Sozialer Wohnungsbau ist für Privatinvestoren fast nicht mehr finanzierbar

Gunzenhausen – Für den SPD-Ortsverband Gunzenhausen ist die Schaffung von Wohnraum mit sozialverträglichen Mietpreisen ein besonders wichtiges Thema. Die Ortsverbandsvorsitzende Bianca Bauer lud daher auch die Ortsverbandsmitglieder und interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung in das Hotel Adlerbräu am Marktplatz in Gunzenhausen ein. Mit Dipl.-Ing. Harald Romanowski aus Aha konnte sie auch einen im sozialen Wohnungsbau sehr erfahrenen Referenten zu diesem Thema gewinnen.

Die SPD-Ortsverbandsvorsitzende Bianca Bauer bedankte sich bei Harald Romanowski für seine Erläuterungen zum sozialen Wohnungsbau

In seinem Vortrag ging der technische Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft in Gunzenhausen auf die allgemeinen aktuellen Rahmenbedingungen beim Wohnungsbau mit sozialverträglichen Mietpreisen ein und kam dabei zu dem Fazit, dass derartige Wohnungen nur noch durch öffentlich geförderte Investoren wie Wohnungsbaugenossenschaften und Kommunen geschaffen werden können. Für private Investoren ist ein derartiges finanzielles Engagement nicht mehr finanzierbar stellte er bedauernd fest. Durch die starke Bindung der Bauunternehmen an öffentliche Aufträge in außergewöhnlich hoher Anzahl und Größe werden viele Baumaschinen und Arbeitskräfte gebunden und es steht nur eine sehr geringe Anzahl an Bauunternehmen für private Wohnungsbauprojekte zur Verfügung erläuterte Harald Romanowski einen Teilaspekt seiner Betrachtungen.

Durch die Vielzahl an Anforderungen für sozial geförderten Wohnraum wie, Zimmergröße und      -zugänge, Stellplätze, Barrierefreiheit, Ausstattung, Energiestandards und vieles andere sind derartige Baumaßnahmen für Investoren bei den bestehenden Preisen und Mietpreisbindungen (staatliche Mietobergrenzen) wirtschaftlich nicht darstellbar. Um dies wieder zu ermöglichen müssen die Mietobergrenzen und das Wohngeld drastisch erhöht werden forderte Harald Romanowski abschließend. Die Bereitschaft zum sozialen Wohnungsbau ist für ihn eine politische Entscheidung und nur die politischen Entscheidungsträger können die dafür notwendigen Rahmenbedingungen sicher stellen.

Bei der sich anschließenden Diskussion forderten die SPD-Mitglieder den verstärkten einstieg der Kommunen als Bauträger in den sozialen Wohnungsbau da dieses Engagement laut Gerd Rudolph auch bezuschussungsfähig ist. Die Bundesregierung und die Bayerische Landesregierung haben sich trotz der enormen Einnahmen bisher nicht antizyklisch Verhalten und die Situation dadurch nur noch verschärft bemängelten die Diskussionsteilnehmer.

Abschließend fasste Dr. Hans-Peter Neumann die Situation nochmals zusammen indem er forderte nicht mehr weiter die Fehler der Vergangenheit zu beweinen sonder jetzt aus der gegebenen Situation für die Bürgerinnen und Bürger die dringend bezahlbaren Wohnraum benötigen die besten Lösungen zu erarbeiten.

(KH)

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