SPD-Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen will einen zukunftsfähigen Wald

Haundorf – In Haundorf trafen sich Mandatsträger*innen der SPD und der Regionalberater und Waldexperte Dieter Popp zu einem Gedankenaustausch zur Waldwirtschaft im Zeichen des Klimawandels. Mit dabei waren neben dem Bundestagskandidaten Harry Scheuenstuhl der SPD-Bundestagsabgeordnete und SPD-Bezirksvorsitzende Carsten Träger aus Fürth, der umweltpolitischer Sprecher seine Fraktion im Bundestag ist, die Vizepräsidentin des mittelfränkischen Bezirkstags Christa Naaß, der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Mathias Hertlein, Landratsstellvertreter Werner Baum sowie Kreisrat und SPD-Kreisvorsitzender Harald Dösel und die Vorsitzende des Ortsvereins Haundorf Rita Balzer.

Die SPD-Mandatsträger trafen sich in Haundorf zum Gedankenaustausch über die Waldwirtschaft im Zeichen des Klimawandels
(Foto: Anette Lederhos-Fay)

Im Mittelpunkt des Gespräches stand die Frage: „Wie können wir unseren Wald fit machen für die Herausforderungen des Klimawandels?“ Gerade unter den frischen Eindrücken des katastrophalen Hochwassers in Westdeutschland stellt sich diese Frage der Anpassung besonders dringlich. Der Wald hat nicht nur die Funktion, dass er der große Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel ist, sondern dass er Niederschläge in großem Maßstab aufnehmen, speichern und zurückhalten kann.

Allerdings steht der Wald selbst unter Druck. Die Hitze und Trockenheit der Jahre 2018 und 2019 hat viele Wälder und Bäume stark angegriffen. Die Wasserreserven erholen sich trotz der hohen Niederschläge in diesem Jahr nur langsam. Deshalb war ein Schwerpunkt der Diskussion, welche Baumarten in Zukunft den Wald widerstandskräftiger machen können. Dieter Popp und die SPD-Vertreter*innen waren sich einig, dass der Umbau zu Mischwäldern, in denen auch auf die Mischung von Waldstrukturen Wert gelegt wird, die richtige Strategie ist. Die Dominanz von anfälligen Nadelbäumen wie Kiefer oder Fichte ist dagegen der falsche Weg, die heimischen Laubbäume wie Buche und Eiche vertragen an den richtigen Standorten die Hitze besser und spenden selbst kühlenden Schatten. “Ein Buchenwald hält zehnmal mehr Feuchtigkeit im Boden als z.B. die Fichte“, erfuhren die SPD-Politikerinnen und -politiker.

Bei der Frage nach den richtigen Baumarten überschlagen sich derzeit die Vorschläge. Viel zu leichtfertig werden Exoten aus Nordamerika und Nordafrika (wie z.B. Libanon-Zeder, Japanische Lärche oder Amerikanische Linde) ins Spiel gebracht. Oftmals sind sie nicht geeignet, sich an die europäische Situation bei der Nährstoff- und Wasserversorgung anzupassen. Dieter Popp setzt deshalb auf heimische, europäische Arten, die sich zum Beispiel auf dem Balkan schon bewiesen haben, wie etwa die Weißtanne. Carsten Träger stimmt ihm zu und setzt auf die Verjüngung des Waldes: „Wir brauchen die Naturverjüngung mit standortheimischen Baumarten – aber sie benötigt viel Zeit, die wir nicht mehr ausreichend haben. Deshalb brauchen wir neben Pionier- und Vorwaldphasen, in deren Schutz und Mikroklima standortheimische Hauptbaumarten einwandern, auch Ergänzungspflanzungen mit dem Ziel von Vielfalt im Wald, frei nach dem Motto: Wer breit streut, rutscht nicht!“

„Um die waldpolitischen Forderungen für zukunftsfähige Wälder umsetzen zu können“, so Christa Naaß, „müssen die Gemeinwohlfunktionen der Wälder im öffentlichen Wald stets Vorrang vor der Holznutzungsfunktion haben; ebenso ist auch die Rücknahme der Vergrößerung der Forstreviere erforderlich!“

Quelle und Bild: SPD-Kreisverband WUG – Anette Lederhos-Fay

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert