Schnell und smart – auch auf dem Land

München (bbv) – Am Dienstag, 30. Mai 2017 kam das Bayerische Kabinett in Garching zusammen, um einen „Masterplan Digitalisierung“ auf den Weg zu bringen.

Ein verlässlich funktionierender und vor allem schneller Internet- und Mobilfunkzugang ist notwendig auch für bäuerliche Familienbetriebe in Bayern.
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„Damit wirklich alle Menschen und Regionen im Land an den neuen Chancen teilhaben können, darf die Umsetzung nicht auf die Ballungsräume beschränkt bleiben. Bayern braucht ‚Smart Rural Areas‘ – und deshalb müssen die Land- und Forstwirtschaft sowie der gesamte ländliche Raum dabei eine zentrale Rolle spielen“, fordert Bauernpräsident Walter Heidl. „Nur so kann das in der Bayerischen Verfassung verankerte Staatsziel von gleichwertigen Lebensverhältnissen und Arbeitsbedingungen in Stadt und Land wirklich vorangebracht werden.“

Am dringendsten ist laut Heidl ein verlässlich funktionierender und vor allem schneller Internet- und Mobilfunkzugang für die bäuerlichen Familienbetriebe in Bayern nötig. „Das ist so wichtig wie der Anschluss an die Wasser- und Stromversorgung und muss auch genauso selbstverständlich werden“, fordert Heidl. Der Staat sei gefordert, die nötigen Mittel für einen schnellen und flächendeckenden Breitbandausbau bereitzustellen. Gerade der bereits angekündigte „Höfebonus“ sei  ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Um Lücken im Mobilfunk zu schließen und ab 2020 flächendeckend 5G-Dienste bereitstellen zu können, regt Heidl an, dass die Staatsregierung nicht ausschließlich auf marktwirtschaftliche Modelle setzt, sondern auch selbst Geld in die Hand nimmt.

Um das Potenzial der Digitalisierung und von „smart farming“ in der Landwirtschaft zu nutzen, seien außerdem Förderanreize und Anschubfinanzierungen für den Einsatz und die Nutzung digitaler Anwendungen über das KULAP oder Anreizprogramme für Familienbetriebe nötig. „Wie für die gewerbliche Wirtschaft brauchen wir auch für unsere Bauernfamilien einen Digitalbonus, um Produktionsprozesse zu digitalisieren oder in IT-Sicherheit zu investieren.“, fordert Heidl. Auch vorhandene Geo-, Wetter- und Satellitendaten sollten aus Sicht des Bauernverbandes über geeignete Portale kostenfrei für Landwirte, Waldbauern und Grundeigentümer zugänglich sowie maschinenlesbar verfügbar sein. Das gilt z. B. für die über den amtlichen Satellitenpositionierungsdienst SAPOS gewonnenen Daten und Korrektursignale, die in Bayern nach wie vor kostenpflichtig sind. Zudem regt Heidl an, dass die digitale Ausstattung insbesondere an Landwirtschaftsschulen verbessert wird und zusätzliche Forschungsgelder für den Bereich angewandte Digitalisierung mit Nutzen für bäuerliche Familienbetriebe bereitgestellt werden.

Quelle und Bilder: Bayerischer Bauernverband

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