalltag der letzten drei Wochen: „Obwohl durch die allgemein gültige, bundesweite Schulschließung kein Unterricht vor Ort stattfindet, ist die berufliche Ausbildung intensiver als je zuvor. Im Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit stehen jetzt Maßnahmen der Zusammenarbeit und Unterstützung der Pflegeschüler und Mitarbeiter des Klinikums zur Bewältigung der Coronakrise“.

Nach Bekanntgabe der Allgemeinverfügung zur Schulschließung vom 13.03.2020 wurde auch an den Berufsfachschulen des Gesundheitswesens der Unterricht ausgesetzt. Viele geplante Unterrichts- und Einsatzplanungen mussten im Eilverfahren umorganisiert werden. Aufgrund des derzeit bestehenden Mehrbedarfs an Pflegepersonal wurde daher in Abstimmung mit den Praxiseinrichtungen eine Anpassung der Praxisphasen für den Einsatz der Schüler auf den unterschiedlichen Pflegestationen vorgenommen. Nach kurzer, anfänglicher Nervosität konnte sich das gesamte Lehrerteam gut auf die Veränderungen einlassen und hat sich schnell angepasst. So erstellten die Pflegepädagogen kurzerhand Arbeitsmaterialien unter Verwendung didaktischer Methoden wie Arbeitsaufträge, Literaturrecherchen, Videoclips und weiterer Selbstlerntechniken, um die Unterrichtsinhalte für die
Studienzeit abwechslungsreich und inhaltlich strukturiert zu gestalten. Der Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern, die sich entweder zuhause in der Studienzeit befinden oder in der Praxis eingesetzt sind, wird derzeit über eine bereits bestehende und intensiv genutzte Lern- und Kommunikationsplattform
sichergestellt. Hierüber können die Pflegepädagogen ihre speziell ausgearbeiteten Unterrichtsangebote mit den jeweiligen Klassen teilen.

Wo noch vor drei Wochen vierzig Schüler, Pflegepädagogen und Praxisanleiter die Unterrichtsräume mit theoretischen und fachpraktischen Unterrichtsstunden belebten, ist heute ein völlig anderes Schulleben eingekehrt. Die Schulleitung und zwei Pflegepädagogen sind täglich im Einsatz vor Ort, um notwendige Koordinierungen vorzunehmen. Die weiteren Kollegen unterstützen aus dem Home Office. Zudem fungiert das Team der Berufsfachschule als Ansprechpartner für Schüler, Eltern und
verantwortliche Mitarbeiter des Klinikums, z.B. den Hygienefachkräften. Sie beraten telefonisch zu Verhaltensmaßnahmen im Umgang mit Coronapatienten, zu Maßnahmen der Quarantäne, aber
auch bei Unsicherheiten und pflegefachlichen Fragen der Schülerinnen und Schüler. Des Weiteren überprüft das Schulteam Woche für Woche die Einsatzplanung der Auszubildenden und verändert diese in Absprache mit den Pflegeverantwortlichen, um diese bei der Pflegepersonalplanung zu unterstützen. Mehrfach meldeten sich Schüler aus Ihrem Urlaub oder boten Ihre Dienste auch außerhalb der geplanten Einsätze im Krankenhaus an: „Sie können mich jederzeit anrufen, ich bin bereit.“. In diesen Aussagen wird deutlich, dass die Auszubildenden in der Pflege in vielen Bereichen des Gesundheitswesens unterstützend und flexibel tätig sein können. Ohne Pflegekräfte könnte die Patientenversorgung nicht sichergestellt werden.

Da für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen bei der Betreuung und Pflege von COVID-19-Patienten grundsätzlich ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht, ist die Einhaltung der Hygienerichtlinien eine wichtige Voraussetzung für den Selbst- und Fremdschutz. Im Besonderen gilt dies im Schutz vor der Übertragung durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion. Der richtige Umgang beim Tragen von Schutzmasken und der persönlichen Schutzausrüstung, sowie die richtige Händedesinfektion sind hierbei von besonderer Bedeutung. Hierzu drehten Lehrer und Praxisanleiter des Klinikums einen Demonstrationsfilm für Schüler und Mitarbeiter und veröffentlichten diesen im Internet auf Youtube und Facebook. Zur weiteren fachlichen Vorbereitung wurden Schüler, Pflegepersonal und Ärzte von Chefarzt Dr. Stephan Limmer über die bisherigen Erkenntnisse und epidemiologischen Verläufe zum Krankheitsbild COVID-19 informiert. Die Vorträge fanden in freigeräumten Lehrsälen der Berufsfachschule statt, mit Mindestabstand und dem Tragen eines Mund-Nasenschutzes. Weitere fachliche Unterstützung und Anleitung erhalten die Auszubildenden von ausgebildeten Pflegefachkräften, Praxisanleitern, Intensiv-, Anästhesie- sowie Hygienefachkräften. Mit diesen Maßnahmen erlernen die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum Altmühlfranken das notwendige Fachwissen für die Pflege von COVID-19 Patienten.

Pflege ist ein gesellschaftlich wichtiger Beruf – nicht nur in Krisenzeiten von Corona!

Menschen jeden Alters brauchen Pflege – deutlich erkennbar in diesen Tagen. Neben den Herausforderungen der Krise bereiten die Schulleitung und die Dozenten der Berufsfachschule für
Krankenpflege am Klinikum Altmühlfranken in Weißenburg und Gunzenhausen die am 01. September beginnende generalistische Pflegeausbildung vor. Diese gewährleistet eine fundierte Ausbildung
zur Pflege von Menschen jeden Alters in unterschiedlichen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Bewerbungen sind noch möglich. Interessierte finden weitere Informationen sowie das
Onlinebewerbungsformular unter www.das-passt-zu-mir.de/ausbildung.

Quelle: Berufsfachschulen für Krankenpflege des Klinikums Altmühlfranken – Annette Löffler

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