Traditionelle Kartenspiele erleben ein Comeback 

Gunzenhausen – Kartenspiele gehörten über Jahrhunderte zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Gespielt wurde am Stammtisch des Wirtshauses ebenso wie in den Häusern der guten Gesellschaft. In den letzten 50 Jahren verdrängten elektronische Medien aber zunehmend das Kartenspiel als Zeitvertreib. 

Heute erlebt es ausgerechnet dank Online Casinos ein Comeback. Die besten Glücksspiel Online Anbieter führen eine große Auswahl an Spielen, die weit über das übliche Angebot von Blackjack und Three-Card-Poker hinausgeht. Die folgenden bayerischen Favoriten, die auch in Altmühlfranken eine lange Tradition haben, gibt es dort aber noch nicht. 

Schafkopf 

Schafkopf wird seit mindestens 250 Jahren gespielt, die erste schriftliche Erwähnung stammt von 1782. Es galt schon immer als Spiel der einfachen Leute und Bauern und wird auch heute noch bevorzugt am Stammtisch gespielt. Es ist vermutlich keine bayerische Erfindung, obwohl es im Freistaat besonders beliebt ist. Historiker gehen davon aus, dass es seine Ursprünge im Norden Deutschlands hatte und mit der Zeit nach Süden gewandert ist. Gespielt wird zu viert mit dem Bayerischen Blatt, das die Farben Eichel, Gras, Herz und Schellen aufweist. Beim sogenannten „Langen Blatt“ wird mit 32 Karten gespielt, beim „Kurzen Blatt“ sind es nur 24. In der Tradition von Altmühlfranken sind beide Varianten belegt. Obwohl Schafkopf oft um Geld gespielt wird, zählt es in Deutschland rechtlich gesehen nicht zu den Glücksspielen. Meist beträgt der sogenannte „Tarif“ den die Verlierer an die Gewinner bezahlen müssen auch nur wenige Cent.  

Watten 

Auch das Watten gilt als typisch bayerisch, angeblich entstand es zur Zeit der napoleonischen Kriege Anfang des 19. Jahrhunderts. Der Überlieferung nach spielten es die französischen und bayerischen Soldaten gemeinsam in ihren Feldlagern. Der Name stammt vom französischen „va tout“, was so viel bedeutet wie „letzter Trumpf“. Es gibt aber auch Historiker, die den Ursprung des Wattens in Tirol sehen. Auch Watten wird natürlich mit dem Bayerischen Blatt gespielt. Die drei höchsten Karten sind der Herz-König, der in Anlehnung an König Maximilian I. als Max bezeichnet wird, die Schellen 7 (Belli) und die Eichel 7 (Spitz). Normalerweise gehören vier Spieler zu einer Watten-Runde, es gibt aber auch Varianten für zwei, drei oder sechs Spieler. Die Regeln variieren stark je nach Region und auch innerhalb Bayerns gibt es große Unterschiede. Genau wie Schafkopf wird auch Watten oft um Geld gespielt und ist aus Traditionsgründen nicht als Glücksspiel eingestuft. 

Neunerln 

Dieses Spiel ist in anderen Teilen Deutschlands als Mau-Mau bekannt und nicht ganz so alt wie Watten und Schafkopf, es hat seinen Ursprung vermutlich in Deutschland in den 1930er Jahren. Andere Quellen geben aber auch die 1950er Jahre als Entstehungszeit an. Während Schafkopf und Watten vor allem im deutschsprachigen Raum beliebt sind, ist Mau-Mau ein echter Exportschlager. Es ist nicht nur in Spanien, Holland oder Griechenland bekannt, wenn auch unter anderem Namen. Auch in Brasilien und Peru wird es gerne gespielt. Mau-Mau ist das Vorbild für Spiele wie UNO, die heute besonders beliebt sind, allerdings ist der Spielablauf etwas komplizierter. Eine feste Spieleranzahl gibt es nicht, ein Kartendeck mit 32 Karten kann ebenso gut zu zweit oder zu sechst gespielt werden. 

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