Schutz der vom Aussterben bedrohten Wiesenbrüter – Jeder einzelne kann mithelfen

Weißenburg – Die Feucht- und Nasswiesen entlang der Altmühl bilden zwischen Gunzenhausen und Bubenheim, zusammen mit dem Wiesmet, das wohl bedeutendste Wiesenbrütergebiet Nordbayerns. Das mittelfränkische Altmühltal bietet aufgrund seiner Beschaffenheit zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Besonders während der Brutzeit bittet die Untere Naturschutzbehörde darum, diese sensiblen Gebiete nicht zu betreten und die Schutzmaßnahmen einzuhalten.


Dieses kleine Brachvogel-Küken gilt es zu schützen: Bei erheblichen und häufigen Störungen während der Brutzeit verlassen die Eltern verschreckt das Nest und das Gelege bleibt verwaist zurück. Aus diesem Grund macht die Untere Naturschutzbehörde auf die bestehenden Schutzmaßnahmen aufmerksam.
(Bildnachweis: Bernhard Langenegger)

Wiesenbrüter wie Kiebitz, Großer Brachvogel, Uferschnepfe und Rotschenkel sind im Altmühltal zuhause. Doch die Bestandszahlen gehen stetig zurück. Einerseits gibt es weniger geeigneten Lebensraum und Nahrung, andererseits lauern bedrohliche Beutegreifer vom Boden und aus der Luft. Auch Störungen durch Hunde, Spaziergänger oder auch Kitesurfer bedrängen die empfindlichen Vögel zunehmend. Wiesenbrüter, die auch Weidevögel genannt werden, reagieren besonders während der Brutzeit sensibel auf jegliche Störungen.

Von März bis Juli sind die Wiesenvögel daher besonders störungsanfällig. Hinweisschilder im Gebiet weisen darauf hin, dass Wege in dieser Zeit nicht verlassen und Hunde angeleint werden sollen. Fluggeräte jeglicher Art sollten im Wiesenbrütergebiet ein Tabu sein.

In den vergangenen Wochen wurde vermehrt festgestellt, dass die Freizeitnutzung in diesem sensiblen Bereich zunimmt. Vor allem Autofahrer befahren die Gebiete zunehmend oder stellen ihre Fahrzeuge widerrechtlich in den Brutgebieten ab. „Leider verhalten sich viele Menschen sehr sorglos und halten die notwendigen Verhaltensregeln zum Schutz der Weidevögel nicht ein“, so die ehrenamtlichen Wiesenbrüterberater des Landkreises. „Aufgrund der Störungen wurde bereits ein Gelege bei Alesheim aufgegeben. Wir sollten alles dafür tun, dass hochgradig vom Aussterben bedrohte Arten keinesfalls zur Brutaufgabe gezwungen werden, wo es doch auf jeden einzelnen Jungvogel ankommt, damit die Population erhalten bleibt.“

Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen appelliert deshalb an die Bevölkerung, die bestehenden Schutzmaßnahmen dringend einzuhalten und Störungen im Wiesenbrütergebiet während der Brutzeit zu vermeiden. Die dort lebenden Vogelarten stehen unter dem besonderen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Zuwiderhandlungen können verfolgt und mit einem erheblichen Bußgeld geahndet werden.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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